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antriebstechnik 9/2017

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ELEKTROMOTOREN<br />

02<br />

01<br />

03<br />

01 Wicklungs- und Gehäusetemperatur in Abhängigkeit<br />

des Motorstroms<br />

02 Stromrippel im Stillstand mit und ohne Zusatzinduktivität<br />

(schematisch). Der Strommittelwert, d. h.<br />

das mittlere Drehmoment, ist in beiden Fällen Null.<br />

Die Motorerwärmung ist aber unterschiedlich<br />

03 Die bürstenlosen DC-Motoren mit Durchmessern<br />

zwischen 16 und 22 mm passen ideal in Handgeräte,<br />

die bei hohen Drehzahlen von mehreren zehntausend<br />

Umdrehungen pro Minute betrieben werden<br />

04 Der 4-Quadranten PWM-Servokontroller<br />

ist zur Ansteuerung von bürstenbehafteten<br />

DC-Motoren und bürstenlosen EC-Motoren bis<br />

ca. 250 Watt geeignet<br />

05 Knochenbohrer, der bei einem<br />

Knochenbruch in der Notfallchirurgie<br />

zum Einsatz kommt<br />

06 Shaver, die von Chirurgen für Eingriffe an<br />

Knie- oder Schultergelenken verwendet<br />

werden, wo sie Gewebe und Knorpel gezielt<br />

und sauber entfernen<br />

ment, Drehzahl und Bauweise ist. Sie hängt<br />

auch von der Gestaltung der PWM-Ansteuerung<br />

und der Einstellung der Regelparameter<br />

ab. Kürzlich beklagte sich ein Anwender<br />

über seinen heißen Motor (80 °C und mehr)<br />

sogar bei Leerlaufbetrieb. Eine genauere<br />

Analyse ergab, dass die Ansteuerung und<br />

die Versorgungsspannung einen bedeutenden<br />

Einfluss hatten.<br />

Eisenlose Wicklungen haben eine tiefe<br />

Induktivität, was sich in einer kleinen elektrischen<br />

Zeitkonstante auswirkt. Entsprechend<br />

reagiert der Strom schnell auf Spannungsänderungen<br />

– das ist gut für ein<br />

dynamisches Motorverhalten. Wird der<br />

Motor aber mit einer pulsweitenmodulierten<br />

(PWM) Endstufe angesteuert (was die<br />

meisten Regler tun), folgt der Motorstrom<br />

den schnellen Spannungswechseln, was<br />

zu einem großen Stromrippel führen kann.<br />

Während die PWM-Spannung und der<br />

Stromrippel keinen Einfluss auf das mechanische<br />

Verhalten des Motors haben – der<br />

Motor „sieht“ den Mittelwert von Strom<br />

und Spannung – heizen die Stromspitzen<br />

des Rippels den Motor auf. In ähnlicher<br />

Weise führen steif eingestellte Regelkreise<br />

zu starken und schnellen Stromreaktionen<br />

mit entsprechender Erwärmung. Gegenmaßnahmen,<br />

um den Stromrippel klein zu<br />

halten, sind z. B.:<br />

n Die Versorgungsspannung der PWM-<br />

Endstufe verkleinern in Fällen, wo das<br />

aufgrund der Drehzahlanforderungen<br />

der Anwendung möglich ist.<br />

n Die PWM-Frequenz erhöhen, um dem<br />

Stromrippel weniger Zeit zu geben,<br />

sich auszubilden.<br />

n Eine Zusatzinduktivität (Motordrossel)<br />

in Serie zu den Motoranschlüssen anbringen.<br />

Damit wird die elektrische Zeitkonstante<br />

vergrößert und die Stromreaktion<br />

gedämpft.<br />

n Möglichst weiche Regelparameter wählen.<br />

Die Maxon Controller berücksichtigen die<br />

tiefe Induktivität der Maxon-DC-Motoren.<br />

Sie arbeiten bei hohen PWM-Frequenzen<br />

von 50 bis 100 kHz und sind mit ausreichend<br />

Zusatzinduktivität für die meisten<br />

Motoren und Situationen ausgestattet.<br />

Das Temperaturproblem des Anwenders<br />

war im Nachhinein schnell gelöst: Es genügte,<br />

seine überdimensionierte Steuerung<br />

durch einen Maxon-Escon-Controller zu<br />

ersetzen. Diese Lösung hat weniger, aber<br />

durchaus genügend Nennleistung. Sie arbeitet<br />

mit einer höheren PWM-Frequenz<br />

als der bestehende Regler und enthält<br />

eine größere eingebaute Motordrossel. Das<br />

alleine hätte bereits viel bewirkt, doch die<br />

Temperatur konnte noch weiter gesenkt<br />

werden: Dazu wurde die Versorgungsspannung<br />

in die Nähe des absolut benötigten<br />

Minimums heruntergefahren.<br />

www.maxonmotor.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong> 53

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