Kreis Dithmarschen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Eine Energieregion voller Power und Ideen<br />
Mit Wasserstoff, Windkraft, Kernkraft und Erdöl seit Jahrzehnten<br />
in der Vorreiterrolle<br />
Wer sich über die Entwicklung im Bereich<br />
Energiegewinnung und -nutzung in Deutsch -<br />
land ein umfassendes Bild machen will, der<br />
kommt um den <strong>Kreis</strong> <strong>Dithmarschen</strong> als eine<br />
Energieregion mit Power nicht herum. Der<br />
Landstrich an der Nordseeküste steht für<br />
nahezu alle Energieformen, die im großen<br />
Stil industriell genutzt werden. Im Zuge der<br />
Neuausrichtung der deutschen Energieund<br />
Klimapolitik bis 2050 stellt sich die<br />
Region mit Forschungsprojekten und Unternehmensinvestitionen<br />
derzeit neu auf.<br />
<strong>Dithmarschen</strong>s Landrat Stefan Mohrdieck<br />
sagt voller Selbstbewusstsein: „Bei uns kann<br />
man die Energiewende hautnah erfahren.“<br />
Heute mache die Energiewirtschaft etwa ein<br />
Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung in<br />
der Region aus. Er ist überzeugt, dass sich<br />
die Tradition der Region als Vorreiter in den<br />
nächsten Jahrzehnten dank einer guten<br />
Mischung aus Unternehmer*innen, Ideenreichtum<br />
in Kombination mit Forschungsprojekten<br />
fortsetzen wird. Nicht zuletzt die<br />
Initiativen, die aus der 1993 gegründeten<br />
Fachhochschule Westküste in Heide immer<br />
wieder hervorgehen, seien dafür ein Beleg.<br />
In der Region werde vernetzt gedacht und<br />
gehandelt, so Mohrdieck.<br />
Die Anfänge als Energieregion gehen in<br />
<strong>Dithmarschen</strong> bis in das Jahr 1856 zurück,<br />
als der Vorläufer der bis heute produzierenden<br />
Raffinerie in Heide gegründet wurde.<br />
Es folgten als weitere Meilensteine der Energiegewinnung<br />
das Kernkraftwerk in Brunsbüttel<br />
(1977 bis zur Abschaltung 2007) und<br />
in den 1980er-Jahren der „Growian“, die<br />
größte Großwindanlage auf der Welt im<br />
Kaiser-Wilhelm-Koog bei Marne. Dieser Konverter<br />
gilt als eine Wiege der Windkraft -<br />
nutzung, lieferte er doch zahlreiche Erkenntnisse<br />
für die spätere und bis heute erfolg -<br />
reiche Nutzung der Windkraft an Land und<br />
auf dem Wasser. Darüber hinaus wird vor<br />
der Westküste bis heute auch die einzige<br />
deutsche Erdöl-Bohrplattform (ab 1987) be -<br />
trieben, und seit einigen Jahren steht die<br />
Region an der Spitze, wenn es um die Entwicklung<br />
der Wasserstofftechnologie geht.<br />
So ist das Wasserstoffprojekt „Westküste<br />
100“ das erste Reallabor, das sich im Jahr<br />
2020 eine Förderung von über 30 Mio. Euro<br />
durch den Bund sicherte. Neun Partner<br />
investieren im Laufe der Jahre knapp 100<br />
Mio. Euro, um eine regionale, grüne Wasserstoffwirtschaft<br />
unter Einbeziehung regio -<br />
naler Infrastruktur und vor allem mit dem<br />
Gesichtspunkt der Umwandlung von Windenergie<br />
in Wasserstoff aufzubauen. Das<br />
100