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antriebstechnik 9/2017

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UMRICHTERTECHNIK<br />

füllt sind, kann es aufgrund der Verbindung<br />

der beiden Motoren durch eine<br />

starre Achse zu einer unterschiedlichen<br />

mechanischen und elektrischen Belastung<br />

der Antriebe kommen. Hierdurch wird<br />

ein Motor generatorisch und der zweite<br />

noch stärker belastet. Diese ungleiche<br />

Lastenverteilung führt auf Dauer zu erhöhtem<br />

Verschleiß bis hin zum Motorausfall<br />

durch Überlast.<br />

Droop-Funktion sorgt<br />

für Lastenausgleich<br />

Um für einen Lastenausgleich zu sorgen,<br />

rüstete Gormanns beide Motoren mit<br />

einem Frequenzumrichter mit Droop-<br />

Funktion aus. Die Wahl fiel dabei auf Geräte<br />

vom Typ Power XL DA1 von Eaton. Der<br />

kurzschlusssichere DA1 wurde speziell für<br />

Anwendungen in der Fördertechnik entwickelt<br />

und besitzt ein hohes Startmoment im<br />

leistungsstarken Vektormodus (150 % bei<br />

Überlast, 200 % beim Start und Drehzahl 0).<br />

Der Frequenzumrichter zeichnet sich<br />

zudem durch sichere Betriebszustände mit<br />

STO-Funktion (Safe Torque Off) aus und<br />

lässt sich flexibel an die Anforderungen der<br />

zukünftigen Betreiber anpassen.<br />

Die Droop-Funktion wurde entwickelt,<br />

um die Last auf die Antriebe ohne eine zusätzliche<br />

elektrische Verbindung in jedem<br />

Betriebspunkt gleichmäßig aufteilen zu<br />

können. In Fällen, in denen wie bei Gormanns<br />

drehzahlgeregelte Antriebe durch<br />

Formschluss miteinander verbunden sind,<br />

übernimmt der jeweils schnellste Antrieb<br />

die Last und zieht die anderen Antriebe mit,<br />

die dann weniger, im Extremfall gar nicht,<br />

belastet werden. Um diesem Effekt entgegenzuwirken,<br />

wird der Drehzahlsollwert belastungsabhängig<br />

korrigiert. Dazu reduziert<br />

die Droop-Funktion bei einer Lasterhöhung<br />

den resultierenden Drehzahlsollwert (= vorgegebener<br />

Sollwert - Drehzahlreduzierung).<br />

Dadurch fällt der schnellste Antrieb in der<br />

Drehzahl zurück und die anderen am System<br />

beteiligten Antriebe übernehmen automatisch<br />

mehr Last. „Die beiden Frequenzumrichter<br />

regeln sich dabei allein über<br />

die Stromaufnahme ein. Eine anderweitige<br />

Kommunikation ist untereinander nicht<br />

erforderlich“, erklärt Gormanns.<br />

Die Parameter der Droop-Funktion der<br />

Frequenzumrichter sind werkseitig bereits<br />

eingestellt. Basis dafür sind Erfahrungswerte,<br />

mit denen sich in den meisten Fällen<br />

gute Ergebnisse erzielen lassen. Dies galt<br />

auch für diese Anlage. „Wir kamen mit den<br />

werksseitigen Einstellungen perfekt zurecht“,<br />

bestätigt der Schaltanlagenbauer.<br />

Smartwire-DT reduziert<br />

Verkabelungsaufwand<br />

01 Mit der Droop-Funktion des Power XL DA1<br />

lässt sich die Last der beiden Antriebe in<br />

jedem Betriebspunkt gleichmäßig aufteilen<br />

02 Die Motorstarterkombinationen sind<br />

über Smartwire-DT und ein Profinet-Gateway<br />

mit der Steuerung verbunden<br />

Zusätzlich zu den Elevatorantrieben kommen<br />

in der Getreideförderanlage 52 weitere<br />

Antriebe zum Einsatz. Vier Motoren mit<br />

Leistungen von 15 und 30 kW dienen zur<br />

Auslagerung der eingelagerten Waren. Sie<br />

werden ebenfalls über DA1-Frequenzumrichter<br />

geregelt. Auf diese Weise kann die<br />

Geschwindigkeit des Motors bestimmt werden<br />

und damit letztendlich die auszutragende<br />

Menge. Das Schalten und Schützen<br />

der anderen 48 Antriebe übernehmen Motorstarterkombinationen,<br />

die sich aus Motorschutzschaltern,<br />

Schützen und elektrischen<br />

Verbindern aus Eatons Standardsortiment<br />

zusammensetzen. Gormanns entschied sich<br />

für PKZ-Motorschutzschalter, die auf die<br />

Schützreihe DIL abgestimmt sind. Diese<br />

schalten in der Förderanlage die Antriebe<br />

mit Betriebsströmen zwischen 3 und 10 A.<br />

Die Frequenzumrichter und alle Motorstarterkombinationen<br />

sind über das intelligente<br />

Verdrahtungssystem Smartwire-DT<br />

vernetzt. Dabei versorgt das System die<br />

einzelnen Teilnehmer mit Strom und<br />

übernimmt gleichzeitig die Datenkommunikation.<br />

Auf diese Weise können alle Teilnehmer<br />

des Smartwire-DT-Stranges miteinander<br />

kommunizieren. Das System lässt<br />

sich mithilfe von Gateways an alle gängigen<br />

Feldbussysteme anbinden: CANopen, Profibus,<br />

Ethernet/IP, Modbus TCP, Profinet,<br />

Powerlink, Ethercat sowie Sercos III. Gormanns<br />

wählte im vorliegenden Fall Profinet<br />

für die Kommunikation der zentralen<br />

SPS mit dem Eaton-Gateway und zwei<br />

weiteren Feldern. „Mit Smartwire-DT können<br />

wir den Verdrahtungsaufwand reduzieren.<br />

Das spart nicht nur meterweise<br />

Kabel, sondern auch viel Zeit. Was früher<br />

Wochen dauerte, ist jetzt in ein paar Tagen<br />

erledigt“, so Gormanns.<br />

Leistung durch Lastenausgleich<br />

Der Frequenzumrichter DA1 von Eaton<br />

sorgt aufgrund der Droop-Funktion nicht<br />

nur für einen effektiven Lastausgleich der<br />

Elevatorantriebe. Er stellt auch eine verlässliche<br />

Funktion der Motoren sicher, die<br />

damit beide jederzeit ihre volle Leistung<br />

ausspielen können. Zudem schont der<br />

DA1 durch einen sanften Start/Stopp die<br />

Mechanik des Elevators und erlaubt die<br />

einfache Anpassung der Fördermenge über<br />

die Regelung der Drehzahl. Und nicht zuletzt<br />

verhindert der Frequenzumrichter<br />

Stromspitzen beim Anfahren der Förderanlage<br />

nach einem Stillstand und senkt damit<br />

die Stromkosten spürbar.<br />

Der Einsatz von Smartwire-DT reduziert<br />

den Verdrahtungsaufwand, beschleunigt<br />

die Inbetriebnahme und sorgt im laufenden<br />

Betrieb für mehr Transparenz.<br />

Fotos: Gormanns und Eaton<br />

www.eaton.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong> 61

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