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KEM Konstruktion 11.2018

Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018

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WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Qualitativ hochwertige Nähte mit dem Laser schweißen<br />

Laserschweißen spart Nacharbeit<br />

Der Prozessschritt Fügen birgt großes Potenzial. Das Unternehmen Trumpf zeigt, wie der Laser den Aufwand beim<br />

Schweißen reduziert. Je nach Anforderungen an die Qualität sind pro Bauteil mehrere Minuten Nacharbeit nötig,<br />

bis störende Wülste konventioneller Schweißnähte entfernt sind. Egal, ob Groß- oder Kleinserie – der Einsatz des<br />

Lasers spart Nacharbeit und beschleunigt den Fügeprozess. Die Investition in die Technologie macht sich so auch<br />

bei kleinen Losgrößen schnell bezahlt.<br />

Evelyn Konrad, Produktmanagerin bei Trumpf, Bereich Laserschweißen in der Blechfertigung, Ditzingen<br />

Fusionline schließt Spalte bis zu<br />

1 mm Breite. Damit lassen sich<br />

auch Bauteile wirtschaftlich<br />

bearbeiten, die nicht fürs<br />

Laserschweißen optimiert sind<br />

Welches Laserschweißverfahren die wirtschaftlichste Lösung<br />

ist, entscheidet das Bauteil. Wärmeleitschweißen verbindet<br />

dünnwandige Teile und erzeugt dabei Nähte mit exzellenter Oberflächengüte.<br />

In vielen Fällen entfällt das nachträgliche Abschleifen und<br />

Polieren der Fügestelle komplett. Das Verfahren eignet sich deshalb<br />

besonders für Bauteile mit hohen optischen Anforderungen. Ein<br />

weiterer Vorteil ist der geringe Wärmeeintrag: Während des Bearbeitungsprozesses<br />

gelangt weniger Wärme ins Bauteil. Das verringert<br />

den Verzug und damit auch den Aufwand für nachträgliches Richten.<br />

Insgesamt fallen Nacharbeit und damit auch die Kosten pro Bauteil<br />

deutlich geringer aus. Das Beispiel einer Haube aus 1,5 Millimeter<br />

dickem Baustahl zeigt: Bei einer Schweißnahtlänge von 122 cm ver-<br />

kürzt der Einsatz des Lasers die<br />

Bearbeitungszeit um 90 %. Die<br />

Berechnung basiert auf einer<br />

Stückzahl von 500 Hauben pro<br />

Jahr, die in 10 Einheiten a 50<br />

Stück gefertigt werden. Beim<br />

WIG-Handschweißen beträgt die<br />

Schweißzeit pro Teil circa 45 min,<br />

automatisiert mit dem Laser nur<br />

circa 2 min. Auch entfällt beim<br />

Laserschweißen dieser Haube<br />

die Nacharbeit. Beim konventionellen<br />

Schweißprozess kommen<br />

pro Teil hier noch einmal 10 min<br />

dazu. Dieser Zeitgewinn pro Teil<br />

überkompensiert die Programmierzeit<br />

des Auftrags und die<br />

Rüstzeiten pro Los, die beim Laserschweißen<br />

vergleichsweise<br />

höher ausfallen. Einsparpotenziale<br />

ähnlicher Größenordnung tauchen zum Beispiel auch bei der<br />

Schink Blechbearbeitung und Metallbau GmbH & Co. KG im oberfränkischen<br />

Bad Rodach auf. Beim Fügen eines Mehlstreuers für die<br />

Backwarenindustrie ließ sich dort die Bearbeitungszeit inklusive Vorund<br />

Nachbearbeitung von circa 110 min auf circa 10 min senken.<br />

Bild: Trumpf<br />

Schnell schweißen und<br />

neue Möglichkeiten ausschöpfen<br />

Das Tiefschweiß-Verfahren erzeugt hochfeste, schmale und tiefe<br />

Nähte bei dünnen wie dickwandigen Blechen, und das besonders<br />

schnell. So schweißt der Laser einen Wassertank aus 3 mm dickem<br />

Edelstahl mit insgesamt 600 cm Schweißnaht mit bis zu 5,4 m/min.<br />

Die Schweißzeit für den kompletten Tank liegt bei unter 2,5 min. Die<br />

kurzen Prozesszeiten senken die Bauteilkosten. Zusätzlich ermöglicht<br />

der Einsatz des Lasers Anwendern, neue Geschäftsfelder zu erschließen.<br />

Das flexible Werkzeug bearbeitet eine Vielzahl neuer<br />

Stoßarten und Geometrien – selbst, wenn der zu schweißende Be-<br />

148 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2018

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