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Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

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ten zu derartigen katastrophalen Verhältnissen wie einer<br />

Hungersnot führen. Die vor der Enteignung stehenden<br />

Beis schlachteten vielerorts ihr Vieh ab, wodurch die ohnehin<br />

schwache Ernährungsgrundlage für die meisten stark<br />

eingeschränkt wurde. Zudem wurden von den Wohlhabenderen<br />

Lebensmittel gehortet und versteckt. Damit<br />

waren auch die Ablieferungen für den Staat nicht mehr<br />

in voller Höhe zu realisieren und nun auch die Städte davon<br />

betroffen. Hilfeleistungen wurden durch die kaum<br />

entwickelten und durch die jüngst stattgefundenen Aufstände<br />

stark zerstörten wenigen Verkehrsverbindungen<br />

und Überfälle von Räuber- und Bei-Banden oft nahezu<br />

unmöglich gemacht. Oft konnte die Lebensmittelversorgung<br />

nur durch starke und bewaffnete Kontingente der<br />

Roten Armee notdürftig aufrechterhalten werden. Im<br />

Winter war jene Versorgung wegen der Kälte und starker<br />

Schneestürme besonders problematisch, oft unmöglich.<br />

Vielfach waren die Nachrichtenverbindungen abgerissen<br />

oder bewusst von den Bei-Leuten zerstört worden, sodass<br />

die Sowjetorgane oft keinen Überblick über die Versorgungslage<br />

hatten und demzufolge nicht helfen konnten.<br />

Nach dieser Katastrophe hatte auch Kasachstan die<br />

schlimmste Zeit hinter sich. Nun ging es – wenn auch<br />

langsamer als in anderen Gebieten der Sowjetunion – mit<br />

der Entwicklung zum Besseren vorwärts.<br />

Einen neuen Einschnitt stellten die sogenannten<br />

Stalin’schen Säuberungen 1937/38 dar. Hier wurden Tausende<br />

auch verdiente Sowjetfunktionäre und führende<br />

Mitarbeiter aus dem kulturellen Bereich ungerechtfertigt<br />

verhaftet und viele von ihnen hingerichtet. Schon seit den<br />

60er-Jahren erinnerten viele Straßennamen in Kasachstan<br />

an jene bedeutenden Kasachstaner.<br />

Im Dezember 1936 wurde die Kasachische Sozialistische<br />

Sowjetrepublik (KSSR) aus dem Bestand der ehe-<br />

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