ECHO Top500 Tirol 2016
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<strong>ECHO</strong>: Seit April haben Sie eine gemeinsame<br />
Firma namens Zahlenwerk. Dafür haben<br />
sie das Eichhörnchen als Logo gewählt. „Mühsam<br />
ernährt sich das Eichhörnchen“, heißt es<br />
manchmal so schön. Gilt das für den Tourismus<br />
in besonderem Maß?<br />
Hermann Semlitsch: Im Tourismus ist es<br />
sicher insgesamt weit schwieriger und kompetitiver<br />
geworden als noch vor zehn, 15 Jahren.<br />
Deshalb ist Zahlenwerk ganz wichtig, damit<br />
die Touristiker früh genug ihre Ergebnisse<br />
kennen, um steuern, planen und sich weiterentwickeln<br />
zu können. Das ist der Grund, warum<br />
Zahlenwerk mit seinem Benchmarking entstanden<br />
ist. Wir vergleichen nämlich wirklich<br />
Äpfel mit Äpfeln. Wir stellen Vergleiche zwischen<br />
Orten an, die vergleichbare Strukturen<br />
haben, etwa Obergurgl und Obertauern. Das<br />
hat Aussagekraft. Wenn ein Betrieb seine Ergebnisse<br />
genau kennt, lassen sich daraus Rückschlüsse<br />
ziehen und Empfehlungen ableiten.<br />
<strong>ECHO</strong>: Kommen wir noch einmal zur Genese<br />
des Unternehmens. Wie ist Zahlenwerk<br />
entstanden?<br />
Hubert Vogelsberger: Zwei mit viel Fanatismus<br />
und Begeisterung ausgestattete Menschen,<br />
die sich mit Zahlen und Daten in der<br />
Hotellerie schon seit langer Zeit intensiv beschäftigen,<br />
haben sich zusammengetan. Jeder<br />
bringt seinen Fundus an Daten, Zahlenmaterial<br />
und seinen Erfahrungsschatz ein. Daraus<br />
haben wir ein Produkt entwickelt, das an den<br />
Notwendigkeiten und Bedürfnissen am Markt<br />
ausgerichtet ist. Wir stellen unseren Kunden<br />
diesen Erfahrungs- und Datenschatz in der<br />
Planung, Budgetierung und Prognose zur Verfügung.<br />
Damit unterstützen wir Gastronomen<br />
und Hotellerie dabei, den Nebel zu lichten und<br />
basierend auf Benchmarks gezielt messbare<br />
Unternehmensziele anzusteuern.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wenn ich als Gastronom oder Hotelier<br />
eine Leistung von Zahlenwerk beziehe,<br />
was bekomme ich dann konkret?<br />
Vogelsberger: Bei prowest Innsbruck – unserer<br />
Steuerberatungskanzlei – fühlen wir uns<br />
rund um den Zahlenbereich besonders wohl.<br />
Hermann Semlitsch ist mit seinem Unternehmen<br />
hgc österreichweit führend im Bereich<br />
der Personalverrechnung und Planung für<br />
Hotellerie und Gastronomie. Als Steuerberatungskanzlei<br />
haben wir aufgrund unserer<br />
Positionierung in der gehobenen Hotellerie<br />
bzw. Gastronomie sehr viele Kunden. Wir<br />
sortieren und analysieren das Datenmaterial,<br />
bringen es in Form, schauen uns umsatzrelevante<br />
Daten an. Das fängt bei Nächtigungen,<br />
Durchschnittspreisen, Personal- und Wareneinsatzplanung,<br />
Fixkostenplanung und<br />
Finanzierungsstruktur an. Wir liefern ein<br />
komplexes Detailbudget und laufende Soll-<br />
Ist-Vergleiche. Damit bilden wir nicht nur den<br />
operativen Bereich ab, unsere Leistung reicht<br />
bis zur Finanzierung, zur Steuervorschau und<br />
Liquididätsplanung. Und laufend die Benchmarks<br />
dazu. Aus diesen Daten leiten wir Beratungspotenziale<br />
ab und holen uns bei Bedarf<br />
Profis aus anderen Bereichen, wie etwa dem<br />
Marketing, ins Boot. Wir analysieren die<br />
Dinge nicht nur. Nach der Analyse geht es<br />
ans Eingemachte.<br />
<strong>ECHO</strong>: In vielen Branchen wird sehr zahlengetrieben<br />
gewirtschaftet. Beim typischen<br />
Wirt kann man sich kaum vorstellen, dass<br />
der am Computer sitzt und seinen Cashflow<br />
analysiert. Gibt es da im Tourismus noch<br />
Aufholbedarf ?<br />
Semlitsch: Den typischen Wirt gibt es<br />
eigentlich nur noch in der Kleinstruktur.<br />
Jene Betriebe, denen unser Angebot hilft,<br />
sind durchwegs größer, da gibt es operative<br />
Abteilungsleiter. Und wir kratzen in allen<br />
relevanten Bereichen nicht nur an der Oberfläche,<br />
sondern gehen analytisch in den strategischen<br />
Geschäftsfeldern, sei es der Logis<br />
oder Spa-Bereich, in die Tiefe. Das Ergebnis<br />
sind Empfehlungen, wie sich die Erlöse steigern<br />
und die Kosten bestmöglich gestalten<br />
lassen. Unter anderem werden auch die<br />
Softfacts – also Qualitätsmerkmale – in unser<br />
„Zahlenwerk“ einbezogen. Wir messen die<br />
Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und<br />
haben dadurch den 360-Grad-Blick auf den<br />
Gastronomie- oder Hotelbetrieb. Das große<br />
Ziel ist es, Mitarbeiterbindung herzustellen.<br />
Dadurch steigert sich auch die Gästebindung.<br />
Stammmitarbeiter ziehen Stammgäste an.<br />
Man muss den Tourismusbetrieb gesamthaft<br />
sehen. Mit unserem Zahlenwerk haben wir<br />
den Vorteil, rein auf die Tourismusbranche<br />
spezialisiert zu sein.<br />
Vogelsberger: Der Tourismus hat sich ganz<br />
entscheidend gewandelt. Der Gastronom, der<br />
früher im blauen Weinschurz am Stammtisch<br />
„Das große Ziel muss es<br />
sein, Mitarbeiterbindung<br />
herzustellen. Dadurch<br />
steigert sich auch die Gästebindung.<br />
Stammmitarbeiter<br />
ziehen Stammgäste an.“<br />
gesessen ist, hat sich gewandelt zum Verkaufsprofi,<br />
der einen Smoothie trinkt. Das ist<br />
einfach notwendig geworden, um die verschiedenen<br />
Kostenblöcke im Griff zu haben und<br />
einen Umsatz durchzusetzen. Der Wirt von<br />
heute ist ein moderner Unternehmer.<br />
Semlitsch: Das gilt besonders für die Generationen,<br />
die nachkommen. Die sind ganz anders<br />
ausgebildet, die wollen ein Controlling haben.<br />
<strong>ECHO</strong>: Liefern Sie nach ihrer Analyse auch<br />
konkrete Handlungsanleitungen?<br />
Vogelsberger: Ja. Und bei Bedarf auch Coaching.<br />
Bei Bedarf werden dazu auch externe<br />
Spezialisten zugezogen, denn wir behaupten<br />
nicht Experten für alle Bereiche zu sein.<br />
<strong>ECHO</strong>: Benchmarking verlangt nach Referenzdaten.<br />
Wie wird die Integrität dieser<br />
Daten gewährleistet?<br />
Semlitsch: Das ist ein wichtiges Thema.<br />
Zahlenwerk ist durch die Kooperation<br />
zweier Unternehmen entstanden, die über<br />
strukturierte Daten verfügen. Im HR-Bereich<br />
verwenden wir bei hgc schon seit 15 Jahren<br />
das Usali- bzw. Star-System. Diese Struktur<br />
verwenden wir auch im Benchmarking. Deshalb<br />
schaffen wir immer vergleichbare Zah-<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 500 UNTERNEHMEN <strong>2016</strong><br />
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