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LVR-Psychiatrie-Report 2020 - Empowerment und Partizipation

Das Schwerpunktthema des LVR-Psychiatrie-Reports 2020 lautet Empowerment und Partizipation. Empowerment bedeutet, unsere Patient*innen zu befähigen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Voraussetzung dafür ist, Patient*innen partizipativ und möglichst umfänglich in Entscheidungsprozesse zum Beispiel über Behandlungsmöglichkeiten einzubeziehen.

Das Schwerpunktthema des LVR-Psychiatrie-Reports 2020 lautet Empowerment und Partizipation. Empowerment bedeutet, unsere Patient*innen zu befähigen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Voraussetzung dafür ist, Patient*innen partizipativ und möglichst umfänglich in Entscheidungsprozesse zum Beispiel über Behandlungsmöglichkeiten einzubeziehen.

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Kontinuierliche Überprüfung <strong>und</strong> Anpassung<br />

von Behandlungsansätzen<br />

Die <strong>LVR</strong>-Kliniken müssen hier in Zusammenarbeit mit der<br />

Verb<strong>und</strong>zentrale immer wieder kritisch prüfen, ob die von ihnen<br />

verfolgten Herangehensweisen <strong>und</strong> Konzepte dazu dienen,<br />

gesetzte Ziele zu erreichen. Daraus folgt, dass gegebenenfalls<br />

Anpassungen im Vorgehen oder in der Auswahl von<br />

Behandlungsansätzen erfolgen müssen. Die implementierten<br />

oder in Erprobung befindlichen Strategien zur Reduktion von<br />

Zwang <strong>und</strong> Gewalt sowie für einen weiteren Ausbau der Patient*innenbeteiligung<br />

sind dabei eher mittel- bis langfristig<br />

geeignet, positive Effekte auch hinsichtlich des Rückgangs von<br />

Zwangsmaßnahmen abzubilden. Sie zielen auch auf Handlungs-<br />

<strong>und</strong> Einstellungsänderungen der Mitarbeiter*innen ab.<br />

Die <strong>LVR</strong>-Kliniken konnten in den vergangenen Jahren das erreichte<br />

Niveau in der Anwendung freiheitsbeschränkender<br />

Maß nahmen stabil halten. Beispielhaft zeigt die Abbildung<br />

unten die Entwicklung des Anteils fixierter <strong>und</strong> /oder isolierter<br />

Fälle an den insgesamt behandelten Fällen im Klinikverb<strong>und</strong><br />

im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie. Vergleichbare<br />

Auswertun gen in anderen psychiatrischen Kliniken weisen<br />

durchschnittlich 6,7 Prozent aus (Flammer & Steinert 2019).<br />

Gewaltprävention in Abteilungen für Soziale<br />

Rehabilitation <strong>und</strong> Wohnverbünden<br />

Auch unsere Abteilungen für Soziale Rehabilitation an sechs<br />

Standorten beschäftigen sich intensiv mit Gewaltprävention.<br />

Hier werden Menschen mit wesentlichen psychischen Behinderungen<br />

betreut, die teilweise ein besonders herausforderndes<br />

Verhalten zeigen. Um damit umzugehen, sind freiheitsentziehende<br />

Maßnahmen in besonderen Ausnahmefällen <strong>und</strong><br />

bei richterlicher Genehmigung gestattet. Es gibt für wenige<br />

Bewohner*innen die Genehmigung zur geschlossenen Unterbringung.<br />

Dafür hält die Abteilung für Soziale Rehabilitation<br />

der <strong>LVR</strong>-Klink Düsseldorf einige Plätze bereit. Fixierungen <strong>und</strong><br />

weitere Zwangsmaßnahmen sind in der Sozialen Rehabilitation<br />

konzeptionell nicht vorgesehen.<br />

Zur Gewaltprävention in den Abteilungen für Soziale Rehabilitation<br />

<strong>und</strong> in den Wohnverbünden der <strong>LVR</strong>-Klinken wurde ein<br />

Mantelkonzept erarbeitet. Damit soll ein verb<strong>und</strong>weit abgestimmtes<br />

Vorgehen gemäß fachlicher Standards sichergestellt<br />

<strong>und</strong> die Anforderungen des Wohn- <strong>und</strong> Teilhabegesetzes NRW<br />

erfüllt werden. Ziel ist es, Gewaltereignissen in den Wohnhilfen<br />

vorzubeugen <strong>und</strong> mit Konflikten angemessen umzugehen.<br />

Das Kon zept wird regelmäßig überprüft <strong>und</strong> angepasst.<br />

Anteil fixierter <strong>und</strong> / oder isolierter Behandlungsfälle<br />

im <strong>LVR</strong>-Klinikverb<strong>und</strong> in Prozent<br />

4,9<br />

4,8 4,8<br />

4,8 Prozent<br />

Ø ANTEIL<br />

FIXIERTER ODER<br />

ISOLIERTER FÄLLE<br />

IN PSYCHIATRISCHEN<br />

KLINIKEN 2019<br />

2015 2017 2019<br />

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