antriebstechnik 9/2017
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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
01 Der Li-Q25-Sensor konnte Arburgs<br />
Anforderungen an Positioniergenauigkeit und<br />
Reproduzierbarkeit erfüllen<br />
02<br />
02 Am Ende der Zylinder erfassen Li-Sensoren<br />
den Weg der Plastifizierschnecke<br />
03 Das Design des Freeformers wurde 2014<br />
mit dem Red Dot Award ausgezeichnet<br />
01<br />
03<br />
vier Millisekunden Zeit, um den Tisch entsprechend<br />
zu positionieren“, erklärt Werner<br />
Faulhaber, Leiter der Abteilung Entwicklung<br />
Elektrotechnik bei Arburg, eine Herausforderung<br />
der Freeformer-Konstruktion.<br />
Der Tisch muss im Takt der Ausbringeinheit<br />
schnell und über eine kurze<br />
Distanz exakt bewegt werden.<br />
Sensor erfasst<br />
Schneckenbewegung<br />
Takt und Größe der Tropfen werden von<br />
einer Blende an der Spitze der Austragseinheit<br />
geregelt. Der plastifizierte Kunststoff<br />
wird mit einem Druck von einigen hundert<br />
Bar vor die Blende gespannt. „Dieser Druck<br />
wird mit der Plastifizierschnecke erzeugt<br />
und geregelt. Um die Tropfengröße bezüglich<br />
Viskositätsschwankungen des aufgeschmolzenen<br />
Materials konstant zu halten,<br />
wird mit dem sich extrem langsam verändernden<br />
Schneckenweg – gemessen am Li-<br />
Sensor – ein Korrekturmodell gerechnet“,<br />
so Faulhaber.<br />
Tropfen mit abweichender Größe schadeten<br />
der Qualität des Bauteils. Dessen<br />
Oberfläche erreicht zwar nicht die Glätte<br />
einer spritzgegossenen Version, die regelmäßige<br />
Anordnung der Tropfen gewährleistet<br />
jedoch die Richtigkeit der späteren<br />
Abmessungen. Ermöglicht wird das unter<br />
anderem von Turcks induktiven Linearwegsensor<br />
Li-Q25, der die Bewegung der<br />
Schnecke im Freeformer erfasst.<br />
„Wir arbeiten auf 25 µm genau. Der Li leistet<br />
dies über einen Weg von 500 mm, ohne<br />
dass die Genauigkeit mit der Messlänge<br />
abnimmt“, beschreibt Werner Faulhaber die<br />
zentralen Gründe für die Wahl des Sensors<br />
für die Plastifizierschnecke. „Diese Genauigkeit<br />
ist bei Sensoren mit Varan-Schnittstelle<br />
ein Alleinstellungsmerkmal.“<br />
Einfach einbinden<br />
Turcks Li-Sensoren werden auch an Spritzgießmaschinen<br />
von Arburg eingesetzt. Obwohl<br />
die Sensoren in den Spritzgießmaschinen<br />
auch an der Schnecke verwendet<br />
werden, sei die Anforderung dort anders<br />
gelagert. „Von der Performance her ist der Li<br />
an der Spritzgießmaschine eher belastet“,<br />
so Faulhaber. Die Geschwindigkeit der Signalaugabe<br />
sei beim Freeformer und der<br />
vergleichsweise langsamen Bewegung der<br />
Schnecke unkritisch. „Hier war wichtig, dass<br />
wir die Abtastrate erfüllen können, die die<br />
Servoachsen benötigten. Auch wenn die<br />
translatorische Bewegung der Schnecke<br />
selbst nicht dynamisch ist, rufen wir den<br />
Wert häufig ab.“ Arburg setzt in beiden<br />
Maschinentypen einen induktiven Linearwegsensor<br />
mit einer maximalen Abtastrate<br />
von 5 kHz ein.<br />
„Wir hatten die Vision, die komplette<br />
Aktorik und einen maßgeblichen Teil der<br />
Sensorik über Echtzeit-Ethernet anzubinden“,<br />
beschreibt Faulhaber die Entscheidung<br />
für das Highspeed-Ethernet-Protokoll<br />
Varan. Damit war ein weiteres Kriterium bei<br />
der Auswahl des geeigneten Linearwegsensors<br />
gesetzt. Arburg hat die Varan-Schnittstelle<br />
des Li 2012 für den Einsatz in elektrisch<br />
angetriebenen Spritzgussmaschinen<br />
mitentwickelt und konnte davon nun erneut<br />
profitieren. „Wir haben den Vorteil, dass wir<br />
den Sensor in dieser speziellen Ausführung<br />
so einfach einbinden können wie einen<br />
unserer eigenen Aktoren oder Messsysteme“,<br />
sagt der Abteilungsleiter im Hinblick<br />
auf die Integration in die Maschinensteuerung.<br />
Seine Steuerungen entwickelt Arburg<br />
für alle Maschinentypen selbst. Angesichts<br />
des rein elektrisch angetriebenen Freeformers<br />
war die hohe EMV-Stabilität ein weiterer<br />
Vorteil des Turck-Sensors.<br />
Fotos: Arburg<br />
www.turck.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong> 69