Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
21<br />
teil sind erwerbstätig <strong>und</strong> verfügen dementsprechend über ein gutes Einkommen.<br />
Besonders häufig werden zu Beginn der SPFH Schulprobleme der Kinder benannt. Auftrag<br />
der SPFH kann es auch sein, stationär untergebrachte Kinder wieder in die Familie zu<br />
integrieren (vgl. Elger 1990, S.36).<br />
2.8 Methoden der SPFH<br />
Die methodische Herangehensweise der Familienhelfer ist der Qualifizierung entsprechend<br />
sehr unterschiedlich. Viele haben eine sozialpädagogische oder sozialarbeiterische Ausbildung<br />
oder holen diese gerade nach. Andere haben Zusatzqualifikationen wie zum Beispiel<br />
im systemischen Arbeiten, haben therapeutische Ausbildungen oder haben Qualifikationen<br />
in der Schuldner- oder Suchtberatung. Der Ausbildungstand beeinflusst in der Arbeit mit<br />
den Familien das pädagogische Handeln. Wichtig ist dabei zu klären, wie das methodische<br />
Repertoire in der sozialpädagogischen <strong>Familienhilfe</strong> seine Anwendung findet (vgl.<br />
Helming/Schattner/Blüml 1999, S.255).<br />
Welche Methode die Familienhelfer auch immer einsetzten, ein professionelles Handeln<br />
wird vor allem auch immer durch ein systematisches Vorgehen bestimmt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
Methodenvielfalt möchte ich nun exemplarisch die Methode der „Multiperspektivischen<br />
Fallarbeit“ vorstellen, eine Methode von vielen in der Sozialen Arbeit.<br />
Der Begriff „Multiperspektivische Fallarbeit“ ist eine Erweiterung der Einzelfallhilfe. Sie<br />
geht über die Beziehungsarbeit zwischen Sozialpädagoge <strong>und</strong> Klient hinaus, indem sie die<br />
komplexen Handlungsbedingungen <strong>und</strong> die spezifischen institutionellen Begebenheiten<br />
mitberücksichtigt (vgl. Galuske 1999, S.175).<br />
Müller definiert in seinem Buch „<strong>Sozialpädagogische</strong>s Können“ folgendermaßen:<br />
„Unter multiperspektivischem Vorgehen verstehe ich demnach eine Betrachtungsweise,<br />
wonach sozialpädagogisches Handeln bewusste Perspektivwechsel zwischen<br />
unterschiedlichen Bezugsrahmen erfordert. Multiperspektivisches Vorgehen heißt<br />
zum Beispiel, die leistungs- <strong>und</strong> verfahrensrechtlichen, die pädagogischen, die<br />
therapeutischen <strong>und</strong> die fiskalischen Bezugsrahmen eines Jugendhilfe- Falles nicht<br />
miteinander zu vermengen, aber dennoch sie als wechselseitig füreinander<br />
relevante Größen zu behandeln.“ (Müller 1994, S.15)