antriebstechnik 9/2017
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
„Wer mit<br />
Standard-Bauteilen<br />
konstruiert, spart<br />
Zeit und Geld“<br />
Ein Interview mit Dirk Langenohl, Key Account<br />
Manager bei der Norelem Normelemente KG<br />
Norelem Normelemente unterstützt seine Kunden mit<br />
einer großen Auswahl von Normteilen und<br />
Komponenten: So finden Anwender zum Beispiel im<br />
„The Big Green Book“, dem Produktkatalog des<br />
Unternehmens, Ideen, wie sich Lösungen mit<br />
standardisierten Bauteilen einfacher und schneller<br />
fertigen lassen. Doch können so auch<br />
Konstruktionszeiten reduziert und Prozesskosten<br />
gesenkt werden? In einem Interview geht Dirk<br />
Langenohl auf diese und weitere Fragen<br />
zu der Thematik ein.<br />
Herr Langenohl, im Sortiment von<br />
Norelem befinden sich rund 35 000<br />
Norm- und Maschinenelemente. Auf den<br />
ersten Blick eine schier unüberschaubare<br />
Vielfalt?<br />
Unser Sortiment ist in der Tat umfangreich.<br />
Deshalb haben wir zum Beispiel<br />
den Katalog so gestaltet, dass die Kunden<br />
das Gesuchte schnell finden. Die Anordnung<br />
der Produktgruppen entspricht<br />
grundsätzlich auch der Reihenfolge, in der<br />
die Komponenten in den Konstruktionsschritten<br />
benötigt werden: Von der Basis<br />
über Komponenten für das Auflegen,<br />
Positionieren, Spannen und Bedienen<br />
bis hin zu Lösungen für das Kraftübertragen<br />
und Bremsen. Selbstverständlich ist<br />
auch das nötige Zubehör bei Norelem<br />
erhältlich. Die Nummernlogik im Katalog<br />
setzt sich übrigens auf der CAD-DVD und<br />
im Webshop fort.<br />
Generell sehen wir den Katalog weniger<br />
als Nachschlagewerk, sondern als eigenes<br />
Werkzeug für den Konstrukteur. Denn<br />
wenn er unsere große Vielfalt an Normtei<br />
len richtig einsetzt, kann Zeit und Geld<br />
sparen. Weniger konstruieren, schneller<br />
produzieren: Das wollen wir unseren Kunden<br />
ermöglichen.<br />
Weniger Konstruktionsaufwand bei<br />
reduzierten Kosten also – wie genau lässt<br />
sich das erreichen?<br />
Die Rolle des Konstrukteurs hat sich verändert<br />
– in der Wertschöpfungskette des<br />
Unternehmens trägt er heute mehr Verantwortung.<br />
Schließlich legt er fest, mit welchem<br />
Aufwand an Fertigungsteilen die<br />
Produkte des jeweiligen Unternehmens<br />
realisiert werden sollen. Lösungen, bei<br />
denen standardisierte Bauteile zum Einsatz<br />
kommen, lassen sich einfacher und<br />
schneller fertigen. Dazu muss man wissen,<br />
dass wir unseren Kunden zu allen angebotenen<br />
Produkten sowohl als DVD als auch<br />
online, die CAD-Daten zur Verfügung<br />
stellen. Hier bezieht der Konstrukteur alle<br />
relevanten Konstruktionsdaten und -zeichnungen<br />
und kann diese in das jeweilige<br />
CAD-System integrieren. Alle CAD-Modelle<br />
sind statische Modelle – so entfällt nicht<br />
nur das Zeichnen der Komponenten, sondern<br />
auch die Konfiguration. Somit spart<br />
der Anwender Zeit und Geld. Zudem lassen<br />
sich auch die Fertigungskosten reduzieren,<br />
wenn möglichst viele standardisierte<br />
Bauteile zum Einsatz kommen.<br />
Konstrukteure sollen also weniger<br />
konstruieren – aber ist das nicht ihre<br />
Hauptaufgabe?<br />
Die Kernkompetenz von Konstrukteuren<br />
ist das Lösen von komplexen technischen<br />
Problemen. Leider bleibt dafür heutzutage<br />
im Arbeitsalltag kaum noch Zeit.<br />
Wird allerdings ein Projekt so geplant,<br />
dass möglichst viele standardisierte Bauteile<br />
zum Einsatz kommen können, ergibt<br />
sich eine große Zeitersparnis. Der Konstrukteur<br />
kann sich auf die Zeichnungsteile<br />
konzentrieren, die es ja weiterhin in<br />
fast jedem Projekt geben wird – nur eben<br />
in verminderter Anzahl. Die Zeiteinsparung<br />
ist enorm, die Wertschöpfungskette<br />
wird optimiert und die Konstrukteure<br />
74 <strong>antriebstechnik</strong> 9/<strong>2017</strong>