Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
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Denken“ wie beispielsweise Bindung, Wertschätzung, Verb<strong>und</strong>enheit oder Ablehnung,<br />
Abgrenzung <strong>und</strong> Distanz (vgl. Kircher 1992, S.264). Absprachen über einen zeitlichen <strong>und</strong><br />
inhaltlichen Rahmen, die Klärung der wechselseitigen Erwartungen, das Aushandeln von<br />
Zielen, die Vereinbarung von Regeln für das gemeinsame Arbeiten helfen dabei, dass<br />
durch klare Strukturen weniger Missverständnisse <strong>und</strong> Enttäuschungen auftreten (vgl.<br />
Kircher 1992, S.264).<br />
Die Aufgabe der <strong>Familienhilfe</strong> ist es, dass die Klienten ihre Selbsthilfekräfte stärken <strong>und</strong><br />
Unterstützung geben, damit die Familien ihren Alltag bald wieder unabhängig von Hilfe<br />
bewältigen können. Zusätzlich können die Möglichkeiten, Nähe <strong>und</strong> Distanz zu regulieren<br />
durch Mimik, Gestik <strong>und</strong> bestimmten Ritualen wie die Begrüßung verstärkt werden.<br />
Dieses trägt zu einer professionellen Gr<strong>und</strong>haltung der Familienhelfer bei. Außerdem<br />
gehören zu Professionalität des Helfers, der Respekt vor der anderen Persönlichkeit <strong>und</strong><br />
das Zutrauen, dass Klienten etwas selbst schaffen. Dieses wird immer wichtiger, je mehr<br />
der Klient etwas von seinem Intimleben offenbart. Weitere Bestandteile der<br />
professionellen Einstellung von Familienhelfern sind Verlässlichkeit, Echtheit,<br />
Transparenz <strong>und</strong> Kongruenz. So soll die Familie den Hilfeprozess überschauen können, so<br />
dass nichts ohne ihr Wissen <strong>und</strong> Einverständnis passiert. Die Transparenz ist manchmal<br />
sehr schwer einzuhalten, gerade in Familien, wo Kontrolle ausgeübt wird. Transparenz<br />
bedeutet hier Mut zum Konflikt (vgl. Kircher 1992, S.269). Die intensive Arbeit in den<br />
Familien auf Zeit <strong>und</strong> Dauer machen es erforderlich, dass es klare Absprachen über<br />
Auftrag, Rolle der Helfer, Ziele <strong>und</strong> Regeln gibt. Um die notwendige Nähe <strong>und</strong> Distanz<br />
auszubalancieren, sind Supervisionen <strong>und</strong> kollegiale Beratungen von großer Bedeutung<br />
(vgl. Kircher 1992, S.263). Das professionelle Wissen sowie die Bereitschaft <strong>und</strong><br />
Fähigkeit, kontrolliert Beziehungen einzugehen, erleichtert ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen Nähe <strong>und</strong> Distanz zu den Familien. Ebenso kann eine klare Absprache von<br />
zeitlicher Betreuungsbegrenzung in den Familien sowie eine konsequente<br />
Ressourcenorientierung <strong>und</strong> Selbstevaluation vor dem Burn- Out- Syndrom schützen (vgl.<br />
Helming/Schattner/Blüml 1999, S.118 ff).<br />
2.9.2 Hilfe <strong>und</strong> Kontrolle<br />
Nach Procksch sollen die Interventionen der Jugendhilfe als freiwillige Leistung an die<br />
Familien vermittelt werden. Selbst auch, wenn in extremen Krisenfällen, in denen es nach