antriebstechnik 9/2017
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SPECIAL I ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />
Christian Happ von der Haprotec GmbH (links) im<br />
Gespräch mit Markus Kleinhenz von Wittenstein Alpha<br />
01 Besonders leistungsfähig<br />
sind Drehumsetzer,<br />
die in zwei Ebenen<br />
arbeiten – eine für den<br />
Zuführ- und eine für den<br />
Rücktransport<br />
02 Maßgeblich<br />
verantwortlich für eine<br />
verbesserte Positionierund<br />
Wiederhol -<br />
genauigkeit ist die<br />
Verzahnungsgeometrie<br />
des V-Drive Basic<br />
Anforderungen an neue<br />
dynamische Dreheinheit<br />
Bei der Entwicklung des neuen Drehumsetzers<br />
für Werkstückträger mit einem Gesamtgewicht<br />
bis 15 kg war es das Ziel, die<br />
eigentliche Drehbewegung – und damit die<br />
Performance des gesamten Moduls – weiter<br />
zu optimieren. „Eine mögliche Effizienzverbesserung<br />
sahen wir in der werkstückabhängigen<br />
Dynamisierung der Drehbewegung<br />
sowie in der Erhöhung von<br />
Leergeschwindigkeiten beim Rückstellen<br />
der Dreheinheit“, blickt Holger Engelhart<br />
zurück. „Hiervon versprachen wir uns eine<br />
Reduzierung der Taktzeit – und damit eine<br />
Verbesserung der Durchsatzleistung.“ Dabei<br />
musste die neue Antriebslösung vom<br />
Bauraum her so in die Einhausung passen,<br />
dass auf der unteren Ebene – ohne Veränderung<br />
der Bauhöhe und unabhängig<br />
von einer möglicherweise vorgeschalteten<br />
Fremdanlage – ein Rücktransport der Werkstückträger<br />
möglich ist. Ein weiterer limitierender<br />
Faktor: „Die Gesamtkosten des neuen<br />
Antriebssystems durften die bestehende<br />
Dreheinheit nicht verteuern, sondern im<br />
Idealfall zu einer Kostenreduzierung führen“,<br />
sagt Christian Happ, Inhaber und Geschäftsführer<br />
von Haprotec. In enger Zusammenarbeit<br />
haben sein Unternehmen<br />
als Maschinenbauer, Siemens als Motorenund<br />
Steuerungslieferant und Wittenstein<br />
Alpha als Spezialist für Getriebetechnik<br />
eine Antriebseinheit konzipiert, die alle<br />
Anforderungen erfüllt.<br />
Dynamik und Positioniergenauigkeit<br />
leistungsdicht verpackt<br />
03 Das leistungsfähige<br />
Schneckengetriebe<br />
V-Drive Basic erfüllt durch<br />
seine kompakte<br />
Bauweise die Forderung<br />
nach einer platzsparenden<br />
Integration in vollem<br />
Umfang<br />
Seitens Siemens, die sich auch für das Automatisierungssystem<br />
verantwortlich zeichnen,<br />
wurde für diese Aufgabenstellung ein<br />
Servomotor vom Typ Simotics S mit Sinamics<br />
V90 Umrichter ausgewählt, der die<br />
Voraussetzungen für das dynamische und<br />
exakte Positionieren sowie die präzise Bewegungsführung<br />
des neuen Drehumsetzers<br />
erfüllt. Mit dem Schneckengetriebe V-Drive<br />
Basic von Wittenstein Alpha in Vollwellenausführung<br />
werden diese Leistungsmerkmale<br />
in vollem Umfang für den dynamischen<br />
Drehumsetzer bereitgestellt. Ermöglicht<br />
wird dies ganz durch eine neu gestaltete<br />
Evolventenverzahnung der Getriebeschnecke.<br />
Der dynamische Drehumsetzer bietet<br />
dauerhaft die für das V-Drive Basic spezifizierte<br />
und in der Anwendung geforderte Positioniergenauigkeit<br />
von kleiner 15 arcmin.<br />
„Interessant und natürlich positiv dabei ist,<br />
dass sich die Genauigkeit der Drehbewegung<br />
bei unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten<br />
nicht erkennbar verändert“, sagt<br />
Engelhart. Schließlich überzeugt das V-Drive<br />
Basic aufgrund der geometrischen Auslegung<br />
und fertigungstechnischen Ausführung<br />
der Verzahnung auch durch eine hohe<br />
Drehmomentreserve, die das Leistungspotenzial<br />
des Servomotors in vollem Umfang<br />
für den Drehumsetzer nutzbar macht. Bei<br />
aller Dynamik verhält sich das Schneckengetriebe<br />
akustisch dezent: Bei Volllast und<br />
maximaler Drehzahl von 6 000 Umin -1 erreicht<br />
es höchstens 65 dB(A) und bei mittleren<br />
Drehzahlen sogar nur 54 dB(A).<br />
Effizienzverbesserung in der<br />
Drehbewegung<br />
Mit dem neuen Drehumsetzer ist es Haprotec<br />
gelungen, die Taktzeiten zu minimieren. Einen<br />
Beitrag hierzu leistet die dynamische Anpassbarkeit<br />
der Umsetzgeschwindigkeit. Für<br />
jeden Werkstückträger sind im Automatisierungssystem<br />
– oder auf höherer Ebene im<br />
Anlagenleitsystem – maximal zulässige Werte<br />
für die Beschleunigung und die Geschwindigkeit<br />
der Drehbewegung hinterlegt. Die<br />
Dreheinrichtung greift auf diese Daten zu<br />
und kann so unterschiedlichste Werkstückträger<br />
in jeweils kürzester Zeit bewegen. Darüber<br />
hinaus führt der Umsetzer Leerfahrten<br />
mit maximaler Geschwindigkeit aus – was<br />
ebenfalls zur Minimierung der Taktzeiten<br />
und Optimierung der Durchsatzleistung beiträgt.<br />
Schließlich machen auch die hohen<br />
dynamischen Reserven der Motor-Getriebe-<br />
Einheit den neuen Drehumsetzer von Haprotec<br />
für den Endkunden zu einem zukunftssicheren<br />
Handlingsmodul – zumal der Antrieb<br />
auch gute Einstellmöglichkeiten bei veränderten<br />
äußeren Gegebenheiten und Drehwinkeln<br />
bietet. „Unter dem Strich ist für den neuen<br />
dynamischen Drehumsetzer ein qualitativ<br />
hochwertiges Antriebssystem mit absolut ausreichender<br />
Positioniergenauigkeit und einem<br />
hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
entstanden“, fasst Happ zusammen. „Aus diesem<br />
Grund haben wir das Antriebspaket mit<br />
dem einstufigen V-Drive Basic in der Übersetzung<br />
40 in die Serie übernommen.“<br />
Fotos: Wittenstein SE<br />
www.wittenstein.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong> 99