Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

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200 000 Ukrainer, vor allem bourgeoise und antisowjetische Kräfte, aus der Westukraine aus. Leitende Positionen wurden Ostukrainern, Russen und nicht zuletzt jüdischen Kommunisten übertragen. Auch das verstärkte den Hass vieler Westukrainer auf die Sowjetmacht. Als Monate später die UdSSR von den Nazis überfallen wurde, empfing man deren Truppen vielerorts mit Brot und Salz. Ukrainer beteiligten sich nicht nur an faschistischen Massenmorden, sondern initiierten sie auch. Sie betrafen Juden (etwa 800 000 Tote), Russen und Kommunisten, aber auch polnische Sowjetbürger (100 000 Tote). Zu ihrem Ehrekodex gehörte „naher körperlicher Kontakt“ mit den Opfern, sodass sie vor allem mit Knüppeln, Eisenstangen, Äxten und Messern töteten. Viele ihrer Opfer waren Frauen und Kinder. Gefangene Sowjetsoldaten, Staats- und Parteifunktionäre, Partisanen und andere Anhänger der Sowjetmacht wurden auch mit kochendem Wasser umgebracht. Der Vormarsch der Roten Armee vertrieb die meisten ukrainischen Faschisten, die sich inzwischen in der UPA (Ukrainische Aufständischenarmee) zusammengeschlossen hatten. Nach Polen geflohene UPA-Leute wurden in jahrelangen Kämpfen von der dortigen Volksarmee vernichtet. Andere setzten sich nach Westeuropa ab, vor allem in die BRD. Von hier aus nahmen sie mit massiver amerikanischer Hilfe die subversive Tätigkeit gegen die Sowjetukraine wieder auf. Nur durch konzentrischen militärischen Einsatz konnten die faschistischen Untergrundkämpfer schließlich unschädlich gemacht werden. Etwa 500 000 Ukrainer (UPA-Leute, ihre Anhänger und Helfer) wurden danach in Straflager deportiert. Dennoch vermochte die Sowjetmacht nicht alle ukrainischen Kriegsverbrecher, 46
Judenmörder und Kollaborateure zu ergreifen. Der Nationalismus in den Westgebieten war auch in den folgenden Jahren lebendig und fand besonders in Krisenzeiten wieder Gehör. Mit der Perestroika witterten seine Träger Morgenluft. Im November und Dezember 2004 standen UPA-Leute wieder stolz in ihren schwarzen Uniformen und mit blutbefleckten Fahnen auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz, um den vom „Westen“ ausgegebenen Parolen zu folgen. 4
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