antriebstechnik 9/2017
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ANTRIEBE FÜR WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
Fit für die Zukunft<br />
Wälzfräser mit hoher Warmhärte realisieren gesteigerte Schnittwerte<br />
Die höchste Innovationsstufe bei<br />
einer spanenden Bearbeitung wird<br />
erreicht, wenn der idealste<br />
Schneidstoff mit der optimalsten<br />
Beschichtung und dem effektivsten<br />
Werkzeugdesign bezüglich Makround<br />
Mikrogeometrie für den<br />
spezifischen Anwendungsfall<br />
zusammentreffen. Für sich alleine<br />
betrachtet ist jeder der drei<br />
Leistungsträger wirkungslos.<br />
Es bedarf also einer intensiven<br />
Abstimmung dieser Faktoren.<br />
Lesen Sie mehr.<br />
M<br />
it ihrem Corporate Claim „exactly<br />
yours“ bieten die Engineering-Experten<br />
der LMT Tools Group genau diese<br />
Anpassung von Schneidstoff, Beschichtung<br />
und Geometrie. So konnten Schneidstoff<br />
und Beschichtung in den vergangenen Jahren<br />
zu Höchstleistungen getrieben werden.<br />
Beim Wälzfräsen sind inzwischen Schnittgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 600 m/min<br />
möglich. Zu Beginn der Schichtentwicklung<br />
vor ca. 30 Jahren waren es nur etwa 150 m/<br />
min. Einher ging die Schneidstoffentwicklung<br />
von HSS (High-Speed-Steel, also Hochgeschwindigkeitsstahl)<br />
über PM-HSS (dabei<br />
steht PM für pulvermetallurgisch hergestellte<br />
Sorten) mit ständig gesteigerter<br />
Warmfestigkeit bis zum Feinstkornhartmetall.<br />
Zudem ist der Leistungsabstand von<br />
PM-HSS zu Hartmetall durch den neuen<br />
Hochleistungsschneidstoff vom Typ Speedcore<br />
noch verringert worden.<br />
Innovative Werkzeuggeometrien einschließlich<br />
des kompletten Grundkörperdesigns,<br />
vom einteiligen Werkzeug über<br />
mehrteilige Ausführungen mit Wendeplatten<br />
bis hin zu multifunktionalen Kombinationswerkzeugen,<br />
definieren ein Leistungsportfolio,<br />
das für jeden Anwendungsfall<br />
die passende Lösung bietet, ganz gleich ob<br />
Dr. Diethard Thomas ist Consultant bei der LMT<br />
Tool Systems GmbH in Oberkochen<br />
große oder kleine Zahnräder, konventionelle<br />
oder moderne, feste Werkstoffe oder<br />
ob kleine oder große Losgrößen gefertigt<br />
werden sollen. Das gilt auch für zukünftige<br />
Anforderungen an Verzahnungswerkzeuge.<br />
Neuer Schneidstoff generiert<br />
Leistungsstärke<br />
Als Beispiel zur leistungsorientierten Fertigung<br />
von Zahnrädern, z. B. für Pkw-Getriebe,<br />
hat sich der Speedcore-Wälzfräser<br />
von LMT Fette etabliert. Er ist aus einem<br />
Schneidstoff hergestellt, dessen Gebrauchseigenschaften<br />
zwischen PM-Schnellstahl<br />
und Hartmetall einzuordnen sind. Der<br />
Wälzfräser zeichnet sich durch eine hohe<br />
Warmhärte aus, wodurch gesteigerte<br />
Schnittwerte realisiert werden können.<br />
Die Leistung dieser Werkzeuge wurde<br />
inzwischen auch auf größermodulige Verzahnungen<br />
übertragen. Als Entwicklungsergebnis<br />
stehen inzwischen Wälzfräser bis<br />
Modul 20 (Durchmesser 250 mm) zur Verfügung,<br />
wie sie z. B. für Getriebe in Nutzfahrzeugen,<br />
im Schwermaschinenbau oder<br />
in Windenergieanlagen benötigt werden.<br />
Zusätzlich gelang eine höhere Evolutionsstufe<br />
für die bisherige Beschichtung Nanosphere<br />
2.0 zur weiteren Steigerung der<br />
Temperaturbeständigkeit. Die neue Beschichtung<br />
mit der Bezeichnung „HT“ verringert<br />
nochmal den Abstand der Speedcore-Wälzfräser<br />
zum Hartmetall bezüglich<br />
seiner Zerspanungseigenschaften.<br />
Werkzeugbeschichtung<br />
ist grenzenlos<br />
Heute sind die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für spezielle Schichten fast grenzenlos und<br />
generieren immer neue Lösungen zur<br />
maßgeschneiderten Leistungsmaximierung.<br />
Abhängig vom Fertigungsverfahren,<br />
vom Werkstoff und von weiteren Parametern<br />
existieren spezielle, d. h. fast optimale,<br />
Schichtarchitekturen. Die Entwicklung<br />
von Spezialschichten setzt allerdings<br />
nicht nur enormes wissenschaftliches<br />
Grundlagen-Know-how und die Existenz<br />
unternehmenseigener Beschichtungsanlagen<br />
voraus. Auch sind Erfahrungen in der<br />
Werkzeuganwendung erforderlich, denn<br />
die unterschiedlichen Einsatzbedingungen<br />
der Werkzeuge müssen berücksichtigt werden.<br />
Diese optimalen Voraussetzungen sind<br />
bei LMT Tools gegeben.<br />
Beim Wälzfräsen sind spezielle Bedingungen<br />
zu berücksichtigen. Hier kommt es<br />
vor allem auf die Kombination von Schneidstoff<br />
und Schicht an und auf den problemlosen<br />
Abtransport der Späne durch glatte<br />
Werkzeugoberflächen, um ein Aufkleben<br />
der Späne auf dem Zahnrad zu verhindern.<br />
Ferner ist hier das Thema Wiederaufbereitung<br />
der Werkzeuge von wirtschaftlicher Bedeutung.<br />
Wälzfräser werden mindestens 16-<br />
mal wieder aufbereitet. Für diesen Vorgang<br />
müssen sie entschichtbar sein. Ein einfaches<br />
Überbeschichten würde die engen Profiltoleranzen<br />
unzulässig verändern.<br />
96 <strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong>