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Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...

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Verhaltensweisen weniger, hat aber eine Erklärung für sein Verhalten. „vor allem dann,<br />

wenn schnell die Situationen gewechselt sind. Auf der einen Seite war das <strong>und</strong> wir wollten<br />

das <strong>und</strong> das machen <strong>und</strong> plötzlich war das nicht mehr so. War was anders. Und damit kam<br />

er meistens nicht klar, ne.“ Danach gibt die Mutter eine Begründung für Christians<br />

Verhalten in der Schule. „Der Leistungsdruck, das war ihm zu viel. Er war überfordert.“<br />

Damit Christian nicht immer so wütend werden muss, haben die Schule <strong>und</strong> die Eltern<br />

ausgemacht, dass er sich zurückziehen darf. Er darf einfach sich umdrehen <strong>und</strong> gehen. „Im<br />

Unterricht kann er woanders hingehen, so dass er wieder runterkommt. Wir haben<br />

abgemacht, dass wenn er sich so aufregt, dass er sich zurückziehen darf.“ Diese Variante<br />

schien für alle Beteiligten eine Lösung zu sein.<br />

Dann beschreibt die Mutter eine Situation in der Schule, die wieder eskaliert ist. Aus der<br />

Sicht der Mutter haben sich die Lehrer <strong>und</strong> Erzieher nicht an die Abmachung gehalten,<br />

Christian in Ruhe zu lassen, sondern haben ihn weiter bedrängt.<br />

„Hat also den Weg des Zurückziehens gesucht. Und dann ist die Erzieherin von ihm<br />

hinterher <strong>und</strong> hat ihn weiter beschimpft“. Die Situation eskalierte, als Christian so wütend<br />

wurde, dass er aufgesprungen ist <strong>und</strong> die Lehrerin mit einer leeren PET Flasche am Arm<br />

gehauen hat. Was dann passierte, war aus Sicht der Mutter völlig übertrieben. „Anruf bei<br />

der Polizei, Amoklauf. Da sind die mit 4 großen Einsatzwagen in der Schule aufgetaucht“.<br />

„Aber Frau G., die Erzieherin, musste ja noch eine Anzeige machen, wegen<br />

Körperverletzung. Das war ganz doll wichtig für sie.“ Aufgr<strong>und</strong> dieser Eskalationen ist die<br />

Familie dann zum Jugendamt gegangen, hat sich dort beraten lassen <strong>und</strong> hat eine Hilfe zur<br />

Erziehung beantragt. Zwischenzeitlich haben die Eltern beim Schulrat versucht, dass<br />

Schulverbot wieder aufzuheben, was aber nicht gelang.<br />

In diesem Teil des Textes wird deutlich, dass Aufklärung vorhandene Ängste <strong>und</strong><br />

Vorurteile abbauen kann. „Erst hatte ich ein bisschen Angst davor. Aber unsere Nachbarn<br />

hier, die Schwiegertochter arbeitet in Berlin im Jugendamt. Die hat mir auseinandergesetzt,<br />

was Hilfe zur Erziehung eigentlich ist. Von daher war ich dann beruhigt, hatte<br />

dann auch Hoffnung. Dass wir auch mit unseren Problemen, die wir durch die Schule<br />

hatten, nicht mehr alleine dastehen.“<br />

Anfangs beschreibt die Mutter in der Zusammenarbeit die Situation, mit dem ersten<br />

Kennen Lernen des Helfers. Dies deutet darauf hin, dass ihr der erste Eindruck des<br />

Menschen sehr wichtig ist. Sie haben sich vom Helfer gewertschätzt <strong>und</strong> in ihren<br />

Problemen verstanden gefühlt.“ Als Christian ihn kennen gelernt hat, hat er gesagt, er

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