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Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

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der KPdSU aus und „nationalisierte“ das Parteieigentum<br />

in Kasachstan. Im September 1991 wurde die KP offiziell<br />

aufgelöst und eine sozialdemokratische Nachfolgepartei<br />

geschaffen. Ein Teil der Basis lehnte diesen Schritt ab und<br />

gründete im Dezember 1991 eine neue Kommunistische<br />

Partei.<br />

Nasarbajew blieb vorerst parteilos. Am 1. Dezember<br />

1991 ließ er sich als einziger Kandidat zum Präsidenten<br />

der Republik Kasachstan wählen. Er zählte auch zu den<br />

Initiatoren der Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger<br />

Staaten (GUS), die am 21. Dezember 1991 in der<br />

kasachischen Hauptstadt erfolgte.<br />

Nasarbajew ist faktisch Alleinherrscher. Zu seiner<br />

politischen Unterstützung wurde 1993 die „Union der<br />

Volkseinheit“ geschaffen. Die Anhänger des Präsidenten<br />

verfügen im Parlament über die absolute Mehrheit. Seine<br />

Konzepte gingen nicht auf. Die meisten Industrieanlagen<br />

mussten nach Kappung der Wirtschaftsbeziehungen zu<br />

anderen ehemaligen Sowjetrepubliken stillgelegt werden.<br />

Bis 1991 bezog die Republik 85 Prozent aller Industriegüter<br />

von dort. Hinzu kommt, dass die einstige KSSR<br />

durch Moskau stark subventioniert wurde. Diese Geldmittel<br />

und Güter fehlen heute. Die Leichtindustrie wurde<br />

durch Überschwemmung des Marktes mit billigen chinesischen,<br />

türkischen und anderen Produkten ruiniert.<br />

Geografisch liegt Kasachstan ungünstig. Nur Russland<br />

und China sind reale Exportländer. Sie bestimmen<br />

die Preise. Die Rohstoffausfuhr nach Westeueropa bringt<br />

durch Zollgrenzen wenig Gewinn. Einzig bei Erdöl klappt<br />

der Absatz. Hier liegt wohl auch Kasachstans Zukunft.<br />

Das Land verfügt über enorme Ölreserven, die westliche<br />

Begehrlichkeiten weckten. Die Kasachstaner haben davon<br />

nichts, da die Förderrechte zumeist an ausländische<br />

Konsortien verkauft worden sind. Der Gewinn füllte nur<br />

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