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Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

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12. Gefahr für Mittelasien<br />

Vor vielen Jahren sah ich einen sowjetischen Film über den<br />

Bürger- und Interventionskrieg 1918-1920 in Mittelasien.<br />

Englische Interventen hatten damals die konterrevolutionären<br />

Basmatschen, die Vorgänger der „Mudschaheddin“,<br />

unterstützt. Auf die Frage eines britischen Offiziers, wie<br />

lange sie wohl dort noch blieben, antwortete sein Vorgesetzter:<br />

Bis das hier eine englische Kolonie ist. Daraus<br />

wurde damals dank der Roten Armee aber nichts.<br />

Nach dem Untergang der UdSSR haben die USA<br />

und die EU dann die Rolle der Briten übernommen. In<br />

diesem Zusammenhang ist auch der Besuch des deutschen<br />

Außenministers in Mittelasien im November 2006<br />

zu sehen. Besonders in den rohstoffreichen Republiken<br />

Usbekistan, Kasachstan und Turkmenistan wurden Demokratie<br />

und Menschenrechte angemahnt. Eine solch penetrante<br />

Forderung zielt letztlich aber auf Störung der hiesigen<br />

relativen Stabilität. Richtig hatte vor zehn Jahren der<br />

bedeutende bürgerliche Journalist und Kenner der Region<br />

Peter Scholl-Latour bemerkt: Wer hier von Demokratie<br />

spricht, ist entweder ein Narr oder ein Provokateur. Vorläufig<br />

hielt die Autorität der regierenden Staatspräsidenten<br />

die sehr schwache prowestliche „Opposition“ erfolgreich<br />

in Schach. Das soll sich ändern, und der Zeitpunkt scheint<br />

Berlin und Washington offensichtlich reif zu sein. In Kirgistan<br />

löste eine Demonstration die andere ab. Wie das<br />

kasachische Fernsehen zeigte, hatte sich die organisierte<br />

Teilnahme an solchen Manifestationen zu einer der wenigen<br />

ständigen Geldeinnahmequellen im ärmsten Land der<br />

Region entwickelt. Dadurch wurden vorzeitig Neuwahlen<br />

erzwungen. Hier werden sich mit Sicherheit „neue“ Kräfte<br />

an die Spitze setzen, die von den USA gesponsert werden.

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