17.01.2017 Aufrufe

ECHO Top500 Tirol 2016

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Leben lebt nicht.“ Dieses<br />

von Theodor W. Adorno dem<br />

ersten Teil seiner „Reflexionen<br />

aus dem beschädigten Leben“<br />

vorangestellte Zitat auf die Situation auf dem<br />

Immobilienmarkt in <strong>Tirol</strong> umzumünzen,<br />

wäre wohl melodramatisch. Angesichts der<br />

Tatsache, dass sich so gut wie alle politischen<br />

Gruppierungen im Land das Thema „leistbares<br />

Wohnen“ auf die Fahnen geheftet haben,<br />

sei ein kleiner Hinweis auf obiges Zitat<br />

erlaubt. Wohnen ist nämlich nicht nur ein<br />

Grundbedürfnis, sondern – und davon legt<br />

der Immobilienmarkt ein beredtes Zeugnis<br />

ab – auch eine Ware. Korrekter wäre es, im<br />

Plural von Wohnungsmärkten zu sprechen,<br />

denn die Preise im freifinanzierten Wohnbau<br />

sind mit jenen des geförderten Wohnbaus<br />

nicht zu vergleichen. Bezichtigte man die<br />

Politik der völligen Untätigkeit, täte man ihr<br />

Unrecht. Dennoch scheint es noch in manchen<br />

Bereichen, etwa was die Mobilisierung<br />

von gehortetem Bauland betrifft, einen gravierenden<br />

Mangel an Problembewusstsein<br />

zu geben. Eine aktuelle Untersuchung des<br />

Portals ImmobilienScout24 hat zutage gefördert,<br />

dass ein <strong>Tirol</strong>er Haushalt im Schnitt 43<br />

Prozent des Nettoeinkommens für Wohnen<br />

ausgeben muss, während es im österreichischen<br />

Durchschnitt 34 Prozent, im günstigen<br />

Burgenland gar nur 19 Prozent sind.<br />

Der ohnehin angespannte Wohnungsmarkt<br />

gerät vor allem in Ballungszentren durch eine<br />

Ausdrucksform der Sharing Economy zusätzlich<br />

unter Druck, nämlich Airbnb, einen<br />

Online-Marktplatz für die Buchung und Vermietung<br />

von Unterkünften. „Allein im städtischen<br />

Bereich werden derzeit 400 Objekte<br />

via Airbnb angeboten, Tendenz steigend“,<br />

sagt Arno Wimmer, der Geschäftsführer der<br />

RE/MAX Conterra Immobilien GmbH und<br />

Fachgruppen-Stellvertreter der Fachgruppe<br />

Immobilien- und Vermögenstreuhänder in<br />

der WK <strong>Tirol</strong>. Es könne nicht angehen, dass<br />

geförderte Wohnungen im Miet- und Eigentumsbereich<br />

für gewerbliche Zwecke genutzt<br />

würden. Wimmer sieht eindeutig die Politik<br />

am Zug.<br />

Gewerbeimmobilien<br />

Dass der teure Wohnraum in <strong>Tirol</strong> zu den<br />

größten Herausforderungen gehört, ist poli-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!