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KEM Konstruktion 11.2018

Trendthemen: Automatisierung in der Cloud, Digitalisierung, Industrie 4.0, Messe SPS IPC Drives 2018; Sonderteil zum Automation Award 2018

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AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

Edge-Computing mit Hard- und Softwarelösungen von Hilscher<br />

Datenauswertung schon im Edge-Gateway<br />

Hilscher in Hattersheim ist Spezialist für die industrielle Kommunikation. Mit NetIOT bietet das Unternehmen eine<br />

Technologie, mit der der Anwender basierend auf seiner existierenden Kommunikations-Infrastruktur eigene IIoT-<br />

Lösungen aufbauen kann. Mithilfe von Web-Services sowie OPC UA oder MQTT erlauben es die Edge-Gateways des<br />

Unternehmens, Prozess- und Topologiedaten aus dem Feld zu verarbeiten und in die Cloud zu senden.<br />

Frank Bauer, NetIOT-Software-Produkt-Manager, Hilscher GmbH in Hattersheim<br />

Hilscher bietet eine skalierbare<br />

Reihe von Edge-Gateways<br />

Maschinenbauer und Anlagenbetreiber haben großes Interesse<br />

daran, ihre Maschinen zu überwachen und den aktuellen<br />

Betriebszustand zu kennen, um dem Kunden einen besseren Service<br />

zu bieten. Oft fordern es auch die Endkunden, dass die Daten in<br />

einer Public- oder Private-Cloud für Analysezwecke zur Verfügung<br />

stehen. In der Praxis haben sich Schnittstellen und Industriestandards<br />

wie Profibus, Profinet, Ethernet/IP oder Ethercat durchgesetzt.<br />

Deshalb sind verschiedene Methoden erforderlich, um auf die<br />

Feldbusdaten zuzugreifen. Werden in der SPS bereits Informationen<br />

aus unterschiedlichen Sensoren berechnet, stehen diese Daten auf<br />

dem Feldbus nicht zur Verfügung. Geheimnis ist es also, für jede Anforderung<br />

das richtige Werkzeug für die Datenaggregation zu haben.<br />

Wer eine Edge-Computing-Lösung aufbauen möchte, muss bereits<br />

im Vorfeld klären, welche Daten benötigt werden; das Projektziel<br />

muss klar definiert sein. Dann folgt die Entscheidung, über welche<br />

Schnittstellen bzw. über welche Anbindungen diese Daten aggregiert<br />

werden können: Kommen sie aus der Steuerung, vom Feldbus,<br />

evtl. über IO-Link, oder vom Sensor direkt? Dann folgt die Überlegung,<br />

ob einzelne Daten weiter berechnet werden müssen, um<br />

beispielsweise aus hexadezimalen Zahlen Temperaturen zu ermitteln<br />

oder um sie zu skalieren.<br />

Anwendung bestimmt das Konzept<br />

Letztendlich hängt es von der Applikation ab, welche Informationen<br />

benötigt und dazu in die Cloud gesendet werden müssen. In vielen<br />

Fällen beinhalten diese Informationen schützenswertes Prozess-<br />

Know-How, das nicht ungefiltert das Unternehmen verlassen soll<br />

Bild: Hilscher<br />

und nicht für den Betrieb der Applikation erforderlich ist. Bei Predictive<br />

Maintenance geht es beispielsweise darum, rechtzeitig ein<br />

Muster für bestimmte Situationen zu erkennen. Also in der Regel<br />

möglichst lang bevor Fehler oder Verschleiß auftreten. Predictive<br />

Maintenance basiert darauf, über einen bestimmten Zeitraum selektiv<br />

Daten zu sammeln, um daraus Muster zu erkennen. Diese Muster<br />

lassen sich mittels Künstlicher Intelligenz in der Cloud analysieren,<br />

um daraus Algorithmen abzuleiten. Anhand der Algorithmen<br />

können „on the edge“ Situationen erkannt und bei Bedarf eine Regelmaschine<br />

getriggert werden, die dann vordefinierte Maßnahmen<br />

einleiten kann. In der Praxis setzt sich der Trend durch, die Mustererkennung<br />

schon im Edge-Gateway auszuführen. Dieses Prinzip unterstützt<br />

auch Hilscher und hat es während der Hannover Messe gemeinsam<br />

mit seinem Partner X-Integrate gezeigt.<br />

Produktivität verschiedener Standorte vergleichen<br />

Soll die Produktivität verschiedener Standorte verglichen werden,<br />

müssen sogenannte KPIs definiert und mittels eines Algorithmus<br />

berechnet werden. Dieser Schritt erfolgt lokal, nur das Ergebnis gelangt<br />

in die Cloud. Ein individuell gestaltetes Cockpit in der Cloud visualisiert<br />

diese Informationen. Diese Struktur kommt in der Industrie-Praxis<br />

immer in ähnlicher Weise zum Einsatz. Datengewinnung<br />

aus Maschinen mit heterogenen Feldbussystemen oder Steuerungen,<br />

Datenvorverarbeitung, Datenanalyse, Datenvisualisierung oder<br />

die Steuerung eines Decision Management Systems.<br />

Sicherheitsmaßnahmen sind erforderlich<br />

Um möglichst wenig Angriffsvektoren zugänglich zu machen, bietet<br />

sich der Einsatz eines Edge Gateway an, das die Rolle einer Firewall<br />

zwischen Netzwerken übernimmt. In diesem Szenario reduziert sich<br />

der Aufwand für die sicherheitsrelevante Pflege von Komponenten,<br />

beispielsweise bei dem Patch-Management, deutlich. Da Edge-<br />

Gateways auch Verbindungen zwischen mehreren Maschinen und<br />

der IT aufbauen können, muss sichergestellt sein, dass Verbindungen<br />

nur zwischen authentifizierten Partnern hergestellt werden können.<br />

Dazu ist eine Public Key Infrastructure und deren Management<br />

die geeignete Wahl. Damit werden die Verschlüsselung der Kommunikation<br />

und die Validierung der Verkehrsbeziehungen gleichzeitig ermöglicht.<br />

Um auftretende Sicherheitslücken zu schließen, sollten<br />

zudem das Betriebssystem und dessen Komponenten regelmäßig<br />

aktualisiert werden. Rechenleistung und Performance beim Edge-<br />

Computing stehen heute ausreichend zur Verfügung. Die Edge-<br />

Gateway-Familie von Hilscher skaliert bei Speicher und Prozessoren.<br />

Sollte es trotzdem einen Engpass geben, ließe sich ein Teil der<br />

Datenverarbeitung ins Datacenter verlagern. Dort stehen immer<br />

ausreichend Ressourcen zur Verfügung.<br />

86 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2018

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