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Stand der Technik der Kompostierung - Wuapaa

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Verschiedene Belüftungssysteme haben – in Abhängigkeit vom Ausgangsmaterial und <strong>der</strong> Belüftungstechnik– ebenfalls unterschiedliche Auswirkungen auf die Geruchsemissionen eines Kompostwerkes. Sowird bei saugbelüfteten Mieten in <strong>der</strong> Regel das Problem des nassen Mietenfußes bestehen, dazusätzlich zu den immer anfallenden Sicker- und Presswässern auch noch die wassergesättigteRotteabluft nach unten geführt wird. Das eingeschränkte freie Luftporenvolumen in diesem Bereich kanndann trotz aktiver Belüftung zu anaeroben Zonen mit entsprechendem Emissionspotenzial führen (v.a.beim Umsetzen können dadurch höhere Stoßemissionen entstehen). Die hohenGeruchsstoffkonzentrationen in den Luftleitungen von Saugsystemen sind zudem nicht nur auf diekonzentriert anfallende Mietenabluft, son<strong>der</strong>n auch auf die ausfallenden Kondenswässer zurückzuführen.Bei nicht eingehausten Mieten wird <strong>der</strong> Vorteil, dass bei Saugbelüftung (im Gegensatz zuDruckbelüftung) im Ruhezustand <strong>der</strong> Mieten ein Anteil <strong>der</strong> Geruchsfracht nicht in die Außenluft gelangt,durch die Notwendigkeit <strong>der</strong> Reinigung des Mietenabluftstromes konterkariert. Aufgrund des geringerenLuftbedarfs älterer Mieten reicht es oft nicht aus, die Abluft <strong>der</strong> Hauptrotte über eine druckbelüfteteNachrotte zu führen, um so eine Desodorierung zu erreichen. Abgesehen vom höheren Energieaufwandeiner Saugbelüftung, die immer entgegen <strong>der</strong> Thermik in einer Miete arbeiten muss, besteht daher in <strong>der</strong>Regel auch noch Bedarf an einer separaten Abluftreinigungsanlage.Saugbelüftung <strong>der</strong> Mieten in geschlossenen Hallen hat den Vorteil, dass weniger Wasserdampf in dieHallenatmosphäre austritt (besseres Hallenklima). Jedoch werden sämtliche Geruchsstoffe aus denMieten direkt <strong>der</strong> Abluftreinigung zugeführt, während bei druckbelüfteten Mieten die Mietenrandzonebereits eine filternde Wirkung aufweist. Daher entsteht bei Mietensaugbelüftung in Hallen ein höhererAufwand bei <strong>der</strong> Abluftreinigung. Unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Luftmengenminimierung in Rottehallenschneiden reine Saugbelüftungen ebenfalls schlechter ab als Druckbelüftungen, da keine Umluftgefahren werden kann 13 . Dies wäre (eingeschränkt) nur bei kombiniertem Druck-/Saugbetrieb möglich. In<strong>der</strong> Boxenkompostierung kommen die beschriebenen Nachteile <strong>der</strong> Saugbelüftung nicht zum Tragen, dadas Hallenvolumen wegfällt.4.1.2 Min<strong>der</strong>ungsmaßnahmen für Geruchsemissionen bei offenen AnlagenGenerelle Einflussmöglichkeiten auf die Emission von Geruchsstoffen aus offenen Anlagen sind• die sofortige und zügige Verarbeitung <strong>der</strong> angelieferten Abfälle,• die Herstellung eines strukturreichen Rohmaterials für die Rotte (ausreichen<strong>der</strong>Strukturgutvorrat zur Mischung mit nassen Bioabfällen o<strong>der</strong> Schlämmen),• die Rotteführung (zB regelmäßiges Umsetzen zur Vermeidung anaerober Zonen in denMieten, Begrenzung <strong>der</strong> Mietenhöhe in Abhängigkeit von Strukturstabilität sowie Umsetzbzw.Belüftungssystem),• eine saubere Betriebsführung (regelmäßige Reinigung <strong>der</strong> Verkehrswege etc.) und• die Wahl des Umsetzzeitpunktes (zB nur bei günstiger Windrichtung).Eine weitere, wichtige Einflussgröße auf den Rotteverlauf und auf das Geruchsemissionspotenzial inoffenen Anlagen stellt die Nie<strong>der</strong>schlagsmenge dar.An <strong>Stand</strong>orten in nie<strong>der</strong>schlagsreichen Gebieten stellt sich die Frage <strong>der</strong> Abdeckung von Dreiecksmietenmit atmungsaktivem, wasserableitendem Kompostvlies sofern keine überdachten Flächen verfügbar sind.Je kleiner die Mieten, desto größer ist die Gefahr <strong>der</strong> Vernässung. Größere Dreiecksmieten (ca. > 1,50m) sowie Trapez- und Tafelmieten sind aufgrund ihres Oberflächen/Volumenverhältnisses wenigeranfällig. Im Rottestadium fortgeschrittene Mieten neigen aufgrund <strong>der</strong> geringen Verdunstungsrate eherzum Vernässen. Anaerobe Zonen und die dadurch ausgelösten Geruchsemissionen sind die Folge.Zudem wird durch nasse Materialien die mechanische Bearbeitung (Umsetzen, Sieben,Störstoffabscheidung) behin<strong>der</strong>t.13 Umluftbetrieb ist nur möglich, wenn <strong>der</strong> Frischluftanteil an <strong>der</strong> Hallenzuluft ausreichend hoch bleibt, um trotz Nutzunggebrauchter Luftströme (zB aus an<strong>der</strong>en Betriebshallen) einen Hallenunterdruck aufrecht zu erhalten (Verhin<strong>der</strong>ungdiffuser Geruchsquellen aus Undichtigkeiten <strong>der</strong> Hallenhaut).– 27 –

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