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Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...

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demjenigen aufbaut <strong>und</strong> sich mit dem einfach mal frei unterhalten kann, was man vielleicht<br />

auch mal Mutti mal nicht erzählen würde, dann befreit das auch <strong>und</strong> das hilft auch.“ Diese<br />

Person schien er offensichtlich in Herrn X. gef<strong>und</strong>en zu haben. Diese Art von Hilfe reichte<br />

ihm da schon aus. Der Konflikt mit der Mutter wurde im Verlauf der Hilfe für ihn zur<br />

Nebensächlichkeit. Deshalb war die Hilfe für Hans auch bis zum Ende der Hilfe sehr<br />

positiv behaftet, „zum Ende kann ich eigentlich immer noch sagen, das war eigentlich ’ne<br />

positive Sache.“<br />

Den eigentlichen Beendigungsgr<strong>und</strong> hat Hans nicht wahrgenommen. Für ihn war die Zeit<br />

der Hilfe rum <strong>und</strong> dann muss das eben so auslaufen. Man konnte ihm anmerken, dass er<br />

traurig war über die Beendigung der Hilfe, weil für ihn war es doch „eigentlich ’ne positive<br />

Sache.“<br />

5.1.2 Mutter von Hans<br />

5.1.2.1 Wahrnehmung der Interviewsituation der Mutter<br />

Hans Mutter fragte mich im Vorhinein wie lange die Kassette von meinem Tonband läuft.<br />

Es könnte etwas dauern, wenn sie jetzt anfängt zu erzählen. Ich hatte bei der Mutter das<br />

Gefühl, dass sie schon lange mal alles frei weg erzählen wollte, was sie so gestört hat.<br />

Immer hatte die Mutter das Gefühl, nicht verstanden zu werden <strong>und</strong> dass alle ihre<br />

Probleme heruntergespielt werden. Ich denke, die Interviewsituation gab ihr das Gefühl,<br />

doch noch gehört zu werden <strong>und</strong> dass ihre Kritikpunkte doch noch etwas bewirken. Hans<br />

Mutter nahm ich als eine sehr aufgeschlossen <strong>und</strong> direkte Frau war, die sehr engagiert <strong>und</strong><br />

bemüht um Hans ist. Da die Familie bereits mehrere Hilfen hintereinander hatte, bekam ich<br />

den Eindruck, dass manchmal die Hilfen ineinander verschwimmen <strong>und</strong> sie keine direkte<br />

Zuordnung mehr hat, wann nun welches Ereignis in welcher Hilfe stattfand. Zwischenfragen<br />

brauchte ich keine zu stellen, da der Redefluss sich über die gesamte Zeit auf dem<br />

höchsten Level befand.<br />

Nach dem Interview erzählte mir die Mutter, dass Hans jetzt doch vor drei Tagen von der<br />

Schule geflogen ist. Die Situation meinte sie, wäre zu Hause eskaliert, hätte Hans letzte<br />

Woche nicht eine Lehrstellenzusage bei Airbus in Hamburg bekommen. Dadurch wirkt die<br />

gesamte Gesprächssituation sehr entspannend.

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