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Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...

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6 Resümee <strong>und</strong> Hypothesen<br />

100<br />

In der Diplomarbeit habe ich den Schwerpunkt auf die SPFH gesetzt. Es ging mir darum,<br />

dieses Arbeitsfeld <strong>und</strong> seine Rahmenbedingungen zu beschreiben <strong>und</strong> anhand von zwei<br />

exemplarischen Fallbeispielen <strong>Erfolgs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Misserfolgskriterien</strong> zu erfassen.<br />

In der Analyse der Interviews wurde deutlich, dass die Anfangssituation, der Alltag der<br />

Hilfe <strong>und</strong> das Ende von allen Beteiligten ähnlich gesehen wurden. Die gute Beziehung<br />

zwischen den Klienten <strong>und</strong> den Helfern war in der Zusammenarbeit eine Chance <strong>und</strong> hat<br />

Ressourcen der Familienmitglieder freigesetzt.<br />

Als Risiko für eine erfolgreiche <strong>Familienhilfe</strong> ist ein unklarer Auftrag zu sehen <strong>und</strong> stellt<br />

eine offensichtliche Überforderung des Familienhelfers dar. Im „Fall Hans“ wird dieses<br />

durch fast alle Beteiligten eindrucksvoll mit der Ohnmacht des Helfers beschrieben. Es<br />

scheint ein weiteres Risiko zu sein, wenn der Familienhelfer seine Möglichkeiten der<br />

Supervision <strong>und</strong> der kollegialen Beratung nicht gewinnbringend nutzt <strong>und</strong> so beispielsweise<br />

eine Koalition mit der Person Hans aus der Familie eingeht.<br />

Auch zeigt sich, dass das Jugendamt scheinbar nicht alle Möglichkeiten der Steuerung im<br />

„Fall Hans“ genutzt hat. So hätte im Hilfeplangespräch immer wieder die Notwendigkeit<br />

<strong>und</strong> Eignung in diesem Hilfesetting geprüft werden müssen.<br />

Als Ergebnis meiner Untersuchung lassen sich folgende Hypothesen für Misserfolg <strong>und</strong><br />

Erfolg in der SPFH benennen:<br />

- Wenn eine Familie aus der Hilfe einen Gewinn ziehen kann, dann wertet sie diese<br />

als Erfolg.<br />

- Um eine erfolgreiche SPFH durchzuführen, muss die ganze Familie im Blick behalten<br />

werden. Es dürfen keine Familienmitglieder durch das Eingehen einer Koalition<br />

ausgeschlossen werden.<br />

- Jeder Sozialpädagoge/Sozialarbeiter (Familienhelfer <strong>und</strong> Jugendamtsmitarbeiter)<br />

muss die eigene Haltung, die eigene Rolle <strong>und</strong> sein Tun regelmäßig supervidieren.<br />

- Wenn für die Familienhelfer optimale Rahmenbedingungen vorliegen, heißt das<br />

nicht automatisch, dass die Hilfe erfolgreich ist.<br />

- Die Kritikpunkte von Familienmitgliedern an der Hilfe sollten den Familienhelfer<br />

zum Überdenken seiner derzeitigen Arbeitsstrategie anregen.<br />

- In einer erfolgreichen SPFH kann sich keiner der Beteiligten der Mitarbeit entziehen.

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