13.07.2015 Aufrufe

ENTWIRRUNGEN - Zum Abnehmen

ENTWIRRUNGEN - Zum Abnehmen

ENTWIRRUNGEN - Zum Abnehmen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fragt man nun danach, wer ein Interesse daran haben konnte, Herrhausen zu beseitigen, ist dieRAF-These nur bedingt glaubwürdig. Denn Herrhausens Schuldenerlass für die Dritte Weltwar etwas, das einem Anti-Imperialisten sicherlich gefallen hätte. Eher unbequem warHerrhausen für die Mitbewerber in der eigenen Geldbranche. Ja, mehr als unbequem. SeinVorschlag war eine existentielle Bedrohung für viele internationale, besonders USamerikanischeund jüdische Banken - ja, die Karten im weltweiten Monopoly wären gänzlichneu gemischt worden; die Deutsche Bank hätte die Parkstraße schon in der Tasche gehabt.Wer konnte bei Herrhausens Tod also klammheimliche Freude empfinden?Antiimperialistische Terroristen oder internationale Banker, die ihre Felle davonschwimmengesehen hatten?Nach Herrhausens Tod war in der Deutschen Bank von einem Schuldenerlass fürEntwicklungsländer keine Rede mehr. Auch die geplanten Aufkäufe ausländischer Banken alsinternationale Sprungchancen wurde von Herrhausens Nachfolger nicht mehr verfolgt.Auch die anderen Anschläge, die der sogenannten Dritten Generation der RAF in die Schuhegeschoben wurden, die Ermordung von Rohwedder, Beckurts usw., bewirkten gänzlichandere Dinge, als eine antiimperialistische Terrorgruppe im Sinn gehabt haben könnte.Tatsächlich hat niemand mal jemanden dieser 3. Generation zu Gesicht bekommen.Abgesehen davon, dass die Polizei schon seit zehn Jahren trotz verbesserter Technik undLogistik keinen einzigen Terroristen mehr dingfest machen konnte. Die RAF schaffte es,gänzlich unbehelligt ihre Bomben zu basteln und zu installieren, Schüsse auf sensible Objekteabzugeben. Und, obwohl sie der Polizei eigentlich auf der Nase rumtanzte, hat diese nichteinmal besonders gute Fahndungsfotos zustande gebracht.Da war dann der in die Schlagzeilen geratene Zugriff am Bahnhof von Bad Kleinen einwillkommener Anlass für die Polizei, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass man durchaus in derLage sei, erfolgreich gegen Terroristen vorzugehen. Doch dabei kam es zu erheblichenPannen.Vielen Menschen wurde bewusst, dass die Behauptung, der angebliche Terrorist Grams habesich selbst erschossen, wenig glaubwürdig ist. Ähnlich wie beim Kennedy-Attentat wurde mitBeweismitteln am Tatort recht leger umgegangen. Noch Tage nach dem Fall fand man imSchotter der Bahngleise Patronenhülsen, andere verschwanden. Es fanden sich auch Teile vonMaschinengewehrmunition, obwohl im offiziellen Bericht der Bundesanwaltschaft keinesolchen Waffen vorkamen. Die Waffe, die Grams angeblich zum Selbstmord benutzte, lag aneiner Position, wo sie kaum zu liegen gekommen wäre, hätte er sich den Todesschuss selbstgesetzt. Ja überhaupt, warum hatte die Polizei, die die drei mutmaßlichen Terroristen schonstundenlang auf dem Bahnhofsgelände beobachtet hatte, nicht schon vorher, z.B. imBahnhofscafé zugegriffen, sondern gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich in derUnterführung? Warum wurde die festgenommene mutmaßliche Terroristin von den Beamtendes Sonderkommandos nicht nach Waffen durchsucht, was selbst ein krimierfahrener Laie alserstes getan hätte? Warum blieb die Zeugin aus dem Bahnhofskiosk bei ihrer Aussage, einPolizist habe auf den zwischen den Gleisen liegenden Grams geschossen? Warum wurdedieser Zeugenaussage kein Glauben geschenkt? Erinnert das alles nicht sehr an die Ergebnisseder Warren-Kommission bei der Untersuchung des Kennedy-Mordes?Die Autoren der Bücher "Das RAF-Phantom" und "Operation RAF" fragen sich, ob diegesamte Dritte Generation der RAF überhaupt real existiert, oder ob sie nur von denGeheimdiensten benutzt wird, um unliebsame Personen verschwinden zu lassen und dieSchuld den bösen Terroristen in die Schuhe zu schieben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!