Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...
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Anamnese ist neben der Vorgeschichte auf jeden Fall zu klären, was für den Betroffenen<br />
wirklich wichtig ist (vgl. Müller 1994, S.53).<br />
Das Wort Diagnose kommt auch aus dem griechischen <strong>und</strong> bedeutet „Erkennen“. Die<br />
Beantwortung der Frage „was tun?“ ist Ziel in der Diagnose <strong>und</strong> hilft beim Sortieren <strong>und</strong><br />
Gewichten von Gesichtspunkten (vgl. Müller 1994, S.53-54).<br />
Das Wort Intervention kommt aus dem Lateinischen <strong>und</strong> bedeutet „Dazwischentreten“. In<br />
der Sozialpädagogik tritt der Helfer somit zwischen die betroffene Person <strong>und</strong> dem<br />
Problem. Diese Form stellt die Behandlung des Problems <strong>und</strong> damit die Fallbearbeitung<br />
dar. Es stellt sich die Frage: „Wer hat welches Problem?“ (vgl. Müller 1994, S.53-54).<br />
Das Wort Evaluation kommt aus dem Lateinischen <strong>und</strong> bedeutet „ Auswertung“. Es geht<br />
dabei um die Werte <strong>und</strong> der Überprüfung der Vorgehensweise. Die Werte sind dabei an die<br />
ethischen Prinzipien angelehnt. Die Evaluation in der Sozialen Arbeit kann mit Hilfe von<br />
Selbstevaluation oder Supersvision erfolgen (vgl. Müller 1994, S.53-54).<br />
2.9 Spannungsfelder der SPFH<br />
Familienhelfer befinden sich in ihrer Arbeit in den Familien immer wieder in einem<br />
Balanceakt zwischen vielen Chancen <strong>und</strong> Risiken (vgl. Frindt 2006, S.4).<br />
Zudem sind die Erwartungen an die Helfer nicht immer die Gleichen. Es kann sein, dass<br />
die gewährende Instanz (Jugendamt) sich eine stärkere Kontrolle wünscht. Die Anspruchsberechtigten<br />
(die Betroffenen) aber die Erwartung einer konkreten Hilfe, die keinen<br />
Kontrollcharakter hat. Unter den Betroffenen kann es wiederum auch passieren, dass diese<br />
unterschiedliche Erwartungen an die Hilfe haben. Eltern können zum Beispiel eine ganz<br />
andere Sicht auf die Hilfe haben als die Kinder. Sich da nicht von einer Seite instrumentalisieren<br />
zu lassen, setzt ein hohes Reflexionsvermögen voraus. Auch die Öffentlichkeit wie<br />
zum Beispiel Schulen <strong>und</strong> Kindertagesstätten haben Erwartungen, die in der Regel darauf<br />
abzielen, dass diese Familien nicht mehr auffallen. Aus dieser Beschreibung wird deutlich,<br />
dass sich der Familienhelfer immer wieder in einem Dilemma befindet. Im Folgenden<br />
sollen die Spannungsfelder Nähe <strong>und</strong> Distanz, sowie Hilfe <strong>und</strong> Kontrolle näher beleuchtet<br />
werden.