recycling aktiv 02/18

Verschleiß, EDV, Zubehör
Recycling Monitor
App zur erfolgreichen Digitalisierung von Abfallströmen
Laut einer Studie von Roland Berger
steht die Kreislaufwirtschaft erst am
Anfang der Digitalisierung. Nur rund 30
Prozent der Unternehmen sind „digital
ready”, haben sich also mit Automatisierung,
Vernetzung, digitalen Daten und
Schnittstellen so weit beschäftigt, dass
sie sofort einsteigen könnten. In anderen
Branchen wie Mobilität und Energie sind
es bereits 50 bis 80 Prozent der Unternehmen.
Die Fragen, die sich auch bei
Entsorgern stellen, betreffen vor allem
die Umsetzung: Wir haben doch bereits
eine Warenwirtschaft, wie geht es weiter?
Wie gelingt eine Implementierung?
Ein weiterer aktueller Veränderungsbedarf
entsteht durch die Novellierung der
Gewerbeabfallverordnung, die eine Dokumentation
der Abfallströme durch Erzeuger
voraussetzt und damit auch die
Entsorger herausfordert. Hier könnte
sich, wie es auch der Hauptgeschäftsführer
des BDSV, Dr. Rainer Cosson, formulierte,
„die Spreu vom Weizen trennen“.
Genau auf dieser Meinung vom Sommer
2017 basiert die App „RecyclingMonitor“.
Als Geschäftsführer eines Entsorgungsfachbetriebs
waren für Jens Tadick
die vorhandenen Softwaresysteme zu
komplex oder an eine bestimmte, kostenintensive
Software gebunden. Keine
Software entsprach seinen Anforderungen
– und so entwickelte er gemeinsam
mit drei Kompetenzpartnern die Software
RecyclingMonitor. Diese ist, so
seine Erfahrung, einfach und intuitiv für
Geschäftsleitung, Verwaltung und Fahrer
zu bedienen. Mittlerweile werden Aufträge
von der Eingabe bis zur Dokumentation
vollständig digital erfasst und gesteuert.
Fahrer „holen“ sich über eine
Fahrer-App die Aufträge für ihre Touren,
spielen alle Informationen zu einem Auftrag
wie zum Beispiel Fotos, Liefer- oder
Erfolgreiche Teamarbeit zur praxisgerechten Digitalisierung in der Entsorgungswirtschaft
(von links): Jens Tadick, Benjamin Vöge, Christian Franke und Matthias
Schwarzer. Foto: Recycling Monitor
Wiegeschein am Smartphone ein. Die
Verwaltung wie optional die Erzeuger als
Kunden sehen die Aufträge live ein. Die
Digitalisierung bringt neben der Effizienzsteigerung
auch Vorteile für Entsorger
und ihre Kunden: Transparenz über
geleistete Aufträge und direkte Auswertungsmöglichkeiten.
So wird die Dokumentation
nach GewAbfV auf Knopfdruck
erstellt, inklusive einer Übersicht
über entsorgte Mengen, Containerstandorte,
Zertifikate des Entsorgers und
individueller Dokumente des Erzeugers.
Darüber hinaus können die Geschäftsführer
der Entsorger die Analysen nutzen,
um gezielter Gespräche mit Entscheidern
auf Kundenseite zu führen, aber auch,
um die eigene Fahrer-, Container- und
Fahrzeugsteuerung zu optimieren.
Die Entwicklung von RecyclingMonitor
war Teamwork: Mit Benjamin Vöge kam
ein Fachmann für Produktentwicklung
und Marketing im Bereich Digitalisierung
hinzu. Mit Christian Franke war ein IT-
Experte gefunden, der bereits ein erfolgreiches
Tech-Start-up gegründet hat und
starkes Know-how bei der Digitalisierung
von Prozessen in modernen Web-Anwendungen
hat. Mit Matthias Schwarzer
wurde ein Wirtschaftsingenieur mit strategischem
Weitblick hinzugewonnen.
Teile des Konzeptes wurden mit Studierenden
der TU Köln entwickelt. Folgerichtig
wurde die Recycling Monitor
GmbH und Co. KG gegründet, um das
Produkt zu vertreiben und weiterzuentwickeln.
Der modulare Aufbau und die
Praxisnähe sind Garanten für eine passgenaue
Integration bei den Kunden. Und
dabei soll es nicht bleiben, denn das
Team verfolgt die Vision, praxiserprobte
Tools zu entwickeln, um zwei starke
Trends miteinander zu verzahnen – den
Trend der Nachhaltigkeit durch eine starke
Kreislaufwirtschaft und zum anderen
die voranschreitende Digitalisierung.
www. recyclingmonitor.de
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