KEM Konstruktion 11.2018
Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018
Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018
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TITELSTORY<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Sicherheitssensoren überwachen Schutztüren und Klappen von<br />
Maschinen sowie Flächen und Räume in deren Umfeld. Als in<br />
den 1990er-Jahre Sicherheitssensoren erstmals in der Industrie -<br />
automatisierung eingesetzt wurden, waren es einfache Komponenten<br />
mit rein mechanischer Funktionalität. Um die Jahrtausend -<br />
wende kamen zu den mechanischen Ausführungen berührungslose<br />
elektronische und optische Sensoren hinzu. Diese konnten zwar<br />
nach wie vor nur binäre Signale an die Maschinensteuerungen übertragen,<br />
also Ein oder Aus, waren jedoch anders als die erste Generation<br />
nahezu verschleißfrei. An den ersten Sicherheitssensoren konnte<br />
das Personal vor Ort zudem nicht erkennen, ob sie ausgelöst<br />
hatten. Deshalb erhielten die Sensoren der zweiten Generation<br />
LEDs, die den Staus signalisierten und den Servicetechnikern<br />
zudem Aufschluss darüber gaben, was zu tun war. Aber auch dies<br />
änderte nichts daran, dass im Fehlerfall Maschinen oder komplette<br />
Anlagen erst einmal stillstanden.<br />
Umfangreiche Diagnosemöglichkeiten<br />
Um Produktionsausfälle zu verringern, sind detaillierte Informationen<br />
über die Ursachen erforderlich. Nur so kann das Bedienpersonal<br />
entscheiden, ob etwa ein Los noch zu Ende produziert werden kann<br />
oder nicht. Denn wenn Sicherheitskomponenten in den Fehler -<br />
zustand gehen, muss die Ursache erforscht werden. Adäquate<br />
Maßnahmen führen dann nur zu einer kurzfristigen Unterbrechung<br />
der Produktion, und die defekte Komponente kann zum geeigneten<br />
Zeitpunkt ausgetauscht werden.<br />
Damit das Bedienpersonal bei Sicherheitsproblemen fundierte<br />
Entscheidungen treffen kann, gibt es heute intelligente Einkabel-<br />
Lösungen, die umfangreiche Diagnosefunktionen bieten, die je nach<br />
Betriebsart der Maschinen wahlweise aktiviert werden können. So<br />
lassen sich etwa mit Safety Device Diagnostics (SDD) des Automatisierungsherstellers<br />
Pilz defekte Sicherheitssensoren schnell lokalisieren<br />
und alle Statusänderungen protokollieren. Außerdem können<br />
die Informationen auf dem Monitor einer Steuerung, dem Display<br />
einer Maschine oder via Webserver auf dem Bildschirm eines Rechners<br />
übersichtlich angezeigt werden – sie sind also sowohl vor Ort<br />
wie auch via Fernzugriff verfügbar.<br />
Bild: Pilz/Konradin Mediengruppe<br />
Wertvolle Informationen<br />
Wie können Anlagenbetreiber von intelligenter Sicherheitssensorik<br />
profitieren? Zunächst, wie bereits ausgeführt, durch niedrigere<br />
Installationskosten und eine höhere Produktivität. Darüber hinaus<br />
lässt sich etwa die funktionale Sicherheit modularerer Maschinen,<br />
die je nach Auftragslage oder Anforderungen an die Prozesse verändert<br />
werden, vergleichsweise einfach gewährleisten. Außerdem<br />
können die Diagnosedaten intelligenter Sicherheitssensorik dazu<br />
beitragen, die Betriebssicherheit von Anlagen aufrechtzuerhalten.<br />
Denn anhand der gespeicherten Informationen kann auch Jahre<br />
nach der Auslieferung einer Maschine lückenlos nachvollzogen werden,<br />
was seitdem an ihr verändert wurde. Ferner lassen sich die<br />
Diagnosedaten nutzen, um die Hersteller über mögliche Schwach-<br />
Pilz bietet eine große Vielfalt an Sicherheitssensoren,<br />
die internationalen Normen<br />
entsprechen und von Zertifizierungsstellen<br />
geprüft wurden<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2018 69