LVR-Psychiatrie-Report 2020 - Empowerment und Partizipation
Das Schwerpunktthema des LVR-Psychiatrie-Reports 2020 lautet Empowerment und Partizipation. Empowerment bedeutet, unsere Patient*innen zu befähigen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Voraussetzung dafür ist, Patient*innen partizipativ und möglichst umfänglich in Entscheidungsprozesse zum Beispiel über Behandlungsmöglichkeiten einzubeziehen.
Das Schwerpunktthema des LVR-Psychiatrie-Reports 2020 lautet Empowerment und Partizipation. Empowerment bedeutet, unsere Patient*innen zu befähigen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Voraussetzung dafür ist, Patient*innen partizipativ und möglichst umfänglich in Entscheidungsprozesse zum Beispiel über Behandlungsmöglichkeiten einzubeziehen.
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EDITORIAL<br />
_Herzlich Willkommen!<br />
Aller guten Dinge sind drei – <strong>und</strong> was drei Mal „gemacht“ wird,<br />
ist im Rheinland Tradition. Ich freue mich daher ganz besonders<br />
über die aktuelle <strong>und</strong> damit dritte Ausgabe unseres <strong>Psychiatrie</strong>-<strong>Report</strong>s.<br />
Und da wir diese gute Tradition fortsetzen<br />
wollen, haben wir dem Kind einen Namen gegeben: „Psychen“.<br />
Solange sich unsere Psyche im „Normalzustand“ befindet,<br />
schen ken wir ihr kaum Beachtung. Erst wenn sie krank wird,<br />
bekommt sie Aufmerksamkeit. Dann jedoch häufig begleitet<br />
von Unwissenheit <strong>und</strong> Vorurteilen gegenüber den Menschen,<br />
die psychisch erkrankt sind. Diesen Vorurteilen wollen wir begegnen,<br />
unter anderem mit diesem <strong>Report</strong>, der Ihnen Einblick<br />
in unsere Arbeit geben soll.<br />
Nachdem wir uns beim letzten Mal mit dem Schwerpunkt<br />
„Architektur <strong>und</strong> <strong>Psychiatrie</strong>“ einem eher greifbaren Thema<br />
gewidmet haben, hört sich der aktuelle Themenschwerpunkt<br />
„<strong>Empowerment</strong> <strong>und</strong> <strong>Partizipation</strong>“ vielleicht etwas theoretisch<br />
an; tatsächlich ist er aber von hoher praktischer Relevanz für<br />
psychisch Erkrankte. Denn der Begriff „<strong>Empowerment</strong>“ lässt<br />
sich am treffendsten mit „Patient*innenbefähigung“ über setzen.<br />
Unser Anspruch im Klinikverb<strong>und</strong> ist es, mithilfe der ausgewiesenen<br />
fachlichen Expertise unserer Mitarbeiter*innen<br />
unsere Patient*innen so zu befähigen, dass sie sich in allen<br />
Belangen ihres Lebens selbst vertreten können.<br />
Für den Klinikalltag bedeutet das, Patient*innen von Anfang<br />
an gezielt an der Behandlung zu beteiligen. Zum Beispiel, indem<br />
Behandlungsmöglichkeiten gemeinsam besprochen <strong>und</strong><br />
daraus abgeleitete Therapien entsprechend gestaltet werden.<br />
Ziel der <strong>Partizipation</strong> ist, dass Patient*innen sich als selbst tätig<br />
erfahren. In dieser Ausgabe erfahren Sie, welche Forschungsansätze<br />
wir zu „<strong>Empowerment</strong> <strong>und</strong> <strong>Partizipation</strong>“ ver folgen <strong>und</strong><br />
welche Projekte wir bereits erfolgreich umsetzen.<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> wird allerdings nicht nur durch Themen wie<br />
„<strong>Empowerment</strong> <strong>und</strong> <strong>Partizipation</strong>“ geprägt. Die Corona-Pandemie<br />
stellt unsere gesamte Gesellschaft <strong>und</strong> gerade die Einrichtungen<br />
der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung vor besondere Herausforderungen,<br />
die bei Redaktionsschluss dieses <strong>Report</strong>s<br />
(Juni <strong>2020</strong>) noch nicht vollständig absehbar waren.<br />
Es scheint aber so, dass es uns durch das frühzeitige Erkennen<br />
von Krankheits- <strong>und</strong> Verdachtsfällen gelungen ist, eine<br />
Ausbreitung der Infektionen in unseren Einrichtungen zu verhindern,<br />
Patien t*innen <strong>und</strong> Mitarbeiter*innen zu schützen<br />
<strong>und</strong> den Regelbetrieb so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.<br />
Mein herzlicher Dank geht an alle, die in diesen Zeiten enorme<br />
Arbeit geleistet haben – nicht nur, um „<strong>Empowerment</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Partizipation</strong>“ voranzubringen, sondern auch, um die Auswirkungen<br />
der Pandemie zu begrenzen.<br />
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.<br />
Martina Wenzel-Jankowski<br />
<strong>LVR</strong>-Dezernentin Klinikverb<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Verb<strong>und</strong> Heilpädagogischer Hilfen<br />
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