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Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

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Priester, 18 000 verhaftete Waldbrüder und diejenigen,<br />

die ihre Waffen niedergelegt hatten sowie Mitglieder illegaler<br />

Organisationen. Von ihnen kehrte 1955 über ein<br />

Drittel durch eine Amnestie wieder nach Litauen zurück,<br />

in den Jahren bis 1988 folgte der Rest. Offensichtlich war<br />

das ein politischer Fehler, denn fast alle von ihnen reihten<br />

sich vor und während der Perestroika wieder in den antisowjetischen<br />

Kampf ein.<br />

Dennoch gab der „harte Kern“ nicht auf und hoffte<br />

immer noch auf den Ausbruch des Dritten Weltkrieges.<br />

Zu Beginn des Korea-Krieges gab es noch einmal einen<br />

„Aufschwung“: Von den noch 7 000 Waldbrüdern wurden<br />

1950 noch 2 200 Linke ermordet. Obwohl 1953<br />

noch 200 Untergrundkämpfer fielen, galten die Kämpfe<br />

gegen sie 1952 als offiziell beendet. Nach Angaben der<br />

litauischen Staatssicherheit fielen 1944 bis 1954 20 138<br />

Waldbrüder, 18 003 wurden inhaftiert und 38 621 – also<br />

über die Hälfte der „Unabhängigkeitskämpfer“ – stellten<br />

sich, was heute gern verschwiegen wird.<br />

Die Waldbrüder, einschließlich der ins Innere der<br />

UdSSR Ausgewiesenen machten nur etwa 8 Prozent der<br />

damaligen Bevölkerung Sowjetlitauens aus. Den Willen<br />

der Mehrheit des litauischen Volkes repräsentierten sie<br />

nicht. Sie konnten den sozialistischen Aufbau zwar behindern,<br />

jedoch nicht verhindern: 1952 gilt als das Jahr<br />

des Sieges der sozialistischen Revolution in Litauen.<br />

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