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Stand der Technik der Kompostierung - Wuapaa

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Emissionen klimarelevanter Gase – Zusammenfassung und Schlussfolgerungen für einenemissionsoptimierten Betrieb• Es besteht eine grundsätzliche Tendenz, dass ein sehr enges C/N-Verhältnis also eindeutlicher N-Überschuss in <strong>der</strong> Ausgangsmischung zu einer Erhöhung <strong>der</strong> Lachgasbildungführt. Es ist daher darauf zu achten, einen ausreichend verwertbaren Kohlenstoffanteil in <strong>der</strong>Kompostausgangsmischung zur Verfügung zu haben (Zugabe von fein und auffaserndgeschred<strong>der</strong>tem Baum- und Strauchschnitt).• An<strong>der</strong>erseits zeigt sich, dass bei zu hohem Anteil an holzreichem Grünschnitt die N 2 O-Emissionen zunehmen können, da dann kein Einbau von mineralischem Stickstoff inBiomasse bzw. Organik möglich ist. Daher ist ein sorgfältig eingestelltes C/N- Verhältniszwischen (20) 25 und 35 (40) : 1 eine wichtige Maßnahme zur Minimierung <strong>der</strong> Lachgasbildung.• Ein mehrfaches aber nicht tägliches Umsetzen je Woche von Mieten mit entsprechendemStrukturanteil (zB 40-60% Grünschnitt zu Bioabfall) verringert die Bildungsmenge von CH 4 .Bei N 2 O zeichnet sich ein uneinheitliches Ergebnis mit einer Tendenz zu geringerenEmissionsraten bei abnehmen<strong>der</strong> Bearbeitungsintensität (Umsetzen) ab.• Da die Prozesse <strong>der</strong> CH 4 -Bildung und N 2 O-Bildung gegenläufig sind, ist <strong>der</strong> Betrieb zuBeginn <strong>der</strong> thermophilen Rotte (CH 4 -lastig) auf eine Reduktion <strong>der</strong> CH 4 -Bildung und infortgeschrittenem Rottestadium (N 2 O-lastig) auf eine Minimierung <strong>der</strong> N 2 O-Bildungabzustellen. Dies bedeutet eine höhere Umsetzhäufigkeit während <strong>der</strong> thermophilenHauptrotte (> 45 °C) und ein reduzierte mechanische Bearbeitung in <strong>der</strong> anschließendenAbkühlungsphase (Nachrotte; < 40 – 45 °C).• Eine Optimierung wird demnach immer einen Kompromiss darstellen, wobei eineKombination von optimierten Strukturverhältnissen, C/N-Verhältnis und ein an denMietenquerschnitt angepassten Umsetzrhythmus in offenen wie geschlossenen Systemenanzustreben ist. Tendenziell dürfte für kleinere Mietenquerschnitte mit natürlicher Belüftungbis ca. 1,50 m Aufsetzhöhe wöchentliches Umsetzen in <strong>der</strong> Hauptrotte ausreichen.• Größere Mieten bis ca. 2,50 m und höher sollten vor allem zur Reduktion <strong>der</strong>Methanemission zu Rottebeginn mindestens alle 3 – 4 Tage gewendet werden.• Aus den ausgewerteten Untersuchungsergebnissen (siehe Grundlagenstudie) kann generellkeine Begründung für eingehauste Systeme abgeleitet werden, wobei geschlosseneSysteme im Fall von ungünstigen <strong>Stand</strong>ortverhältnissen jedoch den Vorteil <strong>der</strong> Geruchs-,Staub- und NMVOC-Abscheidung im Biofilter mit sich bringen.• Neben <strong>der</strong> Wirkung von Ammoniak als Luftschadstoff können hoheAmmoniakkonzentrationen im Rohgas zu Beeinträchtigungen bzw. Hemmungen desGeruchsstoffabbaus im Biofilter bzw. zu erhöhten Ammoniakemissionen führen. Daher ist imFalle wie<strong>der</strong>holter Überschreitung <strong>der</strong> Geruchsstoffkonzentration von 500 GE/m³ im Reingasentsprechend Abschnitt 4.1.6 den Ursachen hierfür nachzugehen (siehe auch Biofilterpflegeund -wartung in Abschnitt 4.1.3.1). Ergeben die Untersuchungen nach Ausschöpfungsonstiger prozesstechnischer Maßnahmen (Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Materialmischung, desBelüftungs-, Feuchtigkeits- und Temperaturregimes), dass eine zu hoheAmmoniakkonzentration für die Beeinträchtigung <strong>der</strong> Biofilterfunktion verantwortlich ist, istein saurer Wäscher zur Abscheidung des Ammoniaks aus dem Rohgas vorzuschalten.• Ungeachtet <strong>der</strong> Verpflichtung zur Minimierung von umweltrelevanten Emissionen kann <strong>der</strong>nationale Beitrag <strong>der</strong> <strong>Kompostierung</strong> zum Treibhauseffekt als vernachlässigbar eingestuftwerden. Er beträgt nach Ergebnissen von Einzeluntersuchen in Österreich und Deutschlandunabhängig vom <strong>Kompostierung</strong>sverfahren zwischen 0,03 und 0,06 % des klimawirksamen,nationalen Gesamtausstoßes an CO 2 -Äquivalenten.– 71 –

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