KEM Konstruktion 11.2018

MASCHINENELEMENTE
SCHUTZ- & BEDIENELEMENTE
Sicherheitsklemmsystem sichert Achsen von CNC-Schleifmaschinen
Vertikale Achsen vor Absinken schützen
Vertikal-Achsen von Werkzeugmaschinen müssen gegen ein unkontrolliertes Absinken gesichert sein, um im Störfall
Schäden an der Maschine zu verhindern. Aus diesem Grund setzt Hema Herkommer an ihren Schleifmaschinen ein
Sicherheitsklemmsystem mit Notbremsfunktion aus eigener Produktion ein, das speziell für solche Anwendungen
entwickelt wurde.
Mit der Disk Clamp lassen sich
schwerkraftbelastete Achsen
von Werkzeugmaschinen sichern
Bild: Hema
die eigenen Anforderungen abstimmen.
Wie bei allen Werkzeugmaschinen müssen
auch bei diesen Bearbeitungszentren
die vertikalen Achsen gegen Absturz gesichert
werden, da sie schwerkraftbelastet
sind. Bei der Wahl des Klemmsystems
entschied man sich für die hauseigene Lösung,
da sie mit hohen Kräften klemmt
und gleichzeitig wenig Bauraum beansprucht.
Ein weiterer Grund für den Einsatz
des Systems ist die doppelte Funktion
als Sicherheitsklemme und als Notbremse.
Hema Herkommer fertigt im Auftrag der der Muttergesellschaft
Hema Maschinen- und Apparateschutz Komponenten für
Klemm-, Brems- und Rückwandsysteme. Zudem übernimmt das
Unternehmen auch Lohnfertigungsaufträge von Fremdfirmen. Zu
den Dienstleistungen Unternehmens gehört neben CNC-Drehen
mit Stangenbearbeitung, CNC-Präzisionslaserschneiden und CNC-
Fräsen auch das konventionelle Drehen, Fräsen und Bohren. Die Fertigung
erfolgt auf modernen CNC-Bearbeitungszentren. Hergestellt
werden nicht nur Komponenten für Klemm- und Bremssysteme,
sondern auch Teile von Rückwandsystemen. Die Schleifmaschinen,
an denen das Sicherheitsklemmsystem Disk Clamp montiert ist,
übernehmen den Feinschliff an den Bauteilen, die zuvor aus hochfesten
Werkzeugstählen Laser- oder Wasserstrahl-geschnitten und
dann mittels Multitasking-Maschinen endbearbeitet wurden. Der
Output einer Schleifmaschine liegt bei rund 24.000 Teilen pro Jahr.
Kompaktes Klemmsystem als Notbremse
Einige der CNC-Schleifmaschinen, die das Unternehmen einsetzt,
baut es selbst. Dadurch können sie die Funktionen der Anlagen auf
Sicherheit auch bei Druckluft-Ausfall
Das pneumatisch betriebene Klemmsystem wurde für Positionsklemmungen
auf sich drehenden Führungen oder Antrieben entwickelt.
Typische Anwendungsgebiete sind Achsen, Tische und
Schwenkköpfe von Maschinen. Neben der Ausstattung mit Bremsbelägen
zum Herunterbremsen von Maschinenwellen bietet das
System auch eine Fail Safe-Konstruktion: Die druckluftbetriebene Variante
klemmt selbst bei einem Ausfall der Pneumatik. Möglich wird
dies durch die spezielle Konstruktion des Systems, die nach dem
Prinzip des Federspeichers arbeitet. Durch Beaufschlagung des Axialkolbens
mit Druckluft (Open) und Entlüften der gegenüberliegenden
Zylinderkammer (Close) wird der Federspeicher vorgespannt
und die Bremsscheibe entlastet beziehungsweise freigeschaltet.
Brems- und Haltemomente durch
Booster-Einsatz erhöhen
Der Hersteller fertigt das Klemmsystem in den Ausführungen DC 50
(Durchmesser von 30 mm bis 145 mm), DC 100 (Durchmesser 70
mm bis 230 mm) und DC 120 (Durchmesser 70 mm bis 250 mm).
Das Brems- bzw. Haltemoment liegt bei der DC50 je nach Nenn-/
Betriebsdruck (Pn) bei 40 Nm (Pn = 4 bar) oder bei 60 Nm (Pn = 6
bar). Bei der DC 100 sind es 160 bzw. 240 Nm und bei der DC 120
beträgt es 175 Nm/275 Nm. Wird der Axialkolben zusätzlich zum Fe-
134 K|E|M Konstruktion 11 2018