antriebstechnik 9/2017
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ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
03 Versuchsaufbau:<br />
Bearbeitung einer schrägen<br />
Fläche mit unterschiedlichen<br />
Motorenkonzepten<br />
an der Z-Achse<br />
04<br />
z in mm<br />
Gemessene Konturabweichungen: Achsmotor mit flacher Momentenwelligkeit<br />
(grüne Linie), adaptierter Motor mit deutlich höheren Abweichungen (rote Linie),<br />
Überhöhungsfaktor der Konturabweichung: 1 000<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
–60<br />
–40<br />
–20 0 20 40 60<br />
y in mm<br />
ten, lediglich für diesen Einsatzzweck adaptierten<br />
Achsmotor aus der Automatisierung<br />
angetrieben. Bearbeitet wurde eine schräge<br />
Fläche an einem Musterwerkstück. Dazu<br />
wurde die Z-Achse beim Abzeilen mit<br />
einem Vorschub F = 6 250 mm/min um<br />
60 mm in Y-Richtung und 17,5 mm in<br />
Z-Richtung verfahren.<br />
Die Untersuchungen belegen die erwarteten<br />
Effekte der Momentenwelligkeit nicht<br />
nur anhand der Messdaten zur Konturabweichung<br />
(Differenz zwischen tatsächlich<br />
gefräster und gewünschter Bahn), sondern<br />
auch sichtbar auf der Oberfläche des Testwerkstücks.<br />
Der für die Werkzeugmaschine<br />
optimierte Achsmotor verfügt über eine<br />
niedrige Momentenwelligkeit<br />
und erzeugt eine gleichmäßig<br />
ansteigende Oberfläche<br />
ohne sichtbare Schattierungen. Beim<br />
lediglich für die Werkzeugmaschine adaptierten<br />
Achsmotor aus der Automatisierung<br />
sind die Effekte der Momentenwelligkeit in<br />
Form von Schatten auf der schrägen Oberfläche<br />
deutlich sichtbar.<br />
In Messwerten ausgedrückt: Im Bereich<br />
der optisch sichtbaren Störungen erreicht<br />
der Achsmotor eine effektive Konturabweichung<br />
von 0,2 µm. Beim für die Werkzeugmaschine<br />
adaptierten Achsmotor beträgt<br />
dagegen die effektive Abweichung 1,2 µm<br />
und ist damit um mehr als Faktor 5 größer.<br />
Alles aufeinander abgestimmt<br />
Um ausgezeichnete Bearbeitungsergebnisse<br />
bei der spanenden Fertigung zu<br />
erhalten, müssen alle Komponenten der<br />
Werkzeugmaschine auf diese besondere<br />
Anforderung abgestimmt und dafür aus-<br />
gelegt sein. Das gilt auch für die Achsmotoren.<br />
Motoren für die Automatisierungstechnik<br />
sind beispielsweise mehr<br />
auf die Beschleunigungsfähigkeit des Gesamtsystems<br />
ausgelegt, weshalb sie ein<br />
möglichst geringes Trägheitsmoment bezogen<br />
auf das Maximalmoment besitzen.<br />
Außerdem wird bei Motoren in der Automatisierung<br />
eine höhere Momentenwelligkeit<br />
akzeptiert, die sich beim Einsatz<br />
die ser Motoren in der Werkzeugmaschine<br />
in sichtbar schlechterer Oberflächenqualität<br />
niederschlägt.<br />
Speziell für die Werkzeugmaschine ausgelegte<br />
Achsmotoren wie die Motoren der<br />
Baureihe QSY zeichnen aber nicht nur<br />
durch ausgewogene Störsteifigkeit und<br />
Beschleunigungsfähigkeit sowie geringer<br />
Momentenwelligkeit aus. Für den Einsatz<br />
in der Werkzeugmaschine bringen sie u. a.<br />
auch hochgenaue optische Geber und eine<br />
hohe mechanische Steifigkeit mit.<br />
www.heidenhain.de<br />
05 Der speziell für die<br />
Werkzeugmaschine<br />
ausgelegte Achsmotor<br />
erzeugt eine gleichmäßig<br />
ansteigende Oberfläche<br />
ohne sichtbare Schattierungen<br />
(links); Werkstück<br />
mit deutlich sichtbaren<br />
Schatten auf der schrägen<br />
Oberfläche, bearbeitet mit<br />
einem für die Werkzeugmaschine<br />
adaptierten<br />
Motor (rechts)<br />
106 <strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong>