Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
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Diagnose zu erstellen, warum ist das so bei ihm, warum regt er sich ständig auf, warum ist<br />
er so aggressiv? Wir sollten ihn in Schwerin in die Klinik stecken. Das wollten wir nicht.<br />
Das haben wir abgelehnt. Wir haben von der Schwiegermutter, die Lehrerin ist, gehört,<br />
bloß nicht dahin. Und dann kamen wir auf das Kinder- <strong>und</strong> Jugendzentrum in Pelzerhagen,<br />
äh, sozialpädiatrische Fachklinik. Und dann hatten wir da einen Termin. Wir brauchten<br />
eine Überweisung für das Krankenhaus von der Kinderärztin. Wir haben dann einen<br />
Antrag gestellt auf Diagnostik. Ja. Im Oktober haben wir das gestellt <strong>und</strong> im Januar sind<br />
wir dann rangekommen.<br />
In der Zusammenarbeit mit Herrn Y. haben wir uns verstanden gefühlt. Als er Christian<br />
kennen gelernt hat, hat er gesagt, er glaubt nicht, dass das allein Christians Schuld ist, dass<br />
die Situation so eskaliert ist. Dass er ein netter, wohlerzogener Junge ist. Der irgendwo<br />
Probleme hat, aber nicht weiß, wie er die lösen soll. Herr Y. hatte immer ein offenes Ohr<br />
für uns. Wir konnten, wenn’ s wieder Probleme gab, jederzeit anrufen <strong>und</strong> uns auch<br />
Ratschläge holen. Manchmal reicht das ja. Oder auch an Problemen, die man selber auch<br />
an sich hat. Man zweifelt ja auch an sich selbst, wenn ganz viel schief läuft mit dem Kind.<br />
Wir zumindest. Oder ich zumindest. Ich hab immer gesagt, was machst du falsch. Aber es<br />
lag nicht an mir. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt hab ich als positiv empf<strong>und</strong>en.<br />
Ich hatte erst etwas Angst davor. Aber Frau R. hat für uns auch sofort ein offenes Ohr<br />
gehabt. Das war so’ n Brückentag zwischen Feiertag <strong>und</strong> Wochenende. Hoffentlich ist<br />
überhaupt jemand da. Und hat überhaupt jetzt jemand Zeit, ne, für dich. Oh, ne. Und sie<br />
war ja da. Und man hat dann auch alles aufgenommen. Hat sich das alles aufgeschrieben<br />
<strong>und</strong> dann ging das los.“<br />
Frage: Bitte geben Sie auch der Zielerreichung eine Punktzahl von Eins bis Sechs! Die<br />
Eins steht für Misserfolg, die Sechs für völligen Erfolg. Hat die Hilfe aus Ihrer Sicht zum<br />
vereinbarten Ziel geführt?<br />
Mutter: „Vereinbartes Ziel. Ich bin der Meinung, wir haben das Ziel noch nicht ganz<br />
erreicht. Auch wenn es super läuft, im Moment alles toll ist, nach außen, hm aussieht…. So<br />
mitten drinnen hab ich noch das Gefühl, wir sind noch nicht ganz da, wo wir hin sollten.<br />
Also es ist immer noch so, dass wir noch ein bisschen Hilfe gebrauchen könnten. Vor allen<br />
Dingen das offene Ohr. Vor allem, weil ja jetzt die Pubertät. Jetzt kommst du immer mal<br />
wieder an Grenzsituationen. Hängt das jetzt mit der Situation zusammen oder ist es jetzt