Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
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trotzdem gerne das Interview geben. Die erste Fachkraft stand mir leider nicht mehr zur<br />
Verfügung.<br />
Frau Q. berichtet, dass der Anlass der SPFH von Hans Familie war. „…das er bereits eine<br />
Psychotherapie gemacht hat, wegen Lügen, falschen Fre<strong>und</strong>en. Weil seine Mutter so<br />
bedenken hatte, dass er so ins kriminelle abrutschen würde.“ Sie beschrieb, dass Hans<br />
damals äußerte, wieder Kontakt zu seinem leiblichen Vater aufnehmen zu wollen. Hans<br />
wurde die Hilfe damals von der Klinik empfohlen. Hans hatte damals klare Vorstellungen<br />
dem Jugendamt gegenüber geäußert, wie der Betreuer sein sollte. “Der müsste jung sein.<br />
Der dürfte nicht so viel meckern. Der müsste auch mal mit ihm Eis essen gehen, einmal so<br />
wöchentlich. Und er würde gerne mit ihm die Freizeit gestalten. Und dann aber auch in<br />
diesem Rahmen mit ihm Probleme zu besprechen.“<br />
Des Weiteren benannte Hans damals die Probleme mit der Mutter <strong>und</strong> versuchte auch<br />
Gründe dafür zu finden. “Weil sie ein eigenes Geschäft hat. Es gibt Ärger immer mit der<br />
Mutter, wenn er die Hausarbeiten nicht erledigt hat. Dann braust die Mutter eben auch<br />
sehr schnell auf <strong>und</strong> dann enden diese Gespräche oft in Eskalation.“ „Er wünscht sich<br />
auch, dass die mehr auf ihn eingehen sollte. Also er hat zumindest das Gefühl, dass sie<br />
vieles viel zu eng sieht“.<br />
Besonders gut kommt hier zum Ausdruck, dass Hans sich oft allein überlassen ist <strong>und</strong><br />
keine Orientierungsperson in seinem Leben hat „Und er also gar nicht so richtig einen<br />
Ansprechpartner hat.“ Auf der anderen Seite schränkt die Mutter Hans, aus Hans Sicht<br />
sehr stark ein, was er dem Jugendamt schon damals mitteilte. „Und er hat noch mal also<br />
auch gesagt, dass sie so ’ne engen Regeln für ihn aufstellt, also, dass er das gar nicht<br />
einhalten kann.“ Auch die Mutter brachte ihre Beweggründe dem Jugendamt gegenüber<br />
zum Ausdruck <strong>und</strong> befürwortete die Hilfe sehr. „Und sie ist der Meinung, Hans braucht<br />
Halt.“<br />
Dann berichtet die Mutter über einen Missbrauchsvorfall, den sie vermutete, sich aber<br />
nicht bestätigte. Ihre Vorstellungen vom Betreuer konnte die Mutter klar benennen. Auch<br />
sie wünschte sich einen männlichen Ansprechpartner, weil der ja in ihrem Haushalt fehlt.<br />
Dem Jugendamt gegenüber äußerte Frau A., „dass sie selber früher sehr streng erzogen<br />
worden ist. Das sie das auch gerne weiter durchziehen möchte mit ihrem Sohn.“ Bereits<br />
hier wird deutlich, dass die Mitwirkungsbereitschaft der Mutter nicht gegeben ist, denn sie<br />
sagt, dass sie ihren Stil nicht ändern wird <strong>und</strong> auch keinen Gr<strong>und</strong> dafür erkennt. Dann<br />
beschreibt aber die Mutter, dass sie gar nicht weiß wie sie Hans erziehen soll. Hier ist<br />
bereits ein großer Widerspruch der Mutter erkennbar. „Die Mutter selbst weiß oft nicht,