Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
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also auch davon gesprochen, dass er überhaupt nicht mehr klaut, dass er sich das Rauchen<br />
abgewöhnt hat, dass er sich auch an die vereinbarten Computerzeiten <strong>und</strong> Ausgehzeiten<br />
halten würde <strong>und</strong> dass auch die Kommunikationsstruktur in der Familie sich verändert<br />
hat.“ Außerdem berichtete Hans davon, dass er später Flugzeugbau studieren möchte <strong>und</strong><br />
in dieser Richtung auch schon ein Praktikum geplant ist. Dies zeigt, dass Hans sich sehr<br />
gut reflektieren kann. Er ist sich über sein Handeln bewusst. Frau Q. vom Jugendamt<br />
schätzt Hans folgendermaßen ein.“ In den Gesprächen fand ich Hans auch, dass er sehr<br />
offen <strong>und</strong> ehrlich seine Meinung sagte“ „Dass er sehr selbstbewusst auch aufgetreten ist.“<br />
Die Mutter konnte im Hilfeplan diese positiven Veränderungen nicht bestätigen. Frau Q.<br />
hatte dazu folgende Aussage getroffen. „Und ich hatte auch so das Gefühl, dass sie das<br />
nur zu Kenntnis nimmt, oder auch akzeptiert, wenn sie es denn selber auch überprüft hat,<br />
ob’s denn auch wirklich stimmt.“ Frau Q. wurde dabei das Gefühl nicht los, dass die<br />
Mutter diese Hilfe schnellstmöglich beenden möchte. Dieses kommt u.a. in folgender<br />
Textpassage zum Ausdruck, die Frau Q. aus dem Hilfeplan wahrgenommen hat. „Ich hatte<br />
auch das Gefühl, dass sie das irgendwie unterbrechen wollte, so, diese Verbindung. Weil<br />
sie wie gesagt da schon so`n bisschen geäußert hat, dass sie eigentlich gar nicht mehr<br />
weiß, warum die Hilfe fortgesetzt werden sollte. Weil aus ihrer Sicht jetzt so`n Punkt<br />
erreicht war, so jetzt mehr, mehr geht nicht.“<br />
Danach begründete Frau Q., warum sie noch aus ihrer Sicht die Hilfe weiter verfügt hat.<br />
Danach beschreibt Frau Q. aus ihrer Sicht, wie sie die Mutter gesehen hat <strong>und</strong> gibt eine<br />
Erklärung, warum die Hilfe nicht wie erwünscht zum Ziel geführt hat.<br />
„Also das Arbeiten mit der Mutter hat einerseits ja auch Spaß gemacht, weil sie ja auch<br />
’ne sehr taffe Frau war, die also auch wusste was sie wollte. Aber man hat bei ihr so<br />
vermisst, dass sie manchmal auch so in ihrer ganzen Fürsorge auch für ihren Sohn, dass<br />
sie einfach mal inne hält <strong>und</strong> auch manchmal guckt. Was ist so mein Ziel?<br />
Was will ich erreichen? Was hab ich bisher gemacht <strong>und</strong> zu welchem Ergebnis hat das<br />
geführt <strong>und</strong> gegebenenfalls auch mal zu sagen, hm. Ich müsste vielleicht auch mal einen<br />
anderen Weg wählen. Dazu war sie eigentlich, nicht bereit. Sie war der Meinung, das ist<br />
so ihr Weg. So ist sie erzogen worden. Das hat bei ihr viel gebracht <strong>und</strong> so will sie das bei<br />
ihren Sohn auch machen. Sie hatte nicht wirklich das Anliegen an die Hilfe, bei sich selbst<br />
was zu verändern. Sondern sie wollte eigentlich dass die Hilfe sich so auf ihren Weg<br />
begibt. Und dass wir dann gemeinsam, ich sag jetzt mal ein bisschen sarkastisch über<br />
Hans herfallen. Sie wollte also, verstanden werden.“ „Die brauchte eigentlich auch ganz<br />
viel Aufmerksamkeit <strong>und</strong> ganz viel Zuspruch.“