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antriebstechnik 9/2017

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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

01<br />

Handeinsteller mit schematischer Darstellung der Funktionseinheiten<br />

Drehknopf<br />

Wellendichtring<br />

Befestigungsmutter + Zahnscheibe<br />

Frontplatte<br />

Rastrad<br />

Bedientafelabdichtung<br />

Rastkugel + Andruckfeder<br />

Schaltkalotte<br />

Pins für<br />

Leiterplattenkontaktierung<br />

02 Handeinstellerbauformen für industrielle<br />

oder Outdooranwendungen<br />

Leiterplatte Applikation<br />

Blechstreifen für Lötmontage<br />

ablösen – denn deren elektromechanisches<br />

Sensorprinzip ist anfällig für Verschleiß<br />

und reagiert empfindlich auf Lösungsmitteldämpfe<br />

oder Staubpartikel. Neben optischen<br />

Messprinzipien werden zunehmend<br />

Handeinsteller mit Halleffekt verwendet,<br />

die eine komplette Kapselung des Sensors<br />

z. B. durch Vergießen ermöglichen. Somit<br />

lässt sich auch eine Verschmutzung oder<br />

Tauwasserbildung ausschließen, die bei<br />

optischen Systemen in rauen Betriebsumgebungen<br />

Probleme bereiten kann. Die Signale<br />

sind bei diesen Lösungen in der Regel<br />

bereits konditioniert und es stehen zahlreiche<br />

Schnittstellen zur Verfügung.<br />

Für die Integration des gewählten Handeinstellers<br />

in die jeweilige Applikation wird<br />

mechanisches Know-how benötigt; die Experten<br />

von Megatron stehen den Anwendern<br />

dabei beratend zur Seite. Ein Beispiel<br />

ist die Tastfunktion von Drehimpulsgebern,<br />

über die der Anwender die vorgegebene<br />

Einstellung quittieren oder in einem Einstellmenü<br />

navigieren kann. „Der Knopf darf<br />

dabei nicht zu groß sein, denn sonst ergibt<br />

sich bei einem außermittigen Tastendruck<br />

der sogenannte Schubladeneffekt“, führt<br />

Ackermann aus. Ähnlich einer Schraubzwinge<br />

verkantet sich dabei die Welle in der<br />

Gleitlagerführung. „Die Lösung liegt in einem<br />

kleineren Knopf. Alternativ muss das Design<br />

des Knopfes so ausgeführt sein, dass der<br />

Bediener beim Tastendruck automatisch<br />

die Mitte trifft.“ Zudem sind spezielle Gleitbeschichtungen<br />

der Welle sowie die Verlängerung<br />

des Gleitlagers möglich.<br />

Anwendungsspezi fische<br />

Anpassungen<br />

03 Die Drehimpulsgeber sind konzipiert für<br />

die direkte Leiterplattenmontage in verschiedenen<br />

Orientierungen – mithilfe von Litzen<br />

und Board-In-Stecker<br />

Grundsätzlich sind bei allen Handeinstellern<br />

individuelle Anpassungen möglich.<br />

Anhand der schematischen Darstellung<br />

eines Drehgebers der MRS-Baureihe<br />

lassen sich die Optionen veranschaulichen.<br />

Im Schnittbild sieht man das Rast -<br />

rad mit einer Kontur von bspw. 16 Vertiefungen,<br />

das in eine gefederte Kugel<br />

einrastet. Über die Federkonstante lässt<br />

sich das Drehmoment variieren. Die Unterseite<br />

der Betätigungswelle endet auf einem<br />

Kalottenschaltkontakt. Somit kann durch<br />

Drücken auf den Bedienknopf ein Schaltimpuls<br />

zum Quittieren der Eingabe erzeugt<br />

werden. Hier ließe sich durch eine zusätzliche<br />

Feder die Tastkraft erhöhen. „Bei dem<br />

hier dargestellten Drehimpulsgeber wäre<br />

zudem eine frontseitige Abdichtung möglich“,<br />

so Ackermann. Dabei wird ein O-Ring<br />

zwischen der Oberseite des Gehäuses und<br />

der Montageplatte eingebaut. Er verhindert,<br />

dass Wasser durch die Bedientafel eindringen<br />

kann. Ein weiterer O-Ring befindet<br />

sich zwischen der Welle und der Innenseite<br />

des Gleitlagers. Hier ist auf eine sorgfältige<br />

Abstimmung der Tastfeder mit der Reibkraft<br />

des O-Ringes zu achten, damit z. B. bei<br />

tiefen Temperaturen der Taster auch zuverlässig<br />

wieder zurückfedert.<br />

Bei der individuellen Anpassung von<br />

Handeinstellern ist nicht zuletzt die Dimensionierung<br />

des Betätigungsdrehmoments<br />

entscheidend. „Ein Bauarbeiter mit Schutzhandschuhen<br />

hat andere Anforderungen<br />

als ein Chirurg“, erläutert Ackermann. Die<br />

Wahrnehmung des Drehmomentes ist durch<br />

die Knopfgröße bestimmt, die Werte sind<br />

ohne die Angabe der Drehgeschwindigkeit<br />

nicht vergleichbar. Weiterhin ist die Haptik<br />

insbesondere bei rastender Drehhemmung<br />

ein grundlegendes Kriterium für die qualitative<br />

Einschätzung des Gesamtgerätes<br />

durch den Anwender. „Welche Anpassungen<br />

wirklich sinnvoll sind, ist immer abhängig<br />

von der Applikation und den verwendeten<br />

Sensortypen“, fasst Ackermann<br />

zusammen. In manchen Fällen sind auch<br />

applikationsspezifische Tests in Dauerlaufprüfständen<br />

hilfreich, die Megatron auf<br />

Wunsch durchführt.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia<br />

www.megatron.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong> 71

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