LVR-Psychiatrie-Report 2020 - Empowerment und Partizipation

Feier- und Gedenktage verschiedener
Religionen und Kulturen,
die in Deutschland leben
Dr. Ljiljana Joksimovic spricht
Deutsch, Bosnisch, Kroatisch
und Serbisch.
Hilfen zum Abbau
von Sprach- und Zugangsbarrieren
Sprach- und Zugangsbarrieren abbauen
Der Abbau von sprachlichen und soziokulturellen Zugangsbarrieren
ist die zentrale Voraussetzung dafür, dass Patient-
*innen mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte die gleichen
Chancen im Umgang mit ihrer Krankheit erhalten wie Patient-
*innen ohne Migrationsgeschichte. Prozesse der inter- bzw.
transkulturellen Öffnung in Kliniken befähigen Patient*innen
mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte, ihre ge sund heitlichen
Bedürfnisse und Forderungen eigenständig zu äußern.
Daher unterstützt das LVR-Kompetenzzentrum Kliniken, Mitarbeiter*innen
und Patient*innen beim Abbau von Sprachund
Zugangsbarrieren. Ein Beispiel: Patient*innen mit Zuwanderungs-
und Fluchtgeschichte erhalten unter anderem
mehrsprachiges Informationsmaterial, das zielgruppengerecht
aufbereitet wurde. Sie haben damit einen besseren Zugang
zu Informationen und gleichzeitig werden die Ressourcen
dieser Patient*innengruppe besser genutzt. Im weiteren Sinne
erhöhen die verschiedenen Hilfen und Maßnahmen (sie he
Kasten rechts) des LVR-Kompetenzzentrums Migration die
Mündigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung der
Patient*innen im Bereich der psychischen Gesundheit. Aber
auch die individuelle Behandlungskompetenz der Klinikmitarbeiter*innen
wird hierdurch erweitert.
• Einsatz von Sprach- und Integrationsmittler*innen (SIM)
• Entwicklung von Maßnahmen zur gezielten Nutzung von
Mehrsprachigkeit in Behandlungsteams
• Entwicklung von Instrumenten zur Überprüfung bzw.
Anpassung von klinischen Handlungsroutinen beim
Vorliegen von Sprachbarrieren
• Feste Etablierung der Arbeit der Arbeitsgruppe zum
Thema „Mehrsprachigkeit“ des LVR-Kompetenzzentrums
(gegründet im Herbst 2019)
• Berufsübergreifende Stärkung der inter- bzw. transkulturellen
Kompetenz von Mitarbeitenden der LVR-Kliniken
• Stärkung der Rolle und der Kompetenzen der Integrationsbeauftragten
• Kooperationen mit ausgewählten Migranten(selbst)-
organisationen
• Erarbeiten von Positionen im Umgang mit Abschiebungen
in laufenden Behandlungsprozessen und aus der stationären
Behandlung heraus
• Ausbau und Stärkung der Zusammenarbeit mit den
OEG-Traumaopferambulanzen des LVR in Bezug auf
die Versorgung von traumatisierten Menschen mit
Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte
• Initiierung von inter- und transkulturellen Organisationsentwicklungsprozessen
• Bereitstellen von zum Teil mehrsprachigen Informationsmaterialien
auf der Homepage des LVR-Kompetenzzentrums
Migration zu verschiedenen Themen