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Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...

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Nein sie rufen meinen Papa nicht an. Papa ist krank. Weil er lag hier <strong>und</strong> hatte Fieber. So,<br />

<strong>und</strong> ich hatte das Auto an dem Tag. Und dann, ja <strong>und</strong> dann, hat Christian sich hingesetzt,<br />

da Stand noch so’ n Stuhl, ja bockig, geweint. So. Dann ging die Erzieherin an ihm vorbei<br />

<strong>und</strong> hat dann gesagt, so, <strong>und</strong> jetzt ruf ich deinen Papa doch an, so. Na jedenfalls ist<br />

Christian dann aufgesprungen. Er hatte eine leere PET-Flasche in der Hand <strong>und</strong> hat gesagt<br />

nein, du rufst meinen Papa nicht an. Und hat ihr so gegen den Arm gehauen. Anruf bei der<br />

Polizei, Amoklauf. Da sind die mit 4 großen Einsatzwagen in der Schule aufgetaucht. Ja<br />

<strong>und</strong> da haben die gesagt: der da? Und er saß ja da wieder. Es war ja nichts. So. Und dann<br />

sind die wieder abgezogen. Aber Frau G., die Erzieherin, musste ja noch eine Anzeige<br />

machen, wegen Körperverletzung. Das war ganz doll wichtig für sie. Ja, <strong>und</strong> dann hieß es<br />

Christian wäre verzogen. Wir würden ihm nicht gerecht werden <strong>und</strong>, äh, wir verwöhnen<br />

ihn zu sehr. Kann sein, dass er verwöhnt ist. Er ist ja nun mal mein einziges Kind. Aber<br />

verzogen ist er ganz bestimmt nicht, ne. Ja <strong>und</strong>, hm, <strong>und</strong> dann schalten wir das Jugendamt<br />

ein <strong>und</strong> so. Und dann haben wir uns überlegt, bevor die das machen <strong>und</strong> hier irgendwas<br />

schief läuft, machen wir. Und dann hat er ja Schulverbot gehabt. Dann ging das erst zum<br />

Schulrat. Der Schulrat hat gesagt, dass das so ist, dass er Schulverbot bekommen darf. Für<br />

3 Monate wenn so gravierende Dinge passieren. Dann darf das Schulverbot angewandt<br />

werden. Danach sind wir zum Jugendamt <strong>und</strong> haben Hilfe zur Erziehung beantragt. Erst<br />

hatte ich ein bisschen Angst davor. Aber, äh, unsere Nachbarn hier, die Schwiegertochter<br />

arbeitet in Berlin im Jugendamt. Die hat mir auseinandergesetzt, was Hilfe zur Erziehung<br />

eigentlich ist. Von daher war ich dann beruhigt, hatte dann auch Hoffnung. Dass wir auch<br />

mit unseren Problemen, die wir durch die Schule hatten, nicht mehr alleine dastehen. Dann<br />

haben wir dass gemacht <strong>und</strong> dann nahm alles so seine Wege, ne.“<br />

Frage: Wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt?<br />

Mutter: „Also, zum Anfang kam ja Herr Y. in die Hilfe. Der Kontakt kam ja zustande<br />

durch das Jugendamt. Und die haben dann den Herrn Y. für uns eingesetzt. Und kennen<br />

gelernt haben wir uns das erste Mal, beim ersten r<strong>und</strong>en Tisch. Und zwar saßen da Herr<br />

W., Frau R., dann wir <strong>und</strong> die Direktorin der Schule <strong>und</strong> Herr Y. Na jedenfalls <strong>und</strong> dann,<br />

ähm, hat Herr Y. sich die Sache angehört. Und wir haben also mehr oder weniger Frau R.<br />

für uns reden lassen, ne. Und was schlimm war für uns, also die Direktorin der Körperbehindertenschule,<br />

die hat gesagt: Ja sie müssen sich mal vorstellen, bei uns sterben jedes<br />

Jahr zwei bis drei Kinder an ihren Erkrankungen, ne <strong>und</strong> die Schüler müssen wir in Schutz<br />

nehmen. Da wollte ich schon sagen, was kann Christian dafür? Uns wurde auferlegt, ’ne

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