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Sozialpädagogische Familienhilfe Erfolgs- und Misserfolgskriterien ...

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ganz viel Unterstützung. Weil die wohl die Direktorin der „Schweizer“ Schule ganz gut<br />

kennt, auch privat. Und innerhalb von drei Tagen war klar, dass Christian auf die<br />

„Schweizer“ Schule geht. Unser Eindruck war damals, also der Eindruck der Eltern <strong>und</strong><br />

auch meiner, die waren froh, dass sie den los waren <strong>und</strong> die Direktorin der „Körperbehindertenschule“,<br />

dass das Problem aus der Welt war <strong>und</strong> alles war gut.“<br />

Frage: Wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt?<br />

Herr Y.: „Also damals als die Hilfe anfing, hat Herr W. mich ja eingeladen zum Fachteam<br />

<strong>und</strong> dann nachher zum Hilfeplangespräch. Die Zusammenarbeit war, äh, sehr gut. Also ich<br />

hatte so den Eindruck, er sofort erfasst hatte worum es geht. Die wollten den Jungen<br />

loswerden, <strong>und</strong> da macht die Schule keinen Hehl draus. Wir waren uns im Endeffekt sofort<br />

einig, auch mit den Eltern, den Jungen von der Schule zu nehmen <strong>und</strong> ihn woanders unterzubringen.<br />

Ähm, die Zusammenarbeit mit den Eltern war sehr positiv. Also ich hab selten Eltern<br />

erlebt, die so engagiert sind für ihr Kind. Die so Mitwirkungsbereit sind <strong>und</strong> die so bereitwillig<br />

Vorschläge <strong>und</strong> Ratschläge annehmen <strong>und</strong> versuchen umzusetzen. Die waren<br />

dankbar über jeden Hinweis, über jeden Tipp <strong>und</strong>, ähm, froh, dass sie endlich mal mit<br />

jemandem darüber reden können. Natürlich gab es im Endeffekt auch zu Hause Punkte, die<br />

nicht immer so funktioniert hatten. Es lag in erster Linie daran, dass sie ihren eigenen Sohn<br />

nicht wie ihr Kind behandelt haben, sondern eher wie einen Kumpel. Also das war nicht so<br />

’ne Eltern- Kind-Beziehung, sondern eine so auf Kumpelebene, ne. Und das weicht<br />

natürlich auch viele Grenzsetzungsprozesse auf. Und, äh, da kommt es natürlich auch<br />

automatisch zu Schwierigkeiten, wenn das Kind das Gefühl hat, es steht mit den Eltern so<br />

auf einer Ebene <strong>und</strong> so das Gefühl hat, da muss ich mich ja jetzt nicht an Ausgehzeiten<br />

oder so was halten. Und, ähm, dass ist das, was in den Gutachten von der Klinik auch<br />

drinsteht. Das haben die da auch schon festgestellt gehabt. Und, ähm, dahingehend haben<br />

wir nachher so die Zielsetzung des Hilfeplan’ s so’ n bisschen verändert, dass wir gesagt<br />

haben, wir müssen gucken, dass sie ihre Erziehungskompetenz auch wieder erlangen. Also<br />

nicht so Kumpelbasis, wo man Sachen aushandeln kann, sondern auch mal klipp <strong>und</strong> klar<br />

sagt, so läuft’ s <strong>und</strong> so nicht. Ähm, <strong>und</strong> da waren sie auch sehr mitwirkungsbereit <strong>und</strong><br />

haben das dankend angenommen als sie gemerkt haben, dass es etwas bringt. Also dann<br />

mal auch einfach mal ’ne klare Ansage zu machen <strong>und</strong> die dann auch durchsetzen muss.<br />

Und wenn man Sanktionen ankündigt, die dann auch durchsetzen muss, haben sie gemerkt<br />

dass er damit viel besser umgehen kann, als mit diesem Wischiwaschi, äh, Aushandlungs-

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