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Stand der Technik der Kompostierung - Wuapaa

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5.4 Nachrotte5.4.1 Einführung und DefinitionDie Nachrotte wird als jener Rotteabschnitt definiert, in dem im Anschluss an die Hauptrotte dieStabilisierung bzw. Humifizierung zum Reif- o<strong>der</strong> Fertigkompost erfolgt.Die Hauptrotte kann als abgeschlossen gelten, wenn als Indikator die Temperatur dauerhaft 40 °C nichtmehr übersteigt. Die Nachrotte verläuft demnach im rein mesophilen bis psychrophilenTemperaturbereich < 40 °C, da nach erfolgter Umwandlung <strong>der</strong> leicht abbaubaren organischen Stoffe <strong>der</strong>Sauerstoffbedarf und die Energiefreisetzung deutlich reduziert sind.Die Nachrotte beginnt somit definitionsgemäß – v.a. hinsichtlich <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Hauptrotte abzugrenzendenAnfor<strong>der</strong>ungen an den <strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong> – im Anschluss an die 1 – 2-stufig geführte 5 – 10-wöchigeHauptrotte.Je nach Art und Zusammensetzung <strong>der</strong> Ausgangsmaterialien (i.w. Strukturanteil und C/N-Verhältnis), <strong>der</strong>Intensität <strong>der</strong> Hauptrotteführung, <strong>der</strong> Bearbeitungsintensität in <strong>der</strong> Nachrotte und <strong>der</strong> gewünschtenKompostqualität sind unterschiedliche Nachrottezeiten erfor<strong>der</strong>lich 38 . Als Maß für eine ausreichendeStabilisierung kann für die Praxis ein dauerhaftes Unterschreiten von 30 °C angegeben werden 39 .5.4.2 Wesentliche Funktionen• Ab- und Umbau von schwerer abbaubaren Substanzen (vorwiegend Zellulose und Lignin),unter meso- bis psychrophilen Bedingungen• Aus dem Ligninabbau durch die Pilzflora und Eiweißbestandteilen erfolgt die Synthese vonLignoproteiden, den Bausteinen für die Polymerisierung zu Huminstoffen bzw. den Aufbaudes Tonmineralhumuskomplexes.• Stabilisierung durch intensiven Abbau <strong>der</strong> mikrobiellen Biomasse, auch vonseuchenhygienisch relevanten pathogenen Keimen (siehe Abschnitt 4.3)• Vorbereitung bzw. Herstellung eines emissionsneutralen, qualitativ hochwertigen, für denjeweiligen Anwendungsbereich verwendungsreifen Produktes bis zur Feinaufbereitung5.4.3 Mögliche Emissionen• GeruchArt und Menge <strong>der</strong> Emissionen werden in <strong>der</strong> Nachrotte im wesentlichen von folgenden Faktorenbeeinflusst 40 :o Reifestadium des KompostsWenn die Dauer bzw. Intensität <strong>der</strong> Hauptrotte in bezug auf Stoffumsatz und Dauerunzureichend war (zB Trockenstabilisierung in geschlossenen Reaktoren), können dieGeruchsstoffemissionen aus <strong>der</strong> Nachrotte beträchtlich sein. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e beiverkürzter Hauptrotte bei vorübergehen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> dauerhafter Unterdimensionierung <strong>der</strong>Anlage.38 Zum Vergleich: in Deutschland wird gemäß VDI 3475 (2003) die Dauer <strong>der</strong> Nachrottezeit bestimmt durch den in <strong>der</strong>Intensiv- o<strong>der</strong> Hauptrotte erzielten Rottegrad (Selbsterhitzung) und kann ca. drei bis zehn Wochen dauern, um RottegradV nach dem Selbsterhitzungstest zu erreichen.39 Zu Beachten ist, dass niedrige Außentemperaturen (< 0 °C) diesen Orientierungswert für die Kompostreife verfälschenkönnen.40 Nach VDI 2003. VDI Richtlinie 3475, Emissionsmin<strong>der</strong>ung Biologischer Abfallbehandlungsanlagen – <strong>Kompostierung</strong>und Vergärung, Anlagenkapazität mehr als ca. 6.000 Mg/a– 92 –

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