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Stand der Technik der Kompostierung - Wuapaa

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• Die Zumischung von tonhältiger Erde o<strong>der</strong> Altkompost (bis ca. 10 % (m/m)) kann zusätzlicheine zügigere Humifizierung und Stabilisierung för<strong>der</strong>n, und dadurch dasWachstumspotenzial für (pathogene) Keime reduzieren. Es ist jedoch in Abhängigkeit <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Mischungspartner und des Mietenquerschnitts darauf zu achten, dass <strong>der</strong>Flächendruck (die Dichte) <strong>der</strong> Gesamtmischung insbeson<strong>der</strong>e durch den Zusatz von Erdenicht zu hoch wird. Durch einen zu hohen Erdzusatz können Porosität, Sauerstoffversorgungund Abbauintensität leiden.• Die Kompostverordnung gibt hinsichtlich des Temperatur/Zeitregimes nur die arbeitstäglicheTemperaturaufzeichnung über einen Gesamtzeitraum von 10 Tagen während <strong>der</strong>Heißrottephase vor. Damit wurde auf die verschiedenen Ausgangsmaterialien, klimatischenBedingungen aber auch auf die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Qualitätsbildung (Stofferhaltung undHumusbildung) Bedacht genommen.Nach verschiedenen Autoren und Regelwerken können hinsichtlich <strong>der</strong> temperaturbewirktenEntseuchung folgende Varianten als Mindeststandards formuliert werden. Diese bieten genügendFlexibilität für die verschiedenen <strong>Kompostierung</strong>sverfahren.Tabelle 4-9: Varianten des Temperatur-Zeitregimes zum indirekten Nachweis <strong>der</strong>ausreichenden Reduktion von seuchenhygienisch relevanten KeimenMindesttemperatur DauerOffene und umhauste Mieten (offene Zeilenmieten, Rottehallen,)mit natürlicher o<strong>der</strong> Zwangsbelüftungkontinuierliche Temperaturmessung mittels Sonde; Einhaltung <strong>der</strong>55 °C Mindesttemperatur über einen zusammenhängenden Zeitraum von 4 Stunden jeweilsnach 5 Umsetzvorgängen; Gesamtmesszeitraum: mindestens 10 TageDiskontinuierliche, arbeitstägliche Temperaturmessung *; Einhaltung <strong>der</strong>55 °C Mindesttemperatur an sämtlichen Messtagen innerhalb eines zusammenhängendenZeitraums von 10 Tagen bei mindestens 3 UmsetzvorgängenDiskontinuierliche, arbeitstägliche Temperaturmessung *; Einhaltung <strong>der</strong>60 °C Mindesttemperatur über 3 x 3 Tage bei 2 Umsetzvorgängen innerhalb eineszusammenhängenden Zeitraums von 14 TagenDiskontinuierliche, arbeitstägliche Temperaturmessung *; Einhaltung <strong>der</strong>65 °C Mindesttemperatur über 2 x 3 Tage bei 1 Umsetzvorgang innerhalb eineszusammenhängenden Zeitraums von 14 TagenGekapselte Intensivrotte (zB Boxen o<strong>der</strong> Tunnelkompostierung)mit Zwangsbelüftungkontinuierliche Temperaturmessung mittels Sonde; Einhaltung <strong>der</strong>55 °C Mindesttemperatur über 4 Tage innerhalb eines zusammenhängenden Zeitraumsvon 10 Tagenkontinuierliche Temperaturmessung mittels Sonde; Einhaltung <strong>der</strong>65 °C Mindesttemperatur über 3 Tage innerhalb eines zusammenhängenden Zeitraumsvon 10 Tagen* Auch kontinuierliche Messverfahren mittels Temperatursonden und automatischer Aufzeichnung sindmöglich.• In den Wintermonaten kann es zu nicht ausreichend hohen Temperaturen kommen, inoffenen Anlagen durch Abkühlung <strong>der</strong> Mietenoberfläche und in geschlossenen Anlagen an<strong>der</strong> Mietenbasis durch eine nicht angepasste Belüftung. Eine Lösungsmöglichkeiten bietetdie Erhöhung des Mietenquerschnitts und des Strukturanteils. Mietenhöhen zwischen ca.1,5 und 2,5 Meter ergeben ein Rottevolumen, dass bei gut abgestimmter Materialmischungeine ausreichende Erwärmung sicherstellt. In gekapselten Intensivrottesystemen istrechtzeitig von „Sommer- auf Winterbelüftung“ umzustellen. Voraussetzung ist einegewissenhafte innerbetriebliche Rotteüberwachung (Temperatur/Feuchtigkeitsüberwachung).• Eine ausreichende Stabilisierung ist zur Sicherung <strong>der</strong> biologischen Stabilität desEndproduktes von größter Bedeutung. Hierbei wird das Wachstumspotenzial von Fäkal- undpathogenen Bakterien, die entwe<strong>der</strong> die Hygienisierungsphase überlebt haben o<strong>der</strong> durchReinfektion eingebracht werden, reduziert.• Eine Trockenstabilisierung in geschlossenen Anlagen erfüllt diese Aufgabe nicht. Daher istin diesem Fall die 2. Hauptrottephase bzw. die Nachrotte bei ausreichendem– 55 –

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