KEM Konstruktion 11.2018
Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018
Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018
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MAGAZIN<br />
NACHGEFRAGT<br />
TAE-Vorstand Werner Schollenberger will Weiterbildung dynamischer gestalten<br />
„Agil, flexibel und modular“<br />
Industrie 4.0 oder vielmehr die Digitalisierung im Ganzen fordern auch neue Weiterbildungskonzepte. Aufbauend<br />
auf seiner langjährigen Industrieerfahrung will Werner Schollenberger, Vorstand der Technischen Akademie<br />
Esslingen (TAE), noch intensiver auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Unternehmensleitungen eingehen.<br />
Seine Devise lautet: Zuhören und dynamisch das bewährte Angebot anpassen.<br />
Interview: Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
„Unser Ziel ist, die Zusammen arbeit<br />
zwischen allen Beteiligten zu intensivieren<br />
– es geht um die agile dynamische<br />
Weiterbildung, um die Digitalisierung<br />
mitzugestalten.“<br />
Werner Schollenberger, M.Sc., Vorstand, Technische<br />
Akademie Esslingen (TAE)<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Schollenberger, viele Unternehmen<br />
erkennen inzwischen das disruptive Potenzial der Digitalisierung.<br />
Kann das über lange Jahre gewachsene Weiterbildungsangebot<br />
der TAE damit Schritt halten?<br />
Werner Schollenberger: Auf alle Fälle – indem wir natürlich das bewährte<br />
Programm in Feldern wie Automatisierung, Elektrotechnik<br />
und Maschinenbau beibehalten, uns gleichzeitig aber eine ganzheitliche<br />
Sichtweise erarbeiten und unser Angebot agiler, flexibler und<br />
modularer gestalten. Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen,<br />
einen großen Schritt vom Ingenieur 2.0 zum Ingenieur 4.0 zu machen<br />
– das erfordert insbesondere, den Blick ‚über den Tellerrand‘ zu<br />
wagen und zu erkennen, dass ein moderner Systementwurf mehr<br />
als die Summe der Einzelteile ist und das disziplinübergreifende Arbeiten<br />
und Denken voraussetzt. An dieser Stelle muss und kann das<br />
Angebot der TAE übrigens deutlich über die teilweise sehr guten Angebote<br />
einzelner Unternehmen hinausgehen. Verständlicherweise<br />
steht dabei ja häufig ein konkretes Produkt im Fokus – Digitalisierung<br />
geht aber weit über die einzelne Komponente hinaus. Schlagworte<br />
wie Agilität und Design Thinking beschreiben dies gut, müssen<br />
aber mit Leben gefüllt werden.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Vorreiter hinsichtlich solcher Methoden ist<br />
sicherlich die Softwareindustrie, in der die Projektziele permanent<br />
angepasst werden – wie führen Sie gestandene Elektrotechniker<br />
und Maschinenbauer an diese Themen heran?<br />
Schollenberger: Indem wir das ‚miteinander Entwickeln‘ in den Vordergrund<br />
stellen – und damit übrigens auch verdeutlichen, dass wei-<br />
Bild: TAE<br />
terhin der Mensch im Mittelpunkt steht und nur er die Herausforderungen<br />
der Digitalisierung meistern kann. Konkret geht es zunächst<br />
darum, jeden einzelnen Teilnehmer abzuholen, aufbauend auf seinem<br />
individuellen Wissensstand. Zuhören ist hier entscheidend!<br />
Darauf aufbauend können wir dann dynamisch unser bewährtes Angebot<br />
anpassen – man könnte auch sagen: agiler gestalten. Wichtig<br />
ist zudem, Menschen und Unternehmen an das multidisziplinäre Arbeiten<br />
im Team heranzuführen. Schwierigkeiten tauchen hier auch<br />
an Stellen auf, an denen man sie nicht erwartet. So ist etwa im Bereich<br />
der kollaborativen Robotik klar, dass Mechanik, Elektrotechnik<br />
und Software Hand in Hand arbeiten müssen – was häufig fehlt, ist<br />
erstaunlicherweise in allen Disziplinen das Wissen über die Robotik.<br />
Sind die Ziele definiert, sind deswegen auch Hands-on-Elemente<br />
sehr hilfreich. Dazu spielen wir den Ball zurück in die Teams und lassen<br />
sie – wiederum miteinander! – die Aufgabe lösen. Das Deligieren<br />
von Aufgaben macht dagegen keinen Sinn.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lassen Sie uns noch kurz klären, an<br />
welcher Stelle wir den Ingenieur 3.0 übersprungen haben – Ihr<br />
Motto ist ja der Sprung von 2.0 zu 4.0?<br />
Schollenberger: Lassen Sie es mich so formulieren – das ist teilweise<br />
dem Slogan geschuldet, gleichzeitig aber auch ein Signal,<br />
dass nicht jeder 50jährige da ist, wo er sein könnte; die Weiterbildung<br />
also etwas ‚hinkt‘. Um dies aber noch einmal klar zu formulieren:<br />
In allen Berufen und in jeder Altersklasse verändert sich das<br />
Umfeld rasant – für ‚alle‘ bleibt deswegen die dynamische Weiterbildung<br />
das Mittel der Wahl, um ‚dran‘ zu bleiben und den Wandel mitzugestalten.<br />
Die TAE bietet sich hier als Partner an, indem auch sie<br />
ihr bewährtes Angebot ebenso dynamisch weiterentwickelt!<br />
www.tae.de<br />
Direkt zum Angebot der TAE im Bereich Digitalisierung:<br />
hier.pro/g81S9<br />
6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2018