Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
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machen <strong>und</strong> die dann auch durchsetzen muss. Und wenn man Sanktionen ankündigt, die<br />
dann auch durchsetzen muss, haben sie gemerkt dass er damit viel besser umgehen kann,<br />
als mit diesem Wischiwaschi Aushandlungsgeschichten, so.“ Dadurch, dass die Eltern das<br />
Vereinbarte so gut umsetzen konnten, hat es auch den Helfer in seiner Arbeit bestärkt.<br />
„Mein Gefühl war dabei sehr positiv, weil dass eben anders war als man das sonst erlebt.<br />
Man fühlt sich bestätigt.“<br />
Die Zielerreichung beschreibt Herr Y. folgendermaßen. “…aber nach so ’ner Phase, nach<br />
einem viertel Jahr, lief das denn w<strong>und</strong>erbar. „Er fühlt sich jetzt sauwohl da. Die Klassenlehrerin<br />
war total zufrieden mit ihm. Also es war nachher auch erstaunlich wie schnell er<br />
sich da, denn am Anfang hatte er so Phasen wo er denn weggelaufen ist.“ Herrn Y. war<br />
sichtlich anzumerken, dass er froh war mit dem Eltern so eine Lösung gef<strong>und</strong>en zu, haben,<br />
die Christian auch sehr gut annehmen konnte. „Das ist im Prinzip genau die Schule, die für<br />
ihn das Richtige ist.“<br />
Zu Beginn der Hilfe hatte Herr Y. nicht so viele Hoffnungen, dass sich dieser Fall eines<br />
Tages ins Positive wendet. Seine Gefühle beschreibt Herr Y. dabei so. „Am Anfang war es<br />
so, dass ich gedacht hab, ach du Scheiße, was wird das jetzt. Weil es für mich am Anfang<br />
so aussah, dass ist so’ ne verfahrene Kiste, so’ ne verzwickte Situation ist, ’ne resolute<br />
Schulleiterin, die auf ihrem Standpunkt beharrt. Auf der anderen Seite ein Elternpaar, dass<br />
wirklich wie die Löwen für ihr Kind kämpfen. Zwei Gegenpole, die sehr, starrsinnig sind,<br />
sag ich jetzt mal. Wo es nicht möglich ist von ihrem Standpunkt abzuweichen. Die<br />
Direktorin wollte, dass er die Schule verlässt. Die Eltern wollten, dass er auf der Schule<br />
bleibt. Und da jetzt sozusagen als Vermittler, sag ich mal jetzt, rein zu gehen, kannst du dir<br />
nur ne blutige Nase holen.“<br />
Herr Y. hatte dabei immer den Blick auf Christians Gefühle <strong>und</strong> konnte sich gut in den<br />
Jungen hineinversetzten. „Und als ich dann gemerkt hab, dass in dem Ganzen, in diesem<br />
ganzen Wirrwarr keiner daran gedacht hat, wie es Christian dabei geht.“ „Und der fühlte<br />
sich total unwohl.“<br />
Danach beschreibt Herr Y., wie bereit die Eltern waren für ihren Sohn alles zu tun, damit<br />
Christian nicht diesen Problemen ausgesetzt ist. Hier bemerke ich, dass Herr Y. eine große<br />
Akzeptanz gegenüber den Eltern zeigt <strong>und</strong> diese sich in ihren Problemen ernst genommen<br />
fühlen. „Also die waren zum Beispiel, die wären bereit gewesen, um den Sohn ’ne andere<br />
Schule zu suchen, umzuziehen nach Winsen beispielsweise.“ „Nur weil sie dort über das