KEM Konstruktion 11.2018
Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018
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MAGAZIN<br />
BRANCHENNEWS<br />
Nasa arbeitet mit Maxon zusammen<br />
Schweizer Motoren steuern<br />
ersten Mars-Hubschrauber<br />
In zwei Jahren schickt die US-Weltraumbehörde Nasa einen neuen Rover zum<br />
Roten Planeten. Mit dabei: ein Hubschrauber, der die ersten Luftbilder vom<br />
Mars schießt. Die Steuerung der Rotoren werden kleine Gleichstrommotoren<br />
aus der Schweiz übernehmen.<br />
Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-<br />
Raumfahrtbehörde Nasa sendet mit der<br />
nächsten Rover-Mission Mars 2020 einen<br />
Hubschrauber auf den Roten Planeten. Er<br />
wird im Februar 2021 auf dem Mars landen<br />
und in den ersten 30 Missionstagen mehrere<br />
autonome Flüge unternehmen, die bis zu 90<br />
Bild: NASA/JPL<br />
Eine künstlerische<br />
Darstellung des<br />
Mars-Helikopters<br />
Sekunden dauern. Erstmals wird es damit<br />
auf der Erde Flugbilder vom Mars geben. Der<br />
Hubschrauber verspricht wegweisende Erkenntnisse<br />
für künftige Wissenschafts- und<br />
Entdeckungsreisen zum Mars. Die Drohne<br />
könnte künftig zum Beispiel als fliegendes<br />
Auge für Rover dienen, die Umgebung erkun-<br />
den und den jeweils besten Weg ausfindig<br />
machen.<br />
Damit die kleine Drohne fliegt, braucht es eine<br />
enorme Ingenieursleistung. Denn die dünne<br />
Luft auf dem Mars ist etwa vergleichbar<br />
mit den Bedingungen, die hier in einer Höhe<br />
von 30 Kilometern herrschen. Der Hubschrauber<br />
muss deshalb besonders leicht<br />
sein (1,8 kg) und kann nur kleine Batterien<br />
tragen. Dies setzt voraus, dass die verwendeten<br />
Komponenten extrem energieeffizient<br />
sind. Auf die Gleichstrommotoren von Maxon<br />
Motor trifft das zu. Die Antriebe aus der<br />
Schweiz haben sich bereits in vielen Mars-<br />
Missionen bewährt und kommen auch im<br />
Hubschrauber von JPL zum Einsatz. Sechs<br />
präzise Kleinmotoren der DCX-Reihe mit einem<br />
Durchmesser von 10 mm sind für die<br />
Neigungskontrolle der Rotorblätter zuständig<br />
– also die Steuerung des Gefährts. Das Hubschrauber-Antriebssystem<br />
wird von Aero-<br />
Vironment entworfen und gebaut, einem Experten<br />
für den Bau von Kleinstfluggeräten.<br />
Die Spezialisten von Aero-Vironment arbeiten<br />
dabei eng mit den Ingenieuren von Maxon<br />
zusammen. Nach einer einjährigen Entwicklungsphase<br />
ist die jetzt erfolgte NASA-Freigabe<br />
für das Hubschrauber-Projekt eine zusätzliche<br />
Motivationsspritze für die Antriebsspezialisten<br />
aus der Schweiz.<br />
bt<br />
www.maxonmotor.com<br />
Augmented-Reality-Lösungen<br />
Forschungsstudie zur AR<br />
Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit<br />
mit der Aberdeen Group im Rahmen der Augmented<br />
World Expo (AWE) Europe 2018 die<br />
Verfügbarkeit neuer Forschungsergebnisse<br />
mit dem Titel „How the Best-in-Class use<br />
Augmented Reality for Superior Service Management”<br />
(„Wie Branchenführer Augmented<br />
Reality für führendes Servicemanagement<br />
einsetzen“) bekanntgegeben. Der Bericht<br />
zeigt signifikante finanzielle Verbesserungen<br />
bei Unternehmen auf, die Augmented<br />
Reality (AR) nutzen. Tom Paquin, Forschungsanalyst<br />
der Aberdeen Group: „Wie aus unserem<br />
jüngsten Bericht mit PTC hervorgeht, haben<br />
Unternehmen, die in AR investieren, insbesondere<br />
Produktions- und Dienstleistungsunternehmen,<br />
die Möglichkeit, sich dadurch<br />
einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“ ik<br />
www.ptc.com<br />
Mobile Ventilationsanlage von Ebm-Papst begleitete Alexander Gerst ins All<br />
Kleiner Koffer mit großer Wirkung<br />
Als Alexander Gerst zur Internationalen<br />
Raumstation aufbrach, hatten er und seine<br />
Astronauten-Kollegen einen kleinen Koffer<br />
bei sich. Darin waren nicht etwa persönliche<br />
Gegenstände für die Reise verstaut. In die-<br />
In diesem Astronauten-Koffer<br />
steckt ein Lüftungssystem<br />
mit einem<br />
EC-Radialventilator<br />
von Ebm-Papst<br />
Bild: Ebm-Papst<br />
sem Astronauten-Koffer steckte ein Lüftungssystem<br />
mit einem EC-Radialventilator<br />
von Ebm-Papst. Weil Raumanzüge hermetisch<br />
dicht sind, kommt nicht ein Lüftchen<br />
hindurch. Nur mit Hilfe des mobilen Ventilationskoffers,<br />
der über Schläuche mit den<br />
Raumanzügen der Astronauten verbunden<br />
war, konnte verhindert werden, dass es zur<br />
völligen Überhitzung des Körpers kommt.<br />
Egal ob im Training oder auf dem Weg zur<br />
Raumkapsel, die Astronauten hatten mit dem<br />
Koffer immer ausreichend kühlende Luft. Das<br />
funktionierte dank eines EC-Radialventilators,<br />
der im Koffer verbaut war und kontinuierlich<br />
Luft in Helm und Anzug blies. In der<br />
Kapsel angekommen, schlossen Gerst und<br />
seine Kollegen sich an das Bordsystem an,<br />
welches dann die Lüftung der Anzüge übernahm.<br />
bt<br />
www.ebmpapst.com<br />
8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2018