ECHO Top500 Tirol 2016
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Top 500 | immobilien<br />
tisch und medial mittlerweile sattsam bekannt.<br />
Wesentlich weniger dynamisch geht es dagegen<br />
im Bereich der Gewerbeimmobilien zu.<br />
„Die Entwicklung ist über die letzten Jahre hinweg<br />
stabil. Die Grundstückpreise sind mit Ausnahme<br />
des städtischen Bereichs nur minimal<br />
gestiegen und haben teils sogar stagniert“, so<br />
Wimmer. Bei bestehenden Gewerbeobjekten<br />
habe es auch keine großen Preissprünge gegeben.<br />
Dasselbe gelte für Büroflächen. In Bezug<br />
auf Geschäftslokale sei die Preisentwicklung<br />
außerhalb Innsbrucks stabil verlaufen. „Die<br />
Nachfrage bei Geschäftsflächen in Innsbruck<br />
konzentriert sich überwiegend auf 1A-Lagen,<br />
die sehr beschränkt verfügbar sind“, erklärt der<br />
Experte.<br />
Die Mieten für Gewerbeimmobilien haben<br />
in den vergangenen Jahren stagniert, bei den Büroflächen<br />
haben sich sogar teils leichte Preissenkungen<br />
ergeben. Der Zuwachs an Neuflächen<br />
ist bei den Gewerbeimmobilien überschaubar.<br />
Die zunehmende Digitalisierung schlägt sich<br />
auch im Bedarf an Gewerbeimmobilien nieder.<br />
Der Flächenbedarf von Unternehmen pro<br />
Arno Wimmer ist Berufsgruppensprecher der<br />
Immobilienmakler in der WK <strong>Tirol</strong>.<br />
Mitarbeiter sinkt. Bei Bestandsimmobilien ist es<br />
oft nicht einfach, den Anforderungen und Wünschen<br />
der potenziellen Mieter zu entsprechen,<br />
da bauliche Änderungen komplex und teuer<br />
sein können. Im städtischen Bereich sind Baurechtsverträge<br />
im Vormarsch. Beispielhaft führt<br />
Arno Wimmer das Gewerbegebiet in der Innsbrucker<br />
Roßau an. „Im ländlichen Bereich gehen<br />
Grundstückseigentümer mittlerweile auch<br />
verstärkt dazu über, nicht zu verkaufen, sondern<br />
Grundstücke über Baurechtsverträge zur Verfügung<br />
zu stellen“, sagt Arno Wimmer. Das sei von<br />
Interessentenseite oft nicht gern gesehen, zumal<br />
ein Baurecht auf die Laufzeit von mindestens 40<br />
Jahren teurer als ein Kauf ist. Der Grundstückskauf<br />
oder die Miete werden folglich dem Baurecht<br />
vorgezogen, wo es möglich ist.<br />
Die Wirtschaft wird allgemein immer<br />
schnelllebiger, die Entscheidungsprozesse<br />
kürzer. Die Politik und im Besonderen die Verwaltung<br />
können mit dieser Entwicklung nicht<br />
schritthalten. Der Immoblienprofi spricht auch<br />
die Situation im Tourismus an, wo so manche<br />
Immobilie in den kommenden Jahren aufgrund<br />
eines Generationenwechsels auf den<br />
Markt gelangen dürfte. Es gibt im Tourismus<br />
tatsächlich eine steigende Problematik in der<br />
Betriebsnachfolge. Es müssen Investitionen<br />
getätigt werden, die entweder nicht finanzierbar<br />
oder schlicht unrentabel sind. „Es stellt sich die<br />
Frage der alternativen Nutzung von ehemaligen<br />
Hotels. Die meisten Hotelverkäufe sind heute<br />
schon der ungelösten Nachfolgefrage geschuldet“,<br />
meint Wimmer. ➝