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Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

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man, dass hier die Arbeitsproduktivität am niedrigsten in<br />

Mittelasien ist.<br />

Bilderstürme und „Abrechnungen“ mit der sowjetischen<br />

Vergangenheit wie es sie in anderen Teilen der<br />

UdSSR gegeben hatte, fanden hier nicht statt. Lenin-<br />

Denkmäler gibt es noch viele, wenngleich nicht mehr<br />

auf allen Hauptplätzen. Viele Straßen sind noch nach<br />

russischen und einheimischen Kommunisten benannt<br />

und Veteranen tragen täglich stolz ihre sowjetischen Auszeichnungen.<br />

Keiner wird wegen seiner sowjetischen Biographie<br />

benachteiligt oder gar verfolgt und eine Hysterie<br />

gegen die Sicherheitsorgane ist hier den Leuten fremd.<br />

Obwohl das Leben hier immer noch schwer ist, haben<br />

doch diese Republiken – außer Kirgistan – und selbst<br />

das vom Bürgerkrieg heimgesuchte Tadschikistan ihren<br />

Tiefpunkt überwunden und sich stabilisiert. Auch das ist<br />

– wenn man so will – ein Verdienst der alten Nomenklatura,<br />

die nicht alle Blumen sprießen ließen. Man hatte es<br />

auch verstanden, einer Politisierung des Islam entgegenzuwirken<br />

und ihn in den weltlichen Staat einzubinden.<br />

Lediglich in Tadschikistan bilden die Moslems eine ernst<br />

zunehmende politische Kraft, die aber inzwischen zu parlamentarischen<br />

Formen gefunden hat. In Südusbekistan<br />

nutzen verschiedene Kräfte – nicht nur Fundamentalisten<br />

– permanent die Konzentration von verschiedenen Völkerschaften<br />

und sozialökonomischen Problemen zu destabilisierenden<br />

Aktionen.<br />

Die politischen Verhältnisse in dieser Region boten<br />

für den Westen bisher keinen Grund zum Tadel. Doch<br />

mit zunehmender Stabilisierung der Verhältnisse in Mittelasien<br />

wird vom Westen verstärkt die Forderung nach<br />

„Demokratie“ erhoben, besonders für die rohstoffreichen<br />

Republiken Usbekistan, Turkmenistan und Kasachstan.<br />

Kasachstan mit strategischen Lage zwischen China und<br />

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