Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

13. Schlüsselposition Kasachstan
Die USA sind im „wirtschaftsliberalen“ Kasachstan die
größten Investoren, dennoch mit der Außenpolitik des
Landes unzufrieden. Der Hauptgrund dafür sind die guten
Beziehungen zu China und Russland. Vor allem mit
Russland gibt es die vielfältigsten und engsten Verbindungen.
Hier ist man nicht nur kulturell mit Russland
verbunden (fast alle sprechen Russisch als Muttersprache),
sondern steht man Russland auch politisch nah. Auch
wirtschaftlich dominiert Russland. Beim kasachischen
Import nimmt Russland den ersten und beim Export den
dritten Platz ein. China steht beim Import an dritter, bei
Investitionen und beim Export an vierter Stelle. Mit beiden
Nachbarländern hat Kasachstan die längsten Grenzen.
Das und die gewaltigen Rohstoffressourcen machen
dieses Land für die USA so strategisch interessant.
Gelänge es den USA, dieses Land von sich abhängig
zu machen, hätten sie nicht nur eine wirtschaftliche,
sondern auch eine militärstrategische Position, die einer
weltpolitischen Schlüsselstellung gleichkäme: Das europäische
Russland wäre vom Osten her lebensgefährlich
bedroht, der kaspische Raum US-dominiert, das rohstoffreiche
Sibirien in unmittelbarer Nachbarschaft und
im politischem und militärischem Zugriff der US-Amerikaner
und ihrer europäischen Verbündeten. Die USA
würden nichts unversucht lassen, die angrenzenden Nationalitäten
zu separatistischen Aktivitäten zu inspirieren,
um Sibirien von Russland zu trennen. Schon jetzt spricht
man davon, Russland die sibirischen Naturreichtümer zu
entreißen und angeblich den dortigen nomadisierenden
Völkerschaften zu übereignen. Russland könnte sich dem
kaum widersetzen. Allein die militärische Sicherung je-
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