Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5<br />
- ein spezielles Solidaritäts- <strong>und</strong> Kooperationsverhältnis, das sich in gesellschaftlich<br />
sanktionierten Rollenerwartungen niederschlägt <strong>und</strong> z. T. auch verpflichtenden<br />
Charakter hat (Subsidiaritäts- Prinzip)“<br />
(Mogge- Grotjahn/Boeckh 2002,S.74- 75)<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Familie eine Gemeinschaft ist, die aus biologischen<br />
Gründen oder durch Heirat miteinander verb<strong>und</strong>en ist. Die Mitglieder der jeweiligen<br />
Gemeinschaft sind gegenseitig füreinander verantwortlich, besonders in Bezug auf die<br />
minderjährigen Kinder.<br />
2.2 Geschichtlicher Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Entwicklung der SPFH<br />
Die Geschichte der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland hat für mich eine doppelte Bedeutung.<br />
Einerseits bin ich in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geboren<br />
<strong>und</strong> sozialisiert worden. Und andererseits arbeite ich jetzt nach einer „friedlichen Revolution“<br />
in der „neuen“ B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Meinen Schulabschluss habe ich vor der<br />
“Wende“ absolviert, hingegen habe ich meinen Berufsabschluss zur Staatlich anerkannten<br />
Erzieherin in den alten B<strong>und</strong>esländern realisiert.<br />
Ich möchte nun auf die geschichtlichen Hintergründe der SPFH eingehen.<br />
Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts untersuchte die Settlement- Bewegung in den USA, wie gesellschaftsbedingte<br />
Familienbiographien dazu beitragen, einen Hilfebedarf zu erzeugen. Diese<br />
Ursachenforschung wurde durch ein Zusammenleben von Armen <strong>und</strong> gebildeten<br />
Menschen ermöglicht (vgl. Schmidt 2007, S.9).<br />
Neben der unmittelbaren Hilfe war es das Ziel, strukturelle Verbesserungen für die armen<br />
Familien zu erreichen. Dieses wurde durch den Aufbau der Infrastruktur in bestimmten<br />
Stadtgebieten wie zum Beispiel durch die Errichtung von Krabbelstuben, Kindergärten,<br />
Schulspeisungen <strong>und</strong> Beratungsmöglichkeiten erreicht. Die Arbeit wurde von Krankenschwestern<br />
durchgeführt, mit der Perspektive, sich für die Familien mittel- oder langfristig<br />
entbehrlich zu machen. Schon damals wurde der präventive Ansatz dieser Hilfe praktiziert,<br />
indem es für die Familien Unterweisungen beispielsweise in Säuglingspflege <strong>und</strong> Hygiene<br />
gab <strong>und</strong> so stationäre Unterbringungen in Krankenhäusern vermieden wurden. Durch die<br />
Einführung der Arbeit in Stadtteilen konnten beispielsweise Freizeiten, Tageserholungen<br />
für Mütter <strong>und</strong> Kinder, Bildungsarbeit in handwerklichen <strong>und</strong> künstlerischen Bereichen<br />
<strong>und</strong> Jugendgruppenarbeit durchgeführt werden (vgl. Elger 1990, S.11).