Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN

Einleitung
Diese Darstellung umfasst nicht die gesamte ehemalige
Sowjetunion, obwohl es in jedem Beitrag im Grunde
genommen um sie geht, sondern nur einen Teil von ihr.
Doch dieser Teil spielt in der heutigen Politik eine immer
bedeutendere Rolle. In Europa sind die meisten Zusammenhänge
um die hier behandelten Regionen unbekannt.
Daher können die Medien nach Belieben manipulieren
und ein Bild vermitteln, das wenig mit der Realität zu tun
hat. Vor allem dient es der Propaganda gegen Russland,
die inzwischen den Stand der Zeit des Kalten Krieges
teilweise erheblich überschritten hat. Das alles hat den
Zweck, dieses riesige Land den Bedürfnissen des europäischen
und des US-Kapitals unterzuordnen.
Der Autor ist weit davon entfernt, das gegenwärtige
bürgerliche Gesellschaftssystem in Russland zu verteidigen
und den antikommunistischen Kurs des Kremls zu
billigen. Ebenso kritisch ist die Neigung Russlands zu betrachten,
den ehemaligen Sowjetrepubliken in traditionell
imperialer Manier gegenüberzutreten.
Dennoch gilt auch diesem Russland, das die zaristischen
Traditionen wiederbelebt und der orthodoxen
Kirche Millionen Gläubige verschaffen will, wenngleich
nicht Sympathie, so doch Solidarität. Hier geht es nicht
um einen edlen Kampf um Demokratie und Menschenrechte,
sondern um Krieg und Frieden in Europa und in
der Welt.
Der Kampf Russlands um seine territoriale Einheit,
Integrität, staatliche und wirtschaftliche Souveränität
sowie seine Friedenspolitik verdient aufrichtige Anerkennung
oder zumindest Verständnis. Alle Versuche des Westens,
wie in der Zeit des Kalten Krieges über Dissidenten