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Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...

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Die Zusammenarbeit mit Herrn X. beschreibt die Mutter folgendermaßen. „Und dann lief<br />

da vieles an mir vorbei, hab’ ich so dass Gefühl gehabt.“ Außerdem fühlte sich die Mutter<br />

in der gesamten Zusammenarbeit mit dem Helfer nicht gewertschätzt. „…hab ich mich in<br />

mancherlei Hinsicht auch nicht ernst, ähm, äh, genug genommen gefühlt.“ Dieses wird in<br />

einer zweiten Aussage der Mutter auch noch einmal sehr deutlich „…ja da kommt ’ne<br />

Bagatellisierung oder wie auch immer ins Spiel.“ Die Mutter beobachtete sehr kritisch die<br />

Aktivitäten während der SPFH von Hans <strong>und</strong> Herrn X. <strong>und</strong> sah nicht wirklich einen Sinn<br />

hinter diesem Handeln. „…<strong>und</strong> da hab ich so das Gefühl gehabt, das Hans als Klient bei<br />

Herrn X. auch eine angenehme erholsame St<strong>und</strong>e war.“ „Und dass ich dann das Gefühl<br />

hatte, mein Gott <strong>und</strong> bei all den Problemen <strong>und</strong> der manchmal fehlenden<br />

Individualisierung. Was machen die da?“<br />

Die Mutter hat die Überprüfung <strong>und</strong> Einhaltung der Kompromissregeln in den Familienkonferenzen<br />

als Angriffspunkt gesehen <strong>und</strong> fühlte sich dadurch im Zusammenleben mit<br />

Hans noch mehr bedrängt. Nach meiner Meinung kommt hier besonders zum Ausdruck,<br />

dass sie es nicht verstanden hat, sich auf die Mutter- Kind Beziehungsebene zu begeben<br />

<strong>und</strong> die Auseinandersetzungen mit ihrem Sohn nur als Machtkampf gesehen hat. Dies wird<br />

besonders an zwei Punkten deutlich. „Dann hätte Hans nicht so ’ne Angriffsfläche auf<br />

mich gehabt. Und das ist ein Punkt, mit dem wir heute noch kämpfen, muss ich ehrlich<br />

sagen.“ „Aber die Kritik an mir, die hat er durchgepeitscht, zu Hause bis zum …. Und ich<br />

fühlte mich dann erzogen von Hans. Das gab den nächsten zusätzlichen Aggressionsstau.“<br />

Für weitere Probleme zieht die Mutter äußere Umstände heran <strong>und</strong> sucht nicht nach<br />

Ursachen, die eventuell auch mit ihrer Person zu tun haben. “Andere Sachen kamen da<br />

noch hinzu. Probleme, die wir vorher überhaupt gar nicht hatten, ne.“<br />

Aus der Sicht der Mutter konnten nur wenige vereinbarte Ziele erreicht werden. Hier<br />

nimmt sie Hans Aussage als Bestätigung für ihre eigene Unzufriedenheit über die Zielerreichung.<br />

„Hans hat hinterher gesagt, er hat nie vorgehabt sich an die Kompromisse zu<br />

halten.“ Für Hans war das alles Dallerei. Für mich war es wertvolle Zeit. Ich hab<br />

geackert, krieg Frust von meinem Kind, <strong>und</strong> er sagt hinterher, ich hab das alles nie<br />

wirklich gewollt.“<br />

Danach erzählt die Mutter von einer stationären Unterbringung, die Hans unmittelbar nach<br />

Beendigung der Hilfe für fünf Wochen für sich in Anspruch genommen hatte. Die Mutter<br />

beschrieb, dass Hans sie mit Hilfe des Jugendamtes unter Druck setzte, sie sollte doch die<br />

Heimeinweisung unterschreiben, dass sogar mit dem Sorgerechtsentzug gedroht wurde.

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