ECHO Top500 Tirol 2016
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tionsprozesse werden vernetzter,<br />
intelligenter. Wir brauchen dafür<br />
gut ausgebildete Arbeitskräfte,<br />
über die wir großteils schon<br />
verfügen, aber der Transformationsprozess<br />
bei den Berufen<br />
ist noch lange nicht abgeschlossen.<br />
In meinem Unternehmen<br />
brauche ich zum Beispiel viele<br />
Mechatroniker und Kundendiensttechniker,<br />
in der Entwicklung<br />
auch Programmierer. Die<br />
Industrie braucht insgesamt<br />
sehr gute Fachkräfte, die Mechanik<br />
und Elektronik beherrschen,<br />
aber eben auch zunehmend Programmierer.<br />
<strong>ECHO</strong>: <strong>Tirol</strong>s Industriebetriebe<br />
sind stark exportorientiert.<br />
Was halten Sie vor diesem<br />
Hintergrund von den Debatten<br />
um die Freihandelsverträge wie<br />
CETA und TTIP?<br />
Lindner: Man muss das differenziert<br />
sehen. Wir sind als<br />
<strong>Tirol</strong>er Industrie sehr exportorientiert,<br />
rund 70 Prozent der<br />
Produktion gehen in den Export.<br />
Wobei der größte Teil ins benachbarte<br />
europäische Ausland<br />
geht. So wie es in der EU einheitliche<br />
Normen und Regeln gibt,<br />
macht es auch Sinn, international<br />
Handelshemmnisse abzubauen.<br />
Wir brauchen die Internationalität<br />
und daher auch einen guten<br />
Zugang zu anderen Märkten.<br />
Ganz wichtig ist es, gleiche Regelungen<br />
und gleiche Akzeptanz<br />
von Prüfeinrichtungen zu haben.<br />
Ich halte Freihandelsabkommen<br />
für notwendig. Das heißt nicht,<br />
dass wir irgendwelche Standards<br />
verwässern wollen und bestimmte<br />
Regelungen außer Kraft<br />
setzen. Die europäischen Normen<br />
sind sehr hoch, das gilt aber<br />
auch für die amerikanischen. Das<br />
geht in der Debatte manchmal<br />
unter. Auch die Amerikaner haben<br />
Umweltstandards.<br />
<strong>ECHO</strong>: Ein lang gehegter<br />
Wunsch der Industrie ist die Arbeitszeitflexibilisierung.<br />
Hat sich<br />
da in den letzten zwölf Monaten<br />
etwas bewegt?<br />
Lindner: Da ist Gott sei Dank<br />
etwas passiert. Wir haben mittlerweile<br />
bessere Möglichkeiten.<br />
Wir müssen unsere Arbeit erledigen<br />
können, wenn sie anfällt.<br />
Es braucht diese Flexibilität.<br />
Prinzipiell sollte es noch etwas<br />
mehr Flexibilität geben. In der<br />
Wirtschaft geht es heutzutage<br />
sehr stark auch um die Dienstleistung.<br />
Und die wird nicht nur<br />
zwischen 8:00 und 17:00 Uhr<br />
verlangt, sondern rund um die<br />
Uhr. Grundsätzlich könnte das<br />
Problem mit den Arbeitszeiten<br />
auf Betriebsebene am besten<br />
gelöst werden, weil es im Betrieb<br />
Verständnis für die Notwendigkeiten<br />
gibt. Starre, generelle<br />
Regelungen bringen uns nicht<br />
weiter.<br />
<strong>ECHO</strong>: Mit dem gesellschaftlichen<br />
Diskurs über die Zukunft<br />
der Arbeit hat auch das Konzept<br />
der Wertschöpfungsabgabe<br />
vulgo Maschinensteuer wieder<br />
Konjunktur. Würde ein derartiges<br />
Modell aus Ihrer Sicht den<br />
Industriestandort gefährden?<br />
Lindner: Auf jeden Fall. Das<br />
würde dieser momentanen Modernisierung<br />
und Digitalisierung<br />
in der Industrie entgegenwirken.<br />
Jeder Unternehmer überlegt<br />
sich dann, ob er hier investieren<br />
„Wir sind stark exportorientiert und brauchen<br />
die Internationalität und daher auch<br />
einen guten Zugang zu anderen Märkten.“<br />
„Eine Maschinensteuer würde der momentanen<br />
Modernisierung und Digitalisierung<br />
in der Industrie entgegenwirken.“<br />
soll oder doch woanders. Jede<br />
zusätzliche Steuer belastet den<br />
Standort und gefährdet Investitionen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Der Lehrlings- und<br />
Fachkräftemangel wird allerorts,<br />
wenn auch in unterschiedlicher<br />
Intensität, beklagt. Wie geht es<br />
der Industrie diesbezüglich?<br />
Lindner: Im Prinzip glaube ich,<br />
dass wir über sehr gute Fachkräfte<br />
verfügen. Aber auch wir sind<br />
der demografischen Entwicklung<br />
ausgeliefert. Wir brauchen<br />
zukünftig Fachkräfte und setzen<br />
deshalb sehr stark auf die Lehre,<br />
aber auch auf die berufsbildenden<br />
Schulen wie etwa HTLs.<br />
Wir haben eine sehr intensive<br />
Lehrlingsausbildung, die auf<br />
Betriebsebene meist noch ergänzt<br />
und gefördert wird. In den<br />
MINT-Fächern müssen wir uns<br />
aber noch mehr anstrengen, bei<br />
den jungen Leuten das Interesse<br />
zu wecken. Wir haben aber in <strong>Tirol</strong><br />
schon einiges umgesetzt, etwa<br />
die Mechatronik-Ausbildung von<br />
der Lehre bis zum akademischen<br />
Abschluss. Im Bildungsbereich<br />
müssen wir uns aber sehr anstrengen,<br />
damit wir auch in Zukunft<br />
jene Fachkräfte haben werden,<br />
die wir brauchen.<br />
Interview: Marian Kröll<br />
500 Veranstaltungen an drei<br />
Standorten<br />
CMI | promotion<br />
Hoohes Investitionsvolumen<br />
auf der Hotel-<br />
und Gastronomiefachmesse<br />
FAFGA alpine<br />
superior und reges Shoppingund<br />
Familienerlebnis auf der<br />
Innsbrucker Herbstmesse läuteten<br />
die zweite Jahreshälfte<br />
der Congress Messe Innsbruck<br />
(CMI) erfolgreich ein. Und nun<br />
steht der Bergsport im Fokus<br />
des Veranstaltungshauses: Die<br />
Alpinmesse Innsbruck öffnet<br />
dieses Wochenende ihre Tore<br />
und Hält für „Bergfexe“ und<br />
Sportinteressierte alles rund um<br />
alpine Sportarten sowie fachlichen<br />
Austausch bereit. „Wir<br />
erwarten in unseren Häusern<br />
die stattliche Anzahl von knapp<br />
500 Veranstaltungen in <strong>2016</strong>“,<br />
weiß Congress- und Messedirektor<br />
Christian Mayerhofer<br />
um das dichte Programm der<br />
CMI Bescheid. Denn mit dem<br />
40-Jahr-Jubiläum der Seniorenmesse<br />
SENaktiv, der Antiquitätenmesse<br />
EUROANTIK<br />
(beide 18.–20. Nov.) oder der<br />
Kunstmesse ART (1.–4. Dez.)<br />
stehen weitere Hochkaräter<br />
vor dem Jahreswechsel auf dem<br />
Messeplan. Kulturveranstaltungen,<br />
Konzerte oder Kongresse<br />
ergänzen das vielfältige<br />
Programm des <strong>Tirol</strong>er Leitbetriebes.<br />
An den drei Standorten Congress<br />
Innsbruck, Messe Innsbruck<br />
und congresspark igls<br />
werden 39 variabel bestuhlbare<br />
Säle für 20 bis 3.000 Personen<br />
sowie fünf Ausstellungshallen<br />
angeboten. www.cmi.at